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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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erklärte Nicholas Chantale sarkastisch. »Ich dachte, du wärst nur Irin, Engländerin und Spanierin. Du hast wirklich eine bewegte Vergangen- heit, Mara. Oder heißt du inzwischen anders? Vielleicht Angelique oder Desirée?« Er lachte, als ihren Schreck bemerkte.
    »Los jetzt. Ich habe schon gesetzt. Teilen Sie aus!« mischte sich der Spieler rechts von Nicholas ein.
    »Ja, Mademoiselle, bitte vergeuden Sie keine Zeit«, stimmte ihm Nicholas mit einem hinterhältigen Grinsen zu. »Wenn Sie Wert auf ein anständiges Trinkgeld legen.«
    Mara biß die Zähne zusammen und teilte die Karten aus. Mit wach- sendem Mißfallen mußte sie zusehen, wie Nicholas Spiel auf Spiel gewann.
    »Die Mademoiselle ist offensichtlich auch Wahrsagerin«, verkün- dete Nicholas lachend, als er eine Stunde später seinen Gewinn ein- strich. »Sie hat mir prophezeit, daß ich heute Nacht Glück haben würde.«
    Nicholas packte Mara am Handgelenk und fügte so leise hinzu, daß nur sie es hören konnte: »Und ich bestehe darauf, daß Mademoiselle mit mir zu Abend speist.«
    »Das werde ich nicht«, widersprach Mara verkrampft und ver- suchte, ihre Hand zu befreien. Als sie sich hilfesuchend umschaute, bemerkte sie Jacques, der das Schauspiel aufmerksam verfolgte.
    »Gibt es Probleme?« fragte er schleimig und glitt hinter Maras Stuhl. »Ich versichere Ihnen, Monsieur, daß an meinen Tischen ehrlich gespielt wird. Meine Angestellten sind über jeden Verdacht erhaben. Wenn man Sie betrogen hat, werde ich sofort für Ordnung sorgen.«

Mara schaute Jacques überrascht an. So unterwürfig kannte sie den Saloonbesitzer gar nicht. Er küßt Nicholas praktisch die Füße, dachte sie angewidert.
    »Das wird nicht nötig sein. Wie Sie sehen, kann ich mich nicht beklagen«, antwortete Nicholas und deutete auf den Haufen vor sich. »Aber ich würde die Dame gern auf ein Glas einladen. Es wird sich für sie lohnen, und für Sie auch, Monsieur.« Nicholas' Stimme war seiden- weich. »Ich nehme an, Sie partizipieren an den Trinkgeldern der Dame?«
    Jacques rang sich ein Lächeln ab, aber seine Augen verrieten seinen Zorn über Nicholas' verächtliche Bemerkung. Widerwillig nickte er. »Die Mademoiselle wird Sie gern begleiten, Monsieur. Gehen Sie«, befahl er Mara. »Michelle wird den Tisch übernehmen.«
    Mara blieb keine Wahl, wenn sie keine Szene machen wollte. Ohne daß Nicholas den Griff um ihr Handgelenk gelockert hätte, stand sie auf und folgte ihm an einen Tisch in der Ecke. Sie versuchte sich möglichst abweisend zu verhalten und lehnte das angebotene Glas Champagner brüsk ab.
    »Ich habe mir extra einen Tisch an der Wand ausgesucht«, eröffnete Nicholas das Gespräch. Mara war erstaunt, wie wütend er klang. »Nur für den Fall, daß dein Cousin plötzlich wieder auftaucht.«
    »Er wollte mich nur vor dir beschützen«, verteidigte Mara Brendan. »Außerdem ist er mein Bruder.«
    »Das hätte ich mir denken können - bei seinem miesen Charakter«, höhnte Nicholas. »Ihr O’Flynns habt wirklich keinerlei Ehrgefühl. Einen Mann von hinten niederzuschlagen und ihn dann noch zu be- stehlen!«
    Mara befeuchtete sich die Lippen mit der Zunge, denn plötzlich war ihr Mund wie ausgetrocknet. Ihr fiel das Geld wieder ein, das Brendan ihr in Somona gegeben hatte. Sie konnte ihre Verwirrung und Beschä- mung nicht verbergen, als sie wieder aufsah. »Das - das wußte ich nicht, Nicholas. Ich schwöre es. Du mußt mir glauben. Ich wußte nicht, daß Brendan es von dir hatte. Ich hätte dein Geld niemals genommen. Das weißt du.«
    Nicholas klatschte anerkennend in die Hände und grinste ironisch. »Deine Unschuld ist brillant gespielt, meine Liebe. Mit genau dem richtigen Quentchen Angst in deinen bezaubernden goldenen Augen.«
    »Du gemeiner Schuft«, beschimpfte ihn Mara leise. Sie versuchte

verzweifelt zu verbergen, wie sehr sie ihn liebte und wie sehr sie seine hämische Antwort traf. »Für wen hältst du dich eigentlich, daß du glaubst, mir ständig nachstellen zu können?« fragte sie ihn mit beben- der Stimme. Sie fummelte in ihrer Geldbörse herum und zerrte das Geld heraus, das sie an diesem Abend eingenommen hatte. Mit einer Geste, die verletzten Stolz verriet, schob sie Nicholas den Stapel zu. »Das sollte dich mehr als entschädigen.«
    »Ts, ts.« Nicholas lächelte zufrieden und ignorierte das Angebot. »Dein irisches Temperament geht wieder mal mit dir durch, ma petite. Sehr aufschlußreich, also fahre bitte fort. Vielleicht lerne ich

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