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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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dadurch, dass ich ihr so nah war, zum besten oder zum schlimmsten Fach meiner Woche wurde.
    Ein paar Meter vor mir verschwand Savannah im Geschichtsgebäude. Anne drehte sich um und blieb stehen, als sie mich sah. Heute wirkte sie besonders sauer. Ich hatte gedacht, sie würde an mir vorbeilaufen. Stattdessen marschierte sie auf mich zu und baute sich vor mir auf.
    „Tristan, ich muss mit dir reden.“
    „Ich weiß nicht, worum es geht, aber ich war’s nicht“, wehrte ich mit einem angedeuteten Lächeln ab. Mehr Freundlichkeit bekam ich nicht hin. Es war deutlich mehr, als jeder andere seit Monaten von mir bekommen hatte.
    „Witzig. Nein, eine bestimmte Person, die wir beide kennen, braucht noch mal deine Hilfe.“
    Mir wurde ganz kalt, als das Blut in meinem Bauch versackte. Savannahhatte wieder Probleme? Als ich zu einer Antwort ansetzte, hörte ich hinter mir Schritte. Ich sah mich um, und fast hätte ich laut geflucht. Es war Mr Smythe, Dylans Onkel und ein Nachfahre. Und er war in Hörweite.
    Ich wandte mich wieder an Anne. „Ich weiß nicht, was du meinst.“ Gleichzeitig versuchte ich, ihr mit einem vielsagenden Blick zu zeigen, dass ich sie sehr wohl verstand.
    Aber anscheinend sagte der Blick nicht genug. „Ach, komm schon. Hast du die Kröten aus dem letzten Schuljahr vergessen, Artus? Du musst mal wieder Excalibur ziehen und dich um eine Kröte kümmern.“
    „Nein. Tut mir leid, da komme ich nicht mit.“ Dieses Mal zwinkerte ich dabei langsam und deutlich. Komm schon, du kannst doch nicht stur und blind sein.
    Sie kniff die Augen zusammen. „Ich hätte wissen müssen, dass ihr Footballtypen egoistische Spinner seid. Bis irgendwann, Snob.“ Sie rauschte derart wütend davon, dass ich überlegte, ob sie mich doch nicht verstanden hatte. Aber als sie Mr Smythe auf der Verbindungsbrücke passiert hatte, drehte sie sich um und formte stumm mit den Lippen: „Danke.“
    „Wollen Sie etwa zu spät zu meinem Unterricht kommen, Mr Coleman?“, fragte Mr Smythe, als er näher kam.
    „Nein, Sir. Ich war gerade auf dem Weg.“
    „Und müssen Sie heute wieder eine Nachricht für mich überbringen?“
    Was heißen sollte: Würde er mich wieder rausschicken müssen, damit ich mich erdete? Jeden zweiten Tag neben Savannah zu sitzen war nicht immer einfach. Manchmal verlor ich im Unterricht die Kontrolle und ließ ein paar Energiespitzen los. Dann musste Mr Smythe so tun, als würde er mich mit einer Nachricht ins Sekretariat schicken, damit ich meine überflüssige Energie loswerden konnte.
    „Hoffentlich nicht, Sir, ich werde mir Mühe geben.“
    „Gut.“
    Ich nahm die drei Betonstufen zum Eingang mit einem Sprung, ging hinein und lief zu meinem Schreibtisch. Während ich meineBücher unter dem Tisch verstaute, warf ich einen verstohlenen Blick auf Savannah. Und hätte meine Bücher fast verbrannt.
    Obwohl sie geschminkt war, sah sie aus, als hätte ihr jemand links und rechts Ohrfeigen verpasst. Kein Wunder, dass sie die Haare heute offen trug. Niemand sollte sehen, dass sie vor Kurzem geweint hatte, und zwar, wie es aussah, bitterlich. Sogar ihre Nase war gerötet und geschwollen. Jemand hatte ihr das angetan. Nach dem, was Anne gesagt hatte, war es ein Junge. Vielleicht noch ein Stalker? Aber wer?
    Ich musste heute Abend anrufen und herausfinden, wer er war. Wann kommt sie wohl nach Hause? Hoffentlich nicht zu spät. Ich brauchte möglichst viel Zeit, um die Schutztalismane aufzuladen. Wer Savannah zum Weinen brachte, hatte es nicht verdient, mit ihr zu reden. Nie wieder.
    Das Klimpern ihres Armbands lenkte mich ab. Sie spielte an ihrer Kette herum. Nein, Moment. Sie machte etwas anderes.
    Sie nahm Stanwicks Highschoolring ab.
    Ich erstarrte. Ich war nicht mal sicher, ob mein Blut noch floss. Wenn ein Mädchen den Highschoolring seines Freundes abnahm, konnte das nur eins bedeuten: Sie wollte mit ihm Schluss machen.
    Pure Freude ließ mein Blut direkt in meinen Kopf strömen, am liebsten hätte ich laut gejubelt. Jaaa! Ich hatte doch gewusst, dass Stanwick sie nicht verdient hatte, dass er sie nicht lange glücklich machen würde.
    Dann sah ich ihr Gesicht. Sie wirkte, als wollte sie gleich wieder weinen. Oh Mann, war ich ein Idiot. Ich führte hier fast einen Freudentanz auf, während sie aussah, als hätte jemand ihren Hund umgebracht.
    Ich würde Greg die Zähne dafür einschlagen, dass er ihr das angetan hatte.
    Dann rutschte ihr Ärmel hoch. Waren das Blutergüsse an ihrem Handgelenk? Und zwar

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