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Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Herzen aus Gold: Roman (German Edition)

Titel: Herzen aus Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona McIntosh
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gesagt habe, ja.«
    »Aber wie sollen wir ein Schiff finden …«
    »Da kommen sie schon. Benimm dich so, wie man es von dir erwartet. Zeig keine Nervosität. Tu am besten so, als wärst du verstimmt. Ich lass dich nicht im Stich, Ned. Lächle. Ich werde Bella zu dir bringen, das verspreche ich.«
    »Ah, Robbie. Du verabschiedest du dich wohl gerade von Ned?«, rief Brent.
    Ned streckte ihm die Hand entgegen. »Dann bis bald! Pass für mich auf Bell auf, bis ich zu Besuch komme.«
    Ned war sich sicher, dass seine Stimme irgendwie falsch klang, Robbie dagegen traf genau den richtigen Ton. »Ich ho ffe, du hast schon bald Gelegenheit, das Grab deiner Eltern zu besuchen.«
    »Das hoffe ich auch. Bye, Robbie.« Sie schüttelten sich die Hände, dann drehte Ned sich um. »Auf Wiedersehen, Dr. Brent. Bitte lassen Sie es mich sofort wissen, wenn Sie etwas von Mr. Fraser hören.«
    »Selbstverständlich, mein Junge. Dessen kannst du dir sicher sein. Hier ist etwas Geld. Mr. Fraser hat diese Summe bei mir hinterlegt, und ich gebe sie dir jetzt zurück.«
    Benommen starrte Ned den Umschlag an.
    »Also, los geht’s«, sagte Brent und tat so, als wolle er Ned auf den Wagen scheuchen. »Danke, Horace.«
    Foster nickte feierlich unter seinem Tropenhelm und erteilte seinem Kutscher ein paar Anweisungen. Der Karren machte einen Ruck und setzte sich in Bewegung. Ned winkte. Er fühlte sich elend, weil er seine Schwester im Stich ließ. Gleichzeitig war er jedoch auch aufgeregt. Endlich hatten sie die erste Stufe ihres Plans in die Tat umgesetzt. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Er räusperte sich. »Wie lange wird die Fahrt dauern, Mr. Foster?«
    »Grob geschätzt, etwa vierzig Minuten.« Fosters Englisch wirkte durch seinen indischen Akzent irgendwie flach und ausdruckslos.
    »Fahren wir direkt zur Schule?«
    »Ja, was dachtest du denn?« Ned nahm an, dass es keinen Sinn hatte, weiter zu versuchen, den mürrischen, wortkargen Mann in ein Gespräch zu verwickeln.
    Die Fahrt zog sich in die Länge, genau wie das Schweigen. Es dauerte nicht lange, da war Foster eingenickt. Sein Kopf wiegte sich im Rhythmus des Karrens hin und her. Der Kutscher hatte bislang kein Wort gesagt und offenbar auch nicht die Absicht, dies zu tun. Ned zog den Umschlag, den Brent ih m gegeben hatte, aus seiner Tasche und riss ihn mit dem Zeigefinger auf.
    Es befanden sich drei Pfund darin, zwei davon in Zehn-Shilling-Scheinen, der Rest als Münzgeld. Zweifellos war dies in diesem Teil der Welt ein kleines Vermögen. Ned sah es jedoch als das, was es war: Geld, mit dem Brent sich freikaufte. Jetzt konnte er Fraser oder jedem anderen, der sich nach ihm erkundigte, glaubhaft versichern, alles Menschenmögliche für den Sinclair-Jungen getan zu haben.
    Endlich hielt der Karren an. In den verschiedenen Garküchen des Basars hatten bereits die Vorbereitungen für das Abendessen begonnen. Der Lärm hupender Autos und das Gebrüll des Viehs stürzten auf ihn ein. In der Ferne konnte er eine Straßenbahn rattern hören.
    Foster erwachte ruckartig. »Ah! Wir sind da, oder?«
    »In der Schule?«, Ned runzelte die Stirn. »Ich sehe gar keine …«
    »Nein, Sinclair. Das hier ist ein Geschäft. Ich muss noch ein paar Vorräte einkaufen.« Er sagte etwas auf Burmesisch, woraufhin der Kutscher nickte und vom Karren sprang. »Würdest du bitte hier warten?«
    »Ja«, erwiderte Ned verwirrt. »Kann ich helfen?«
    »Nein. Warte einfach hier und pass auf den Karren auf. Wir sind gleich wieder da. In Ordnung?«
    »Klar.«
    Foster verschwand in dem großen, baufälligen Gebäude, in dem man anscheinend alles kaufen konnte, angefangen bei Töpfen und Pfannen bis hin zu frischen Lebensmitteln.
    Ned stieg vom Karren und starrte missmutig den dunklen Eingang des Geschäftes an. Er konnte gerade noch Fosters Rücken ausmachen, sah, wie dieser auf eine Theke im hinteren Teil des Ladens zusteuerte. Ned sah sich hektisch um. Der Kutscher war nirgendwo zu sehen. Sein Herz begann wie wild zu hämmern, und er bekam plötzlich einen ganz trockenen Mun d. Das hier war seine Chance! Eine bessere Gelegenheit würde sich ihm bestimmt nicht mehr bieten. Während der Fahrt in der Hitze des Vormittags hatte er versucht, sich seine Flucht auszumalen, aber daran, dass man ihn allein lassen und ihm somit Gelegenheit geben würde, im Gedränge der Stadt zu verschwinden, hätte er nicht einmal im Traum gedacht.
    Er überlegte nicht zweimal. Zu viel nachzudenken sei manchmal gefährlich, hatte ihm sein

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