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Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Titel: Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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»Mhm« und beendete das Gespräch. »Sie haben die Verbindungsdaten aus dem abgesoffenen Handy von Doktor Steiner rekonstruieren können. Ich bin tatsächlich der Letzte, den er angerufen hat.«
    »Macht dich zu einem Hauptverdächtigen«, befand Strobl grinsend.
    »Nur gut, dass der Richie, der Lodenbacher und die gesamte deutsche Presse Zeugen sind, dass ich während dem Mord telefoniert hab.«
    Maier ging nicht auf die Bemerkung ein, sondern sagte stattdessen: »Schratt war übrigens viel unterwegs die letzten Jahre. Er hat sich mit so Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten. Und er ist immer wieder aufgefallen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Aber: nie Beschaffungskriminalität. Hin und wieder hat er wohl auch gedealt – das mutmaßen zumindest die Kollegen von der Sucht, und das hat ja auch der Frey im Gefängnis angedeutet. Ein klassischer Giftler , haben die gemeint. Passt also eigentlich nicht in unser Schema. Scheint auch eher Zufall gewesen zu sein, dass er hier im Allgäu war. Auch wenn er von hier stammt und ein kleines Zimmer in der Stiftsstadt gemietet hat. Wir haben uns das noch mal angesehen, da lässt auch nix auf etwaige Auftraggeber schließen.«
    »Was hat er denn so gemacht, beruflich?«
    Maier zog sein Telefon heraus.
    »Rufst du ihn jetzt an und fragst ihn, oder was?«, wollte Strobl wissen.
    »So was Ähnliches.« Maier tippte auf seinem Touchscreen herum, dann las er vor: »Also, er war zuerst bei einer Comedyshow dabei, als Bühnenhelfer von so einem Krimiautorenduo. Die haben ihn anscheinend zu schlecht bezahlt, denn er hat bei einer Kfz -Firma angeheuert und Autos überführt. Immer wieder hat er in der Münchener Großmarkthalle als Tagelöhner geschafft. Dann war er noch Hilfsarbeiter auf dem Bau, Erntehelfer und auf dem Jahrmarkt. Hier steht nichts davon, dass er schon mal dauerhaft im Allgäu gearbeitet hätte.«
    »Na, wenn’s in deinem Handy nicht steht, dann kann’s ja auch nicht so gewesen sein.« Strobl zwinkerte Hefele mit einem Auge zu.
    »Vorschlag, Richie«, nahm der den Ball auf, »gib doch einfach mal ein, wer der Mörder ist, vielleicht können wir uns dann das Ermitteln sparen.«
    »Ich könnt mal eine Statistik abrufen über die geleisteten Arbeitsstunden in unserem Kommissariat, aufgegliedert nach Mitarbeitern.«
    Strobl hob abwehrend die Hände. »Brauchst nicht gleich so grätig werden.«
    »Darf ich jetzt weitermachen? Also, der Schratt ist jedenfalls auch öfter mal rausgeflogen, weil er zu Gewalttätigkeit neigt.«
    »Ja, das kann man wohl so sagen.« Kluftinger stieß hörbar die Luft aus. Er dachte nach: Sein Gefühl sagte ihm, dass er irgendetwas übersehen hatte. Einen Zusammenhang, den er nicht hergestellt hatte, eine Verbindung … »Der Jahrmarkt«, sagte er atemlos.
    »Was?«
    »Der Jahrmarkt! Das Röhrchen im Blut vom Hübner! Das war doch vom Jahrmarkt. Dann die Verbindung zwischen dem Taximord und unseren anderen Leichen. Und jetzt hören wir vom Richie, dass der Schratt beim Jahrmarkt gearbeitet hat. Na, klingelt’s?«
    »Mensch, stimmt, das kann kein Zufall sein!« Strobl klang ebenso aufgeregt wie Kluftinger.
    »Richie, steht bei dir auch, in welchem Geschäft auf dem Jahrmarkt er gearbeitet hat?«
    »Moment, schau grad.« Der Beamte machte Wischbewegungen auf seinem Display, die Kluftinger an das Malen mit Fingerfarben erinnerten. »Würd mich persönlich ja nicht wundern, wenn wir bei dem Jahrmarktspack fündig werden. Ich mag die überhaupt nicht … Da, ich hab’s. Er war …«
    »Sag’s nicht«, unterbrach ihn der Kommissar.
    »Warum, was ist …«
    »Bei der Schießbude. Aber ich weiß noch mehr: nicht bei irgendeiner. Sondern bei genau der, die im Moment auf dem Königsplatz steht, stimmt’s?«
    Maier fiel geradezu die Kinnlade herunter. »Wie, um alles in der Welt, bist du darauf gekommen?«
    Kluftinger lächelte. Er dachte an seinen gestrigen Besuch und das Schild, über das sie noch gefeixt hatten:
Ab sofort: Junger Mann zum Mitreisen gesucht.
Klar brauchten die jemanden, denn ihre bisherige Hilfe lag jetzt unter strenger Bewachung im Krankenhaus. »Ach, kleine private Recherche«, antwortete der Kommissar nebulös. Ein Zauberer verriet seine Tricks schließlich auch nicht.
     
     
    Nach gerade mal einer halben Stunde standen Strobl und Kluftinger vor der Schießbude auf dem Kemptener Jahrmarkt. Noch war hier kaum Betrieb; am Vormittag drückte die Hauptzielgruppe des Rummels schließlich noch die

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