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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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durchflutete. Er blieb stehen und blickte in ihr geliebtes Gesicht mit den haselnussbraunen Augen. Ihm war, als wären in ebendiesem Moment all seine Träume wahr geworden. »Ich würde niemand anderem erlauben, dich dorthin zu begleiten.«
    Iris lachte. »Das ist zwar ein wenig dramatisch formuliert, Ned, aber ich bin ganz dein.«
    Er wusste, dass er grinste wie ein Idiot.
    »Komm schon. Die alten Herrschaften bekommen schnell schlechte Laune, wenn sie müde werden. Aber du kennst meine Eltern ja inzwischen wahrscheinlich besser als ich.«
    »Deine Eltern scheinen niemals müde zu werden!« Ned kletterte nach Iris in den Wagen, wobei er sich erneut bemühte, weder die perfekte Form ihres Knöchels noch die kleine blaue Ader in ihrer Kniekehle anzustarren.
    Es wurde für Ned eine unvergessliche Fahrt. Jene Stunden, die er neben Iris auf dem engen Rücksitz saß, ihr linker Schenkel gegen seinen rechten gepresst, gehörten zweifellos zu den schönsten seines Lebens. Und auch wenn es schwierig war, ihr Gesicht zu sehen, so genoss er doch den Klang ihrer Stimme, der ihn umfing. Er beobachtete ihre sich ständig in Bewegung befindenden Hände, als sie aufgeregt von London und von ihren Reisen quer durch Europa als Gouvernante der überaus wohlhabenden Familie Fitzgibbon und deren beiden Töchtern erzählte.
    Ned bemühte sich sehr, auch einen Beitrag zum Gespräch zu leisten, obwohl er mehr als glücklich gewesen wäre, Iris einfach nur zuzuhören. Sie war so voller Energie und Fröhlichkeit.
    »Ich habe nie verstanden, was karaga tatsächlich ist«, bemerkte Iris, als sie eine Gruppe von Männern mit nackten Oberkörpern jauchzend neben dem Auto her hüpfen sahen.
    »Ich weiß auch nur wenig darüber«, erwiderte Ned, der entschied, dass dies ein Thema war, zu dem er immerhin etwas annähernd Interessantes beisteuern konnte. »Es ist eines der ältesten Feste in Indien, das aber nur in der Region Karnataka gefeiert wird. Die karaga selbst ist ein Gefäß, das ein Geheimnis enthält. Ich glaube, es hat irgendetwas mit Gesundheit zu tun. Die Ankunft des Trägers wird von den jungen Kriegern angekündigt.« Er zeigte aus dem Wagenfenster. »Siehst du die Schwerter, die sie tragen?«
    »Dad hat uns nie erlaubt, das Ritual anzusehen.«
    »Sie laufen nachts über glühende Kohlen.«
    Iris riss die Augen auf.
    »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.« Ned war glücklich, sie beeindrucken zu können. »Habt ihr, Harold und Flora, schon einmal dabei zugeschaut?«, wandte er sich an ihre Eltern.
    »Ja«, erwiderte Walker. »Uns kam das alles ein wenig verrückt vor.«
    Ned grinste. »Die Krieger dürfen den Träger des Gefäßes auf der Stelle töten, wenn er es fallen lässt. Vielleicht hat man das in früheren Jahrhunderten auch tatsächlich getan. Diese Männer laufen über glühende Asche, ohne Schmerzen oder Anzeichen einer Verletzung zu zeigen, dann schlagen sie sich selbst mit ihren Klingen, wobei sie sich oft so verletzen, dass es blutet.«
    »Aber sie sind dabei in Trance, nicht wahr?«
    »Ja. Deshalb spüren sie auch keine Schmerzen.«
    Dann wandte sich die Unterhaltung dem bevorstehenden Geburtstag von Iris’ Schwester Florence und den Vorbereitungen für Ruperts Verlobungsfeier zu.
    Ned war glücklich, schweigen zu dürfen, bis die grünen Hügel und die Minengebäude der KGF in Sicht kamen.
    Sie fuhren auf die kreisrunde Blumenrabatte zu, eines der Wahrzeichen dieser Gegend.
    »Das hier ist Five Lights, Iris«, erklärte Walker. »Die fünf prächtigen Lampen, die an diesem Laternenpfahl hängen, erleuchten die ersten Meter der einzelnen Straßen, die sich an diesem Punkt kreuzen und in die verschiedenen Teile von KGF führen.«
    »Das ist ein ziemlich romantisches Fleckchen Erde, nicht wahr?« Iris sah Ned an, während sie sprach. Ihr fiel auf, wie still er geworden war. »Es ist so hübsch. Ich kann mir vorstellen, dass es hier nachts wirklich zauberhaft ist. Wie weit ist es noch?«
    »Wir sind schon fast da«, meldete sich James. »Höchstens noch zehn Minuten.«
    »Gut. Ich sterbe nämlich vor Hunger, und ich bin total erschöpft. Ich hoffe, im Haus ist es wenigstens einigermaßen kühl.«
    »Das ist es«, erwiderte ihre Mutter in einem Ton, der nahelegte, dass sie Iris’ Quengelei mit einer gewissen Nachsicht begegnete.
    Ned bemerkte, dass Iris erneut einen Blick in seine Richtung warf, und fragte sich, ob er wieder zu schweigsam geworden war. »Es ist eines der schönsten Häuser in Oorgaum, Iris. Ich …

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