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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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Schächten der KGF gewesen, hauptsächli ch weil es ihn interessierte, wie sich der Goldabbau vom Zin nabbau unterschied, aber er hatte es auch getan, um das Gefühl zu haben, noch immer zu dieser Gemeinschaft unter Tage zu ge hören. Diejenigen, die ausschließlich an der Oberfläche arbeit eten, waren oftmals die Zielscheibe des Spottes derjenigen, die, wie sie sagten, die »wirkliche Arbeit« taten.
    In diesem Moment war ihm nichts wichtiger, als zu den Männern zu gehören, die die Verschütteten unversehrt nach oben brachten, auch wenn er im Grunde seines Herzens wusste, dass dies eine vergebliche Hoffnung war. Die Explosion war sehr heftig gewesen, daher war es so gut wie sicher, dass es Tote gegeben hatte. Er spürte die Anspannung der Männer im Förderkorb. Offensichtlich dachten alle dasselbe wie er.
    »Wissen wir, wer da unten ist?«, fragte er den Mann, der neben ihm stand.
    Er nickte. »Du bist doch mit der Familie Walker befreundet?«
    Jack runzelte die Stirn.
    »Ich fürchte, einer der Walker-Jungen ist da unten.«
    Jack spürte eine Woge der Angst in sich aufsteigen. »Das muss ein Irrtum sein.«
    »Kein Irrtum. Rupert wurde vor Kurzem in die Prüfabteilung versetzt. John Drake soll bei ihm sein.«
    »Ich kenne Drake. Er ist sein Vorgesetzter.«
    »Ein guter Mann. Er wollte am Samstag in den Urlaub gehen. Eigentlich hätte er seinen Schreibtisch aufräumen sollen.«
    Jack biss die Zähne aufeinander. Erinnerungen an die Katastrophe in der Levant-Mine stürzten auf ihn ein. »Wir werden sie finden.«
    »Das hoffe ich.«
    Der Förderkorb kam mit einem Ruck zum Stehen. Sofort wurden die Männer von Staub eingehüllt. Diejenigen, die ein Atemschutzgerät hatten, waren mehr als dankbar dafür. Jack versuchte sich vorzustellen, wie sich dieses entsetzliche Ereignis auf die Walkers auswirken würde. Vor allem auf Iris. Billys freches Grinsen erschien plötzlich vor seinem geistigen Auge. Er hatte Billy nicht retten können, aber er schwor sich, den Walkers ihren Sohn zurückzubringen … lebend. Doch dort unten waren noch viele andere Söhne. Sie alle hatten Familien, die sie liebten, die sie brauchten. Auch ihnen galt seine Sorge, aber seit er gehört hatte, dass Rupert unter den Verschütteten war, erschien es ihm wie eine Vorsehung, ihn zu retten – als habe das Schicksal ihn dazu auserwählt.
    Versuch es noch einmal, flüsterten ihm die himmlischen Mächte zu. Aber lass ihn diesmal nicht sterben.
    Trotz ihrer Petromax-Lampen konnten sie in der Dunkelheit kaum etwas erkennen. Die Hitze war schier unerträglich. Jack war bereits klatschnass geschwitzt. Er hatte ganz vergessen, wie heiß es in einer Mine und wie hoch die Kerntemperatur des Felsens in dieser Tiefe war. Hinzu kam, dass es keinen Strom gab. Die Explosion hatte sämtliche Lampen gelöscht.
    Arnold de Souzas Stimme durchdrang die Stille. Er klang empört. »Ich habe meinen Vater bei einem dieser Felsbrüche verloren. Aber in den zehn Jahren, die seitdem vergangen sind, hat sich nichts geändert; die Firma ist noch genauso gierig und skrupellos wie eh und je. Die Sicherheitsvorkehrungen sind …«
    Collins unterbrach ihn. »Schon gut, de Souza. Wir sind jetzt hier, um Leben zu retten.« Er wandte sich an Jack.
    »Bryant, du nimmst dir mit de Souza und Jones den Tunnel neun A vor. Wir wissen, dass die Prüfungen im Neuner durchgeführt werden sollten.« Er schickte die anderen Gruppen zu den Tunneln neun B und neun C. »Hört mir gut zu. Ich möchte, dass alle Überlebenden durch Läufer gemeldet werden. Und zwar hier an diesem Punkt. Aber nur die Überlebenden, ist das klar? Wir können für die Toten im Moment nichts tun, wir müssen uns darauf konzentrieren, die Lebenden nach oben zu bringen. Wir haben auch zwei unserer eigenen Leute da unten, beides gute Männer. Sehen wir zu, dass wir sie lebend finden.«
    Ein entschlossenes Murmeln schallte ihm entgegen.
    »Los jetzt. Die Übrigen folgen mir.«
    De Souza führte ihre kleine Gruppe mit Entschiedenheit an. Am Eingang des Tunnels befand sich ein stählerner Bogen, der den Zugang verstärkte. Wieder staunte Jack über die Konstrukti on der südindischen Minen, die wesentlich ausgeklügelter un d fortschrittlicher war als bei den Minen in Cornwall. Taylor & Söhne investierten ein Vermögen in moderne Technik, um sicherzustellen, dass die Minen in KGF für den Rest der Welt wegweisend waren. Und dennoch passieren Unfälle, dachte Jack.
    »Meint ihr, die Leute haben genügend Sauerstoff?«,

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