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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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ihn. Aber ich hätte an seine Füße denken müssen, immerhin spielte der Typ Fußball. Er trat mir gegen den Oberschenkel, und bevor ich wusste, was los war, kniete ich vor Schmerzen auf dem Kies.
    Dann hatten wir uns gepackt. Stanwick war lange genug oben, um mich ein paarmal ordentlich am Kinn zu erwischen und mir die Lippe aufzuschlagen. Aber ich war größer als er und konnte ihn herumreißen. Als ich auf ihm kniete, schlug ich ihm auf die Nase, den Mund und die rechte Wange.
    Dann legten sich zarte Hände auf meine Arme, und ihr warmer Lavendelduft umhüllte mich. Ein Vorhang aus roten Haaren nahm mir die Sicht.
    „Hör auf, Tristan. Es ist nicht seine Schuld“, sagte Savannah dicht neben meinem Ohr.
    „Ach, etwa deine?“, blaffte ich. Ich wollte an meiner Wut festhalten, aber ihre Lippen an meinem Ohr und ihr zarter Duft überschwemmten mich mit anderen Gefühlen.
    Ich beugte mich vor und flüsterte Stanwick ins Ohr: „Wenn wir bei einer Prügelei auf dem Schulgelände erwischt werden, sind wir beide dran. Willst du noch das Fußballstipendium?“
    Er starrte mich lange böse an, bevor er knapp nickte. Ich rappelte mich auf; offenbar hatten wir uns verstanden. Ich behielt Stanwick im Auge, als er seinen Ring aufhob und davonstürmte.
    „Tristan. Dein Gesicht“, wisperte sie und streckte eine Hand nach meiner schmerzenden Lippe aus.
    „Schon in Ordnung.“
    „Nichts ist in Ordnung. Wie willst du das verstecken?“
    Ich bewegte mich nicht, weil ich sie nicht verschrecken wollte. Anscheinend bemerkte sie gar nicht, dass sie sich an mich lehnte, um an mein Gesicht zu kommen. „Das muss ich nicht verstecken.Ich spiele Football. Das ist ein harter Sport.“
    „Siehst du danach oft so zerschlagen aus?“
    „Es ist wirklich eine harte Sportart.“
    Als sie mich anlächelte, krampfte sich mein Magen zusammen. Wie sie mich ansah … Ich konnte jeden winzigen Fleck in ihren Iris erkennen, die jetzt dunkelblau aussahen. Ihre Pupillen weiteten sich, sie sog scharf Luft durch die Nase ein und erstarrte. Ich sah zu, wie sich ihre Augen hellsilbern färbten.
    Unsere Blicke trafen sich, und irgendwas in mir machte klick. In diesem Moment wusste ich es einfach.
    Sie war die Richtige für mich.
    Schon seit ich sie in der vierten Klasse geküsst hatte.
    „Savannah …“ Ich musste es ihr sagen. Wen interessierten meine Eltern und der Clann und ihre ganzen blöden Regeln? Savannah und ich waren füreinander bestimmt. Jetzt musste sie das nur noch einsehen, dann würde alles gut werden.
    „Oh nein“, flüsterte sie mit großen Augen. „Erst Greg, jetzt du.“ Was? Ich blinzelte verwirrt.
    „Zwei Mal in einer Woche. Das ist schon fast ein Rekord.“ Ihre Worte klangen wie ein Schluchzen. Sie löste sich von mir und drückte sich die Fingerspitzen gegen die Schläfen.
    „Sav …“
    „Es tut mir leid. Ich bin so dumm!“ Ihr lautes Schluchzen fetzte wie eine Klinge über meine Haut. Sie wich vor meiner ausgestreckten Hand zurück. „Nein, nicht. Tristan, ich … Ich fasse es nicht, dass ich es schon wieder getan habe. Ich bin so blöd. Vergiss bitte, was du jetzt denkst oder fühlst, egal, was es ist.“
    Dieses Gefühl sollte ich vergessen? Auf keinen Fall.
    „Es ist nicht echt“, fuhr sie fort. „Nach einer Weile lassen die Gefühle nach. Glaube ich. Hoffe ich. Mein Gott. Nur … Es tut mir wirklich leid, dass ich dich angesehen habe. Was für eine Art, sich zu bedanken.“
    Hm, vielleicht war sie durch die stressige Situation übergeschnappt, sie redete nämlich ziemlichen Unsinn.
    Als sie sich abwandte, hielt ich sie an den Armen fest. „Wovon redest du da? Du hast nichts mit mir gemacht.“
    „Doch, natürlich. Ich habe dich angesehen. Richtig angesehen. So hat auch … das war … Greg und diese Jungs im April …“ Offenbar fand sie nicht die richtigen Worte. Aber sie glaubte, was sie sagte.
    „Savannah, sieh mich an.“
    Das tat sie, aber nicht richtig. Ihr Blick blieb an meinem Mund hängen.
    „Nein, sieh mich richtig an.“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Also gut, dann hör mal zu. Ich fühle mich völlig normal. Ich werde nicht zu einem Stalker, nur weil du mich angesehen hast.“
    „Alle anderen schon. Seit ich im letzten Schuljahr krank war.“
    „Aber ich nicht.“
    „Warum solltest du anders sein?“
    Ich wollte ihr schon die Wahrheit über den Clann und über die Kräfte in meiner Familie sagen, die mich wahrscheinlich gegen alles immun machten, wovon sie sprach. Aber das konnte ich

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