Herzen aus Stein (German Edition)
soeben noch in der Hand gehalten hatte. „ Kein rohes Fleisch? “
„ Nicht in menschlicher Form. “
Ihre Brauen hoben sich. „ Als Gargoyle schon? “
„ Nur, wenn es sein muss. Ich bin nicht wirklich wild drauf, merke aber, dass mein Körper es braucht. “ Vincent konnte den Blick nicht von ihren Augenbrauen wenden. Noir musste sie zu einem schmalen Streifen gezupft haben. Sie machten ihr Gesicht noch zarter. Und noch nie war ihm aufgefallen, was für lange Wimpern sie besaß.
„ Wenn es deinem Körper also guttut, werde ich eine Riesenport i on Tatar für dich ordern. “ Sie kräuselte ihre Nase. Anscheinend mochte sie kein ungebratenes Fleisch. „ Du hast dir heute Nacht schlimme Verletzungen zugezogen. Wäre ich deine Ärztin, würde ich dir jetzt eine Rohfleischkur verschreiben. “
„ Rohes Hacksteak am Morgen? “ Vincent grinste in sich hinein. Wenn es sein muss te; für sie aß er alles. Am besten tat ihm jedoch Noir selbst, ihre Anwesenheit. Außerdem führten sie soeben ein richtiges Gespräch.
„ Für dich nur das Beste. “
Sie lächelte ihn so zuckersüß an, dass ihm heiß wurde. Ihr Blick traf ihn mitten ins Herz. Was hatte sie nur für eine Augenfarbe? Dunkelgrau? Er erkannte silberfarbene Sprenkel in der Iris. Ihre Augen waren so faszinierend, dass er sie ewig hätte ansehen können. Eigentlich wollte er auch Zeit schinden und sich ablenken. Er musste sein erhitztes Blut abkühlen. Noir sollte seine Erektion nicht sehen. Sie würde sonst denken, er wäre dauergeil, ein primitives Wesen, lediglich auf seine Triebe beschränkt, nach dem Motto: ich Tarzan, du Jane. Tatsächlich war er das, seit sie sich so nah gekommen w a ren, doch er konnte es nicht abstellen. Sein Körper gehorchte nicht. Lag es vielleicht daran, wie sein Leben in den letzten Jahren ausg e richtet war? Noir beschützen, kämpfen, Gefahren abwehren, notg e drungen essen – bevorzugt in der Imbissbude um die Ecke –, schl a fen und seine Tabletten. Mehr war selten passiert.
Dennoch war Sex nicht das Einzige, was er von ihr wollte. Er wünschte sich mehr. Ein gemeinsames Leben, dass sie alles teilten, sich ihre Sorgen anvertrauten, lachten, ausgingen … doch am alle r meisten wünschte er sich, ihr Herz zu erobern. Aber er wusste, dass sie es nicht leichtfertig verschenken würde.
Räuspernd setzte er sich auf. „ Okay, während du bestellst, was deiner Meinung nach für mich am besten ist, gehe ich unter die D u sche. Ich rieche noch nach deiner Salbe. “
Noir setzte sich ebenfalls auf.
„ Ähm … und … “ Vincent verfluchte die Hitze in seinem Gesicht. Jetzt kannte er Noir schon so lange, warum verhielt er sich wie ein grüner Junge? Weil du einer bist, dachte er. „ Ich … “ Er atmete tief durch und schaute ihr in die Augen. „ Danke, dass du mich gepflegt hast. “ Sofort wurde ihm noch heißer. Sie hatte noch viel mehr mit ihm getan.
„ Ähm … “ Noir strich sich eine weitere Strähne hinters Ohr. „ Nichts zu danken. Du bist mein Held. Ohne dich wäre ich jetzt tot. Ich danke dir. “ Sie beugte sich vor, um ihm einen raschen Kuss auf die Wange zu geben. Dann sprang sie auf und eilte hinein.
Grinsend folgte er ihr, das Laken um seine Hüften gewickelt, w o bei er das Gefühl hatte, förmlich ins Zimmer zu fliegen.
Noirs Herz hüpfte fast aus ihrer Brust. Wie sollte es nur weiterg e hen? Sie kramte in ihrem Rucksack nach Anziehsachen, während sie hörte, wie es Vincent ihr hinter ihrem Rücken gleichtat. Doch sie nahm kaum wahr, welche Kleidungsstücke sie aus der Tasche zog, weil sie glaubte, seine Blicke auf ihren Beinen zu fühlen. Zudem lenkten seine Gedanken sie ab. Vincent malte sich gerade aus, wie er sein Frühstück auf ihrem nackten Körper drapieren, wie er süße Obststückchen von ihr naschen und sie anschließend von oben bis unten ablecken würde.
Als sie hörte, dass er ins Badezimmer ging, drehte sie sich um. Sie sah ihn von hinten. Das Laken, das er um die Hüften trug, rutschte ihm bei jedem Schritt weiter nach unten, weil er es nur mit einer Hand festhielt. In seiner anderen trug er einen Slip. Wie gebannt starrte Noir auf die Ansätze seiner muskulösen Pobacken mit den Grübchen darüber. Himmel, er war so ein sexy Kerl! Auf ihrer U n terlippe kauend verfolgte sie, wie er im Badezimmer verschwand. Dann griff sie zum hoteleigenen Telefon, um Frühstück zu bestellen. Sie brauchte jetzt einen extrastarken Kaffee, um wieder zu Verstand zu kommen. Und
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