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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Nicholas hatte es mir so beschrieben.«
    »Schon bevor meine Schwester Danielle in die Familie einheiratete, liebte ich dieses Haus. Es hat etwas Besonderes, finden Sie nicht? Es ist, als würde es leben.« Sein Blick wurde fast träumerisch.
    Kurz darauf hielt er an einer offenen Tür an. »Hier ist Ihr Zimmer, Mara.« Er verbeugte sich, nahm ihre Hand und küßte sie. »Ich hoffe, Sie werden sich auf Beaumarais wohl fühlen.«
    »Das werde ich ganz bestimmt, Etienne. Vielen Dank«, antwortete Mara. »Werde ich Sie heute abend sehen?«
    »Natürlich, meine liebe Mademoiselle. Auch wenn ich nicht im Haus schlafe, so speise ich doch oft hier«, erklärte er ihr voller Vorfreude.
    Mara war überrascht. »Verzeihen Sie, aber ich dachte, Sie würden hier leben.«
    »Das tue ich, aber nicht im Haupthaus. Ich lebe in der garçonniere, in einem Seitenflügel, wo wir alten Junggesellen wohnen. Ich habe dort meinen eigenen Diener und alle Annehmlichkeiten eines eigenen Hau- ses. Auch Alain wohnt dort. Aber jetzt möchte ich mich bis heute abend verabschieden. Ihr Neffe hat das Zimmer nebenan«, fügte er hinzu.
    Mara schaute ihm nach, während er davonstolzierte. Ein charmanter, harmloser Gentleman. Ein Lächeln spielte um ihre Lippen, als sie ihr Zimmer betrat. Bis jetzt war Nicholas Heimkehr relativ glimpflich abgelaufen.
    Paddy rannte an ihr vorbei ins Zimmer und zu den Glastüren. Er öffnete sie und lief hinaus auf den Balkon.
    »Lehn dich bloß nich' über das Geländer«, ermahnte ihn Jamie, die ihm aus dem nächsten Zimmer folgte. »Paddy und ich schlafen gleich nebenan«, informierte sie Mara und marschierte an ihr vorbei.
    Sie schniefte. Bis jetzt hatte sie an den Arrangements nichts auszuset- zen. »Komm wieder rein, Paddy!« rief sie ihn. »Du läßt die kalte Luft rein, und ich will nich', daß du wieder krank wirst. Ich glaub', Chantale ist doch ein richtig feiner Gentleman«, kommentierte sie, während sie sich zufrieden im Zimmer umsah. Auf dem hochbeinigen Mahagoni- bett lag eine hellgrüne Tagesdecke, und vom Baldachin hingen goldene Seidenvorhänge herab. Mit dem gleichen Stoff bezogene Sessel und ein Empiremahagonisofa standen um den weichen türkischen Teppich in der Mitte des Raumes. In der Nähe des Bettes befanden sich ein

marmorner Waschtisch und ein großer Schrank, und ihnen gegenüber
    knisterte ein kleines Feuer im Kamin, das das Zimmer wärmte.
    »Kommen Sie, ich helf Ihnen aus Ihren Kleidern und dem Korsett. Sie sind ja kreidebleich.«
    Mara seufzte. »Ich bin schrecklich müde. Am besten lege ich mich ein bißchen hin, dann werde ich mich bald besser fühlen. Und bitte schnüre mein Korsett heute abend nicht wieder so fest zu, ja, Jamie? Mir tut
    schon den ganzen Tag der Rücken weh«, beklagte sich Mara, während
    sie sich von Jamie beim Auskleiden helfen ließ.
    »Ich hab's nicht fester geschnürt als sonst immer. Wahrscheinlich
    essen Sie mehr, als einer Dame ansteht.«
    Mara zuckte mit den Achseln, weil sie keine Lust hatte, sich zu streiten. Sie streckte sich und atmete tief durch, als sie aus dem Gefäng- nis ihres Korsetts befreit war. Ein paar Minuten später legte sie sich auf die dicke, weiche Matratze und blickte verträumt zur Decke.
    Paddys Niesen riß sie aus ihrem Halbschlaf. Sie drehte den Kopf zur
    Seite und sah ihn neben ihrem Bett stehen.
    »Zieh deine Schuhe aus und leg dich zu mir«, lud sie ihn ein und klopfte auf den freien Platz neben sich. Das ließ sich Paddy nicht zweimal sagen; er schaute schnell über seine Schulter und kuschelte sich dann an Mara.
    »Wird er nicht böse?« flüsterte er.
    »Wer?« fragte Mara träge.
    »Onkel Nicholas«, führte Paddy aus. »Sonst schläft er doch immer bei dir, oder nicht?«
    Mara fühlte, wie sie errötete. »Nun, hier in Beaumarais wird er das wohl nicht tun«, beschied sie ihm knapp.
    »Warum nicht?«
    »Darum nicht. Hör zu, ich möchte nicht, daß du mit irgend jeman- dem über das Thema sprichst, hast du mich verstanden, Paddy?« Mara war nicht eigentlich wütend, eher besorgt.
    »Ich werde nichts verraten, Mara«, versprach Paddy, seufzte und lehnte seinen Kopf an ihre Schulter. Seine Lider senkten sich langsam herab, und er fragte schläfrig: »Glaubst du, Onkel Nicholas ist böse, daß ich hier bin und nicht er?«
    Mara lächelte und drückte Paddys warmen Körper an sich. »Nein, Dummerchen, und was Nicholas nicht weiß, macht ihn nicht heiß«, beruhigte sie ihn. Dann fielen auch ihr die Augen zu.

Nicholas zögerte,

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