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Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Titel: Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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Ende und wunderte sich. Er hatte Doktor Steiner am Apparat erwartet.
    »Ja, Kluftinger, grüß Gott, Herr Professor. Ist denn der Herr Steiner immer noch nicht da?«
    Die Antwort kam kurz und tonlos. »Nein.«
    »Ah, schade, ich dachte, er kann uns vielleicht helfen, wegen der Sache am See, wir haben Ihnen nämlich grad ein Bild …«
    »Ich hab’s bekommen.«
    »Aha, und?«
    »Er … also wir
können
helfen.«
    Kluftinger sah zu seinen Kollegen, die um ihn herumstanden und jedes seiner Worte gespannt verfolgten. Er nickte ihnen aufgeregt zu. »Sie kennen den Mann auf dem Foto?«
    »Doktor Steiner.«
    »Doktor Steiner kennt ihn?«
    »Nein. Es ist Doktor Steiner.«
    Der Kommissar schluckte. »Ich … kein Zweifel?«
    »Kein Zweifel.«
    »Danke. Ich melde mich.«
    Kluftinger hängte ein. Er spürte, wie ihm die Gesichtszüge entglitten. Nun war zumindest auch die Frage geklärt, wie der Anruf auf seinem Handy zustande gekommen war. Er hatte ja erst ein paar Tage vor Gordian Steiners Tod mit ihm wegen seines Herzstechens telefoniert und war an Langhammer verwiesen worden. Er hatte …
    »Schlechte Nachrichten?«, unterbrach Hefele seinen Gedankengang.
    »Kennen sie ihn jetzt oder nicht?«, schob Strobl ungeduldig nach.
    »Doch, tun sie.«
    »Na, das ist doch gut«, freute sich Maier. »Wer ist es denn?«
    »Steiner. Doktor Gordian Steiner.«
    »Ach was!« Strobl setzte sich. »Der, mit dem wir eigentlich die ganze Zeit reden wollten?«
    »Genau der.«
    »Leck mich am Arsch.« Hefele war verblüfft. »Sachen gibt’s.«
    Kluftinger merkte seinen Kollegen an, dass sie erleichtert waren, so schnell einen Namen zur Leiche zu haben. Es hätte auch eine Weile dauern, eine mühsame Suche werden können. Dennoch konnte er sich ihrer Freude nicht so recht anschließen. Immerhin hatte er den Arzt gekannt, wenn auch nur vom Telefon und aus den Erzählungen seines Vaters. Hatte sich sogar bei ihm in Behandlung begeben wollen – und nun war er selbst gestorben. Ach was, gestorben! Bestialisch ermordet worden.
    Der Kommissar war nicht in der Lage, etwas zu sagen. Er saß nur da und brütete vor sich hin.
    Auch die anderen nahmen Platz und schwiegen. Irgendwann stand Maier auf, griff sich das Fax mit dem Foto des Ermordeten, ging damit zur Pinnwand, heftete es daran und schrieb mit einem dicken Filzschreiber den Namen des Arztes daneben. Die Blicke seiner Kollegen folgten ihm wortlos.
    Dann zog er mit dem Stift eine Linie vom Foto der Wasserleiche zum Bild des getöteten Versicherungsmaklers. In die Mitte der Verbindungslinie malte er ein Herz mit einem Fragezeichen darin.
    Sie blieben still. Die Spannung löste sich erst, als Maier sein Diktiergerät herausnahm, es ganz nah an seinen Mund führte und sagte: »Es ist Samstag, elf Uhr vierundfünfzig. Richard Maier hat die entscheidende Frage an der Pinnwand visualisiert. Der Name des Opfers vom Alpsee ist nun bekannt. Es handelt sich um Doktor Gordian Steiner …«
    Jetzt grinste Strobl, und Hefele fragte: »Was machst du da genau, Richie?«
    »Ich dokumentiere die Soko-Arbeit. Oder will lieber einer von euch …«
    »Nein, nein, das ist gut. Sehr gut sogar, Richard«, beeilte sich Kluftinger zu sagen. Lieber würde er Maiers gefürchtete Diktiergerät-Aufsprüche ertragen, als sich selbst um den lästigen Papierkram zu kümmern, der bei einer solchen Arbeitsgruppe in noch größerem Ausmaß anfiel als bei ihrem normalen Dienst.
    »Na gut, dann kommen wir doch mal zur entscheidenden Frage«, fuhr Kluftinger fort und betonte das Wort »entscheidend« besonders mit einem Blick in Maiers Richtung. »Wo liegen die Parallelen in den beiden Fällen?«
    »Apropos Parallelen«, schaltete sich Strobl ein. »Ich hab die Eckdaten des Mordes von gestern mal ins
Easy
eingegeben.«
    Das Easy, das Ermittlungs- und Analyseunterstützende EDV -System, hatte sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Arbeitsmittel gemausert. Dort wurden alle Spuren eines Falles gesammelt, und man konnte nach beliebigen Stichworten suchen. Manchmal ergaben sich Kreuztreffer, wo man sie nicht vermutet hätte.
    »Und?« Kluftinger hob gespannt die Augenbrauen.
    Doch Strobl winkte ab. »Mach dir keine Hoffnungen. Es gab mal einen ähnlichen Fall, allerdings im Osten.«
    »Haben sie ihn geschnappt?«, fragte Hefele.
    »Ja, und es waren ausschließlich Frauen, die dran glauben mussten. Passt wirklich nicht, sorry.«
    Sie sahen wieder zur Wand, auf die Maier in der Zwischenzeit die Namen aller Beteiligten und –

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