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Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Titel: Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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dachte, wurde die Tür geöffnet. Noch ehe er sich fragen konnte, wieso er vergessen hatte, abzuschließen, knallte er mit einem Poltern auf den Fliesenboden. Willi Renn sah ihn fragend an.
    Es vergingen einige Sekunden, dann durchbrach Willi die Stille: »Darf man fragen, was dadrinnen …«, er zeigte mit dem Finger auf die Tür, »… los war?«
    Grünkerntaleranbohnenschaumundhimbeerbuttermilchdessert,
betete sich der Kommissar in Ermangelung eines echten Mantras innerlich vor. Dann erwiderte er trotzig Willis Blick und sagte: »Ja, man darf. Das war
Die weiße Schlange spuckt Gift

    Willi hob kaum merklich eine Augenbraue und erwiderte: »Mhm, das kenn ich. Mach ich auch manchmal zum Druckabbauen. Vielleicht nicht grad auf der Bürotoilette, aber jeder, wie er meint!« Er zwinkerte ihm zu. »Wobei: Für mich klang das gerade eher wie
Der weiße Riese druckt Würscht …
«
     
     
    Eine halbe Stunde später – Kluftinger grübelte noch immer darüber nach, in welcher Form Willi die Begegnung auf dem Klo in den nächsten Wochen gegen ihn verwenden würde – machte er sich gerade dran, die Vermisstenanzeigen zu durchforsten. Da öffnete sich die Tür, und ein gut gelaunter Lodenbacher platzte in sein Büro.
    Kluftinger wunderte sich, dass der Polizeipräsident trotz der bedrückenden Nachrichtenlage so aufgeräumt war, verstand es aber, als der ihm erklärte, er habe gerade mit diversen Honoratioren die alljährliche offizielle Jahrmarktseröffnung hinter sich gebracht. Zur Demonstration hielt er ein kleines Lebkuchenherz in die Höhe, das um seinen Hals hing.
    »Klingt toll, schade, dass ich nicht dabei sein konnte«, kommentierte der Kommissar mit Sarkasmus, was Lodenbacher jedoch verborgen blieb.
    »Wo san denn die anderen Manner? San die vor Ort, oder …?«
    Das Telefon klingelte. Lodenbacher wollte weitersprechen, da hob Kluftinger ab, woraufhin sein Vorgesetzter scharf die Luft einsog und dann zischte: »Sie solln ned dauernd telefoniern, wenn ich mit Eahna red, do is …«
    Kluftinger verzog das Gesicht und winkte ab, was den Polizeipräsidenten jedoch nicht bremste, sondern nur noch mehr anstachelte. »… do is beim letztn Mol scho nix G’scheits rauskemma dabei, wia Sie telefoniert …«
    Jetzt hob der Kommissar entschieden die Hand, als würde er einem kleinen Kind den Mund verbieten, was Lodenbacher tatsächlich verstummen und empört nach Luft schnappen ließ. Er brauchte ein paar Sekunden, um sich wieder zu fangen, da keuchte ein blass gewordener Kluftinger in den Hörer: »Und es gibt keinen Zweifel, dass …« Dann nickte er und legte langsam auf. Er ließ sich in seinen Stuhl zurückfallen und starrte mit leeren Augen in den Raum. Lodenbachers Anwesenheit schien er völlig vergessen zu haben. Erst als der sich räusperte, wandte Kluftinger sich wieder seinem Chef zu.
    »Wos ham S’ denn jetzat wieder?«, fragte der irritiert.
    »Sie haben die Leiche gefunden.«
    »Ich?«
    »Schmarrn, die Kollegen.«
    Lodenbacher zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Am Alpsee. Da haben sie die Leiche gefunden.«
    »Jo, und? Des is doch a guate Nachricht.«
    Kluftinger hob den Kopf, die Augen zusammengekniffen. Langsam schüttelte er den Kopf. »Leider nein. Denn der Leiche fehlt etwas. Sie hat kein Herz mehr.«
     
     
    Eine Stunde später, Kluftinger hatte die Ruhe seines eigenen Zimmers verlassen müssen, stand er im Büro der Kollegen Strobl und Hefele, das kurzerhand zur Zentrale einer neu ins Leben gerufenen Sonderkommission umfunktioniert worden war. Nach dem ersten Schock über den schrecklichen Fund und mit der Erkenntnis, dass sie offenbar von einem Serientäter ausgehen mussten, war Lodenbachers Jahrmarktlaune wie weggeblasen gewesen. Er hatte die sofortige Gründung einer Soko angeordnet, die er ohne nachzudenken auch gleich mit dem Arbeitstitel »Alpsee« belegt hatte. Sie würden so viel Personal wie nötig bekommen, hatte er zugesichert und mehrfach betont, dass nichts, aber auch gar nichts »niamols« an die Presse durchsickern dürfe. Als er sich verabschiedet hatte und die Tür hinter sich zuknallte, war es für einige Sekunden ruhig, dann brach Strobl in ein wieherndes Lachen aus, dem sich nach und nach Maier, Hefele und schließlich auch Kluftinger anschlossen.
    »Habt ihr … das … gesehen …?«, presste Strobl mühsam unter Tränen hervor. »Er hat so ein deppertes … Lebkuchenherz umgehabt …
Kempten, Stadt mit Herz
 …?«
    Ihr Lachen steigerte sich zu einem

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