Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition)

Titel: Herzblut: Kluftingers neuer Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Klüpfel , Michael Kobr
Vom Netzwerk:
wollte es schon wegwerfen, als das Wort, das dort stand, in sein Bewusstsein drang:
Nebelhorn.
    »Auch nix?«, fragte Erika, als sie sein starres Gesicht sah.
    »Na ja, ich … also …«
    Markus blickte über seine Schulter und brach in schallendes Gelächter aus.
    »Nebelhorn. Der Hauptgewinn! Sag mal, Miki, willst
du
nicht bei der Kripo anfangen? Die bräuchten da noch Leute mit psychologischem Feingefühl. Oder mit Glück, je nachdem.«
    Zähneknirschend wollte Kluftinger das Los der Japanerin reichen.
    »Nein, das ist deins«, protestierte sie.
    »Aber …« Kluftinger wollte es nicht annehmen, erinnerte sich aber daran, dass er im Ratgeber gelesen hatte, dass man Geschenke von Japanern keinesfalls ablehnen dürfe, und sagte schließlich: »Gut, wenn ihr meint’s.«
    Dann streckte er der Losverkäuferin den Zettel hin. »Und was krieg ich jetzt?«, fragte er lustlos.
    Sie grinste. »Warten Sie kurz hier, ich hole den Gewinn.«
    Sie warteten ein paar Minuten, in denen sie beratschlagten, wohin sie als Nächstes gehen sollten, da tippte dem Kommissar auf einmal jemand auf die Schulter. Er drehte sich um – und fuhr erschrocken zusammen. Er starrte in die Augen eines riesigen blau-weißen Plüschschlumpfes. Plötzlich kippte das Ungetüm zur Seite, und dahinter tauchte das Gesicht der Losverkäuferin auf.
    »Ihr Hauptgewinn. Noch mal Glückwunsch«, sagte sie lachend. Sie wartete erst gar keine Reaktion ab, sondern drückte dem verdutzten Kluftinger das Ungetüm in die Arme und drehte sich um.
    »Warten Sie, ich nehm lieber so ein Päckle Waffeln, oder vielleicht ein Feuerzeug?«
    Doch Markus erklärte grinsend: »Nein, nein, der Herr nimmt seinen Gewinn schon an. Vielen Dank!«
    Sie gingen wortlos ein paar Schritte, wobei die anderen angestrengt versuchten, beim Anblick des Kommissars nicht laut loszulachen, der mit sauertöpfischem Gesicht den riesigen Stoffschlumpf umarmte.
    »Super Technik, das mit deinen Losen, Vatter, das muss ich dir lassen.«
    »Ja, lass stecken. Immerhin hätte ich mit der jetzt nix rumzuschleppen. Kannst du mal das Ding nehmen?«
    Markus machte einen Satz zurück. »Nein, berühr mich nicht, du bringst Unglück.«
    »Depp! Ich hab dich schon so oft berührt in deinem Leben.«
    »Das erklärt vieles.«
    Kluftinger trottete ein paar Schritte voraus. Er beschloss, sich seine gute Laune nicht verderben zu lassen. Und tatsächlich hellte sich seine Miene schon ein paar Schritte weiter auf: Sie standen vor dem Autoscooter. Hier war er schon in seiner Jugendzeit der ungekrönte König gewesen.
    Mit einem seligen Lächeln drehte er sich zu den anderen um: »Jetzt simmer dahoim!«
    Markus zog skeptisch die Brauen zusammen.
    »Weißt du noch, Markus«, sagte der Kommissar und legte seinem Sohn einen Arm um die Schulter. »Die Bumsautos, das war doch immer dein Lieblings…«
    »Die
was?
«
    »Die Bummsautos, mit denen bist du doch so gern …«
    Sein Sohn brach in schrilles Lachen aus. »Bums … das ist ja so geil. Yumiko, da geht’s jetzt nicht um deinen alten Suzuki, obwohl wir in dem ja auch schon …«
    Die hübsche Japanerin stieß ihren Freund in die Seite.
    »Aha, und wie heißt das denn dann?«
    »Autoscooter, Vatter. Schon immer.«
    »Stimmt doch gar nicht. Früher, da haben wir … also ich, gell, Erika? Weißt noch, wie wir uns immer bei den Bumsautos verabredet haben?«
    Seine Frau schien etwas verlegen. »Ja, schon, aber die meisten haben damals auch schon Autoscooter … ach, egal. Jedenfalls warst du da wirklich mein Held.«
    »Habt’s ihr des g’hört?« Kluftinger reckte selbstbewusst das Kinn nach vorn. »Da hat mir keiner so schnell was vorgemacht.«
    »Klar, Vatter. Du bist ja als Rennfahrer bekannt. Was du aus den 54   PS vom Passat rausholst, das ist schon eine Meisterleistung!«
    »Schwätz du ruhig! Also, fahr mer eine Runde?«
    Markus tippte sich an die Stirn. »Ich glaub, du hast zu viel giftige Dämpfe von deinem blauen Freund da eingeatmet.«
    »Warum, das macht doch Spaß. Mei, Erika, wie wir früher …«
    »Ja, sicher. Früher schon. Aber vielleicht sind wir doch schon ein bissle zu alt. Ich mein, schau doch mal.« Sie zeigte unbestimmt auf die Jugendlichen, die dort standen und im Takt der Musik wippten, die aus den Lautsprechern drang.
    Doch Kluftinger ließ nicht locker. »Yumiko, wie sieht’s aus?«
    Erschrocken blickte die zwischen Kluftinger und ihrem Freund hin und her.
    »Macht doch«, ermunterte sie Markus. »Das wird sicher ein

Weitere Kostenlose Bücher