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Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Titel: Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
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Jahren, mein Mann und ich. Während er sich im Blaumann darum kümmert, dass die Zapfsäulen laufen, mach ich halt den Bürokram. Da lernt man das mit der Zeit. Und ich sag Ihnen ganz ehrlich: Ich glaub, ich hab den angenehmeren Part.«
    Er erwiderte ihr Lächeln.
    Wenig später sahen sie auf dem Bildschirm in ruckeligen Bildern, wie ein schwarzes Audi-Coupé mit dem Kennzeichen LI - GS an eine Zapfsäule fuhr. Kurz darauf stieg Doktor Steiner in Jogginganzug und Turnschuhen aus und tankte. Dann betrat er den Shop, um zu bezahlen, kam zurück, stieg in sein Auto und fuhr weg.
    Kluftinger sah auf die Uhrzeit, die bei der Aufnahme mitlief.
Nicht mal mehr eine Stunde,
dachte er … Es war ein beklemmendes Gefühl, den Mann, den sie gerade als Wasserleiche auf dem Fax gesehen hatten, hier noch so quicklebendig vor sich zu haben. Ihm bei einer so alltäglichen Tätigkeit wie dem Tanken zuzusehen und schon zu wissen, dass er kurz darauf Opfer eines brutalen Verbrechens werden wird. Immerhin: Nun hatten sie Gewissheit, dass der Arzt allein im Wagen gesessen hatte, denn das sah man deutlich.
    »Können wir mal die Bilder aller Ihrer Überwachungskameras zu diesem Zeitpunkt sehen?«, bat Kluftinger.
    »Klar«, versetzte Frau Buhmann. »Auch die von den anderen Zapfsäulen?«
    »Was hätten Sie denn im Programm? Es geht halt um die Frage, ob ihm jemand gefolgt ist.«
    »Vielleicht wäre der Parkplatzbereich ganz interessant. Da haben wir eine sogenannte Overview-Kamera. Darauf werden Sie keine Details erkennen, aber Sie bekommen einen Überblick, wer ein- und ausfährt.«
     
     
    »Da, Richie! Herrgott, jetzt schau halt genau hin!«
    »Sorry, aber ich erkenn da nix.«
    »Frau Buhmann, Sie sehen doch auch, dass da, ganz am Rand, ein Auto auftaucht, oder?«
    Sie setzte ihre Brille auf, ging noch ein wenig näher an den Bildschirm und nickte schließlich bestätigend.
    »Siehst du, Richie? Ein Auto kommt unmittelbar hinter Steiner, stellt sich ganz abseits auf den Parkplatz, bleibt da stehen, niemand steigt aus, schemenhaft sieht man aber, dass zwei Leute drinsitzen. Zwei, zefix, ich hab’s gewusst. Es sind doch zwei. Und da: In dem Moment, in dem der Arzt losfährt, verlässt auch der Wagen das Gelände wieder! Dieses Rad und das Stück Kotflügel, das wir sehen, die gehören zu dem Auto, das Steiner an seinem letzten Tag gefolgt ist.« Kluftinger war aufgeregt. Sie hatten hier möglicherweise eine heiße Spur aufgetan. »Sappradi! Wenn man wenigstens den Autotyp erkennen könnte!«
    »Mal angenommen, es wäre so«, gestand Richard Maier zu, »gibt es denn eine andere Perspektive, aus der wir dieses ominöse Auto sehen könnten?«
    »Hm, vielleicht von der Kasse aus …«, überlegte Frau Buhmann.
    Doch die erwähnte Kameraperspektive zeigte nur die Seite eines Busses mit der Aufschrift »Alpspitz-Reisen«. Lediglich der Schatten des fraglichen Fahrzeugs war zu sehen.
    »So ein verdammter Mist! Ausgerechnet da muss ein Bus stehen«, schimpfte Maier. »Sonst keine andere Kameraposition?«
    »Nein, also, dieser Bereich ist nicht weiter relevant für uns. Wir müssen nur überblicksmäßig schauen, dass es da ordentlich zugeht. Uns geht es ja vorwiegend um die, die ihre Rechnung prellen. Hätte das Auto, das Sie suchen, getankt, dann hätten wir auch die Nummer.«
    »Gibt’s eine Kamera, die uns den Ein- und Ausfahrbereich zeigt?«, wollte Maier wissen, der sich von der Aufregung seines Chefs hatte anstecken lassen.
    »Auch nicht.«
    Während Kluftinger zuhörte, beobachtete er weiter den Bildschirm und sah, wie die Reisegruppe allmählich wieder einstieg und schließlich den Parkplatz verließ. Als der Bus abfuhr, war der Platz dahinter leer.
    »Kruzifix«, fluchte Kluftinger.
    Die Tankstelleninhaberin klickte gerade das Bild weg, als Kluftinger ein lautes »Stopp!« entfuhr, das die Frau zusammenfahren ließ. »Noch mal zurück. Ja, genau, da.«
    »Da ist doch nix mehr.« Frau Buhmann schien ratlos, worauf der Kommissar hinauswollte.
    »Können Sie das größer machen?«
    »Nein, da bräuchten wir schon ein spezielles Programm. Aber ich könnte natürlich …«
    »Egal, aber sehen Sie das nicht?« Er zeigte auf den freien Platz, auf dem gerade noch der Bus und dahinter das Auto gestanden hatten. »Da ist doch jetzt so ein Fleck, oder? Nicht groß, aber es könnte …«
    »Ein Ölfleck sein!«, vollendete Maier.
    »War der vorher auch schon da?«
    Die Inhaberin spulte etwas zurück, bis sie eine Stelle auf der Aufzeichnung

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