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Herzen aus Stein (German Edition)

Herzen aus Stein (German Edition)

Titel: Herzen aus Stein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Er musste sie da rausholen!
    Der Dämon mit den Flügeln erhob sich plötzlich in die Luft. O f fensichtlich wollte er Noir von oben angreifen.
    Schnell kletterte Vince an der nächsten Fassade hoch, wobei er zwei Dämonen von der Hauswand nach unten riss, und stieß sich vom Dach ab, die Schwingen ausgebreitet. Er traf im Flug auf den Dämon und krallte sich in dessen giftgrüne Haut, die glatt und warm war wie bei einem Reptil. Das Flugwesen brüllte auf, schoss hoch in den nachtschwarzen Himmel und stürzte sich mit Vincent auf ein Baufahrzeug. Vince knallte mit dem Rücken gegen das Dach des Schaufelbaggers, was sämtliche Luft aus seinen Lungen presste. Seine Rippen knackten, sein Schädel dröhnte. Für einen Moment sah er alles verschwommen. Er ließ den Dämon jedoch nicht los, stattde s sen verbiss er sich in den Nacken der Kreatur. Bitteres Blut strömte in seinen Mund, das er sofort ausspuckte. Er durfte es nicht schl u cken; Dämonenblut war giftig.
    Das Höllenwesen kreischte auf und stieß abermals hoch in die Luft, wobei es versuchte, Vince abzuschütteln. Es schlug mit seinen Klauen auf Vincent ein, fügte ihm tiefe Verletzungen zu und riss ein Loch in seine Schwingen. Vincent heulte auf. Jeder Muskel, jeder Nerv tat ihm weh, doch der Schmerz war unbedeutend. Er musste Noir beschützen! Der Flugdämon hielt auf sie zu, wollte sich a n scheinend gemeinsam mit Vincent auf seine Hexe stürzen. Die rauchgeschwängerte Nachtluft brannte in seinen Wunden, als sie unaufhörlich tiefer schossen.
    Noir kämpfte wie eine Besessene mit Magie und ihren zwei kurzen Klingen. Ein Dämon ging in Flammen auf, ein anderer verpuffte ebenfalls, als sie den Dolch in seinem Nacken versenkte. Noirs Per ü cke lag längst am Boden, ihr helles Haar war mit Asche bedeckt und klebte ihr wirr im Gesicht. Sie blickte nicht nach oben, weil sie zu sehr damit beschäftigt war, ihre Angreifer in Schach zu halten.
    „ Motus terrae ! “ , schrie sie, wobei sie ihre Arme neben dem Körper auf und ab bewegte, als würde sie einen fliegenden Vogel imitieren.
    Ein Grollen, das tief unter ihr aus der Erde kam, ließ die Unte r weltler innehalten. Um Noir herum breiteten sich kreisförmig Wellen über das Grundstück aus, die höher wurden, je mehr sie sich von ihr entfernten. Sie brachten die Gebäude zum Zittern und zogen den Dämonen die Beine weg.
    Noir konnte Mini-Erdbeben heraufbeschwören. Das war sein Mädchen! Immer für eine Überraschung gut.
    Während der Dämon nach Vincent schlug und sich dessen Krallen immer wieder in seine Haut bohrten, packte Vince den hässlichen Kopf des Höllenmonsters und drehte ihn mit einem heftigen Ruck um. Knochen krachten und der Dämon verlor das Bewusstsein. Vincent machte sich von ihm los. Bevor er mit dem Dämon auf den Boden stürzte, breitete er seine lädierten Schwingen aus. Er landete neben ihm und beförderte das giftgrüne Geschöpf mit einem Tritt auf den Schädel in die ewigen Jagdgründe.
    Immer mit einem Seitenblick auf seine Hexe, riss er allen herann a henden Wesen die Köpfe ab, wobei er ein höllisches Inferno en t fachte. Eine Feuersäule nach der anderen schoss aus dem Boden. Weitere Dämonen verpufften. Vincent war bereits mit Asche b e deckt; es roch wie in einem Krematorium.
    Natürlich hatte auch Noir ihn längst bemerkt, wenn er wieder ei n mal kurz im Feuerschein einer vernichteten Kreatur stand, doch sie hielt ihn garantiert für ein Monster. Die Fänge gefletscht, die Krallen ausgefahren, metzelte er wie ein Berserker.
    Die Zahl der Angreifer dezimierte sich nicht, im Gegenteil, der Strom versiegte nicht. Ein großer, schlanker Dämon mit braunem Haar lehnte im Schatten zwischen zwei Häusern an der Wand, die Arme vor der Brust verschränkt, und beobachtete das Inferno. Au f fällig an ihm waren zwei dicke Narben auf einer Gesichtshälfte. Vi n cent wollte zu ihm eilen, um ihn zu vernichten, als Noir einen Spruch anwendete, der eine fast unsichtbare Wand auf drei Däm o nen schleuderte. Die Höllenwesen gingen benommen zu Boden, während Noir den beiden hinter sich mit ihren Klingen den Garaus machte. Doch sie war nicht schnell genug – die drei Dämonen ra p pelten sich auf und stürmten auf Noir zu.
    „ Hinter dir! “ , brüllte Vincent, sein Herz überschlug sich vor Panik. Er stürzte seinerseits auf Noir zu. Der schaulustige Dämon konnte warten. Zwei Unterweltler bekam er an den Haaren zu packen. Er riss sie nach hinten, sodass ihre Genicke brachen. Den

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