Herzdiebstahl - legal?: 3 Cops in love (German Edition)
mopsig – okay, aber es fühlt sich sexy an, so ganz nackt, nur mit dem kleinen Stück Stoff bekleidet. Hinter mir erklingen Schritte, dann ist es ganz still.
„Felix?“
„Ja?“
„Was – wird das?“
„Eine Reispfanne“, erkläre ich und drehe mich um.
Rasputin glotzt und ich sehe, dass seine Hose eng ist. Mhm, so mag ich das.
„Hast du schon wieder was gestohlen?“, fragt er streng und ich nicke in freudiger Erwartung.
„Die Schürze“, flunkere ich.
„Das wirst du büßen“, raunt mein Liebster, kommt zu mir und stellt den Herd aus.
Die Schürze fliegt im hohen Bogen, dann trägt er mich ins Schlafzimmer. Dort büße ich, und ich kann mir nichts vorstellen, was ich lieber täte. Rasputin – er ist übrigens Marktleiter in dem Kaufhaus und nur gelegentlich Vertretung für den Detektiv – ist inzwischen mein fester Liebhaber und es sieht ganz so aus, als würde er das bleiben wollen. Ich hätte nichts dagegen – im Gegenteil…
ENDE
Strickismus: Handarbeit im öffentlichen Raum
Wien, Hauptstadt von Österreich und zugleich eine Metropole der Morbidität. Wie ich darauf komme? Nun, es bewegt sich hier nichts. Als wären alle Wiener eingefroren und würden nur darauf warten, endlich in den Sarg schlüpfen zu dürfen. Doch ich komme vom Thema ab. Ich bin Bulle in Wien und in diesem Jahr ständig damit beschäftigt, strickwütige Hausfrauen davon abzuhalten, die ehrwürdigen Denkmäler unserer Stadt zu verschandeln…
+++++
Strickismus: Handarbeit im öffentlichen Raum
Da! Schon wieder eines dieser verrückten Weiber, das mit ihrem Häkelelaborat gerade eines der schönsten Denkmäler Wiens verunziert. Die Frau ist schmächtig und von hinten könnte ich sie für einen Mann halten, doch das ist sicher falsch. Sie trägt enge Jeans, die leicht an den Hüften schlabbern und einen bunten Wollumhang, sicherlich selbstgestrickt. So sind Sie, diese Friedensaktivistinnen.
„Hey, Sie da“, rufe ich, als mich nur noch wenige Meter von der Schla… der Dame trennen.
Wir befinden uns auf dem Michaelerplatz und Angriffsziel ist der Brunnen, der um diese Jahreszeit, aufgrund der Frostgefahr, trocken liegt. Es ist Spätherbst und die Nächte schon sehr kühl. Es beginnt gerade zu dämmern und nur noch wenige Menschen sind unterwegs, da das Wetter recht unangenehm ist.
„Sagen Sie mal…“, beginne ich, nachdem ich die miese Ra… die Frau erreicht habe. Doch als diese sich umdreht und dabei als Mann entpuppt, bin ich erst mal sprachlos.
Der Kerl ist nicht unattraktiv. Okay, er ist sehr hübsch, aber ein wenig weibisch schon. Sein Körper ist – wie bereits erwähnt – schmächtig und würde in meinen locker dreimal reinpassen. Einen Kopf kleiner als ich ist er auch noch und die langen Wimpern über den himmelblauen Augen passen auch eher zu einer Frau. Nur der leichte Bartschatten und die ansonsten leicht kantigen Gesichtszüge weisen ihn als Mann aus. Klar, der Inhalt seiner Hose, vorneherum, ist auch sehr – jedenfalls nicht weiblich, soviel steht fest.
„Sie verschandeln hier gerade öffentliches Eigentum“, sage ich endlich und glotze auf den kunterbunten Stricktanga, den der Kerl einer der männlichen Statuen, die den Brunnen säumen, gerade versucht anzulegen.
„Können Sie hier mal festhalten“, sagt der selbsternannte Künstler und reicht mir einen roten Faden.
Perplex greife ich zu und beobachte, wie der Kerl geschickt das bunte Ding platziert und dann kompliziert befestigt.
„Daaan-keee“, sagt er gedehnt und nimmt mir den Wollfaden aus der Hand.
Tja, das nennt sich dann wohl Beihilfe bei einer Straftat. Eine alte Frau bleibt stehen und schmunzelt, als sie die ungewöhnliche Unterwäsche entdeckt.
"Fesch. Zeit is wurdn, dass sie moi ana drum kümmert“, kommentiert sie und wackelt weiter.
Na super! Jetzt bekommt der Künstler in spe auch noch Bestätigung. Ich knurre und packe den Kerl jetzt am Arm.
„Sie sind verhaftet“, erkläre ich lauthals obwohl ich mir nicht sicher bin, wie hier mit solchen Kerlen umgegangen wird. Zuhause, in meiner Heimatstadt Hamburg, würden wir lachen und irgendwann das Strickstück durch die Stadtreinigung entfernen lassen, doch hier – in den ehrwürdigen Hallen Wiens – bin ich mir unsicher, wie mit diesem Übeltäter zu verfahren ist.
„Moooment, Herr Oberförster …“, beginnt der Möchtegern Künstler und ich hole tief Luft.
„Beamtenbeleidigung, verunstalten eines Kunstwerkes und Widerstand gegen die
Weitere Kostenlose Bücher