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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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können das Geld Miss Mara auch später geben. Es eilt nich'.«
    Jenny schaute in die flehenden Gesichter ihrer Kinder und nickte. »Gut, aber geben Sie mir bitte eine Rechnung, Jamie. Und vielen Dank«, fügte sie mit einem freundlichen Lächeln hinzu. Die drei Kin- der begannen, fröhlich im Zimmer herumzuspringen. Gordie und Paul versuchten, den irischen Jig zu kopieren, den Paddy ihnen vortanzte.
    »Wirklich billig«, flüsterte Mara Jamie zu, als sie den Raum verlassen hatten. »Wenn es die aus dem Schaufenster des Ladens um die Ecke sind, haben sie mindestens vierzig Dollar gekostet.«
    »Nur fünfundzwanzig«, gestand Jamie. »Sie waren herabgesetzt, weil sie so klein waren, und die Jungs brauchten dringend welche.«
    »Wahrscheinlich hast du recht«, stimmte ihr Mara zu. Sie bemerkte nicht Jamies überraschten Blick, denn die alte Frau hatte fest mit einer langen Diskussion über diese scheinbar unnötige Ausgabe gerechnet. Sie schüttelte irritiert den Kopf, bevor sie Mara die Treppe hinauf folgte.
    »Ich werde meinen Kunden eben noch verführerischer zulächeln und ihnen noch länger in die blutunterlaufenen Augen schauen müssen, um

das wieder hereinzuarbeiten. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wieviel sie es sich kosten lassen, daß man ein Glas mit ihnen trinkt.«
    »Es gefällt mir gar nich', daß Sie da arbeiten«, erklärte Jamie ihr wie so oft. »Und der Kerl, für den Sie arbeiten, gefällt mir noch weniger.«
    »Jamie«, widersprach Mara ihr ungeduldig, »du weißt genau, daß ich beim Theater nicht genug verdiene, um uns drei zu ernähren. Ich kriege in einer Nacht an einem von Jacques' Spieltischen mehr als in einem halben Jahr auf der Bühne. Er bezahlt mich gut, Jamie. Ich habe keinen Grund zu klagen.«
    »Mir gefällt das trotzdem nich'. Es is' einfach nich' anständig, sich von all diesen Männern angrabschen und anglotzen zu lassen«, mek- kerte Jamie weiter, während sie Maras Abendkleid ausschüttelte und ihre Garderobe zurechtlegte.
    »Glaubst du etwa, mir gefällt das?« fragte Mara aufgebracht. Sie blickte hinaus in den Regen. Bald würde die ganze Straße unter Wasser stehen. »Aber es dauert bestimmt nicht mehr lange, dann kommt Brendan zurück. Er wird kommen, Jamie, warte nur ab.«
    »Kommen Sie, Monsieur, setzen Sie, vielleicht ist ce soir die Nacht Ihres Lebens und dies Ihre Glückszahl«, rief Mara mit vorgetäuschtem fran- zösischen Akzent. Sie drehte das Rouletterad und beobachtete mit zynischer Erheiterung, wie die Goldsucher gebannt dem Lauf der Kugel folgten. Das Elfenbeinkügelchen rotierte am Rand, bis es endlich in ein Zahlenkästchen fiel. »Tut mir leid, Monsieur, 'eute ist nicht Ihr Glückstag.«
    Der kommt auch selten genug, dachte Mara, während sie das Gold zusammen rechte und das Rad von neuem in Drehung versetzte. Am Ende des Raums spielte eine kleine Kapelle, und Tänzerinnen boten auf der Bühne ihre Reize dar, zum großen Vergnügen ihrer Zuschauer. An den tapezierten Wänden hingen Spiegel und verführerische Bilder, während bordeauxrote Vorhänge die Fenster verdeckten. Die rauchge- schwängerte Luft roch nach einer Mischung von Whiskey, Schweiß, Parfüm und dem Zunder, an dem sich die Raucher ihre Zigarren anzündeten.
    Mara wurde aus ihren Gedanken gerissen, als jemand ihre nackte Schulter küßte. Sie drehte sich blitzschnell um, bereit, eine scharfe Bemerkung loszulassen, und blickte direkt in Jacques d'Aroys dunkle Augen.

Er zeigte die Andeutung eines Lächelns, als er Maras feindseligen Blick bemerkte. »Mara«, tadelte er sie leise, »Sie sind so abweisend zu dem armen Jacques. Dabei lächeln Sie für all diese Idioten.«
    »Dafür werde ich schließlich bezahlt«, erwiderte Mara kalt. Sie be- freite ihren Arm aus dem liebkosenden Griff seiner Hand.
    »Wenn Sie ein bißchen netter zu mir wären, könnte ich Sie noch besser bezahlen, ma petite«, erklärte ihr Jacques sehr leise. In seinen dunklen Augen flackerte Verlangen. Sein Blick schien sich in Maras Haut zu brennen, während er der sanften Rundung ihrer Brüste im Dekollete des roten Samtkleids folgte, das sie heute Nacht zum ersten- mal trug.
    Mara verfluchte sich insgeheim dafür. Sie wußte, daß es ein Fehler gewesen war, dieses Kleid anzuziehen. Seit sie es zum erstenmal in London gesehen hatte, hatte es ihr nichts als Ärger gebracht. Sie war sprachlos gewesen, als Jamie es aus ihrem Koffer geholt hatte. Es mußte immer noch in ihrem Zimmer gelegen haben, als Don Andres' Diener ihre

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