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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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nicht nach Beaumarais. Hier war ich nie glücklich.«
    »Aber er braucht gar kein Geld«, piepste Damaris vorlaut und schluckte schnell ihre Kartoffel hinunter. »Er ist reich! Paddy sagt, Nicholas hat tausend und tausend Dollar, und Paddy braucht ihn nur zu fragen, dann kriegt er so viele Fünfdollarstücke, wie er will«, be- lehrte Damaris die verblüffte Gesellschaft. Paddy wurde knallrot, als er Nicholas' Blick auf sich spürte.
    »Stimmt das?« fragte Celeste mit schwacher Stimme. Ihre Augen wurden groß.

»Zum größten Teil schon«, bestätigte Nicholas.
    »C'est incroyable. Ich kann es gar nicht glauben. Wie bist du so reich geworden?« wollte sie wissen. Ihre Miene verriet immer noch ihren Zweifel.
    »Ich war in Kalifornien. Du hast bestimmt gehört, daß man dort Gold gefunden hat. Tja, Karl Svengaard, du erinnerst dich doch noch an ihn?« fragte Nicholas heiter, da er nicht vergessen hatte, wie seine Familie damals auf den Schweden reagiert hatte »und ich haben einfach Glück gehabt.«
    Etienne stützte sein Kinn in die Hände und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. Seine vornehme Erziehung war in diesem Augenblick vollkommen vergessen. »Ihr seid reich geworden?« fragte er mit dem staunenden Blick eines Kindes. »Phantastisch. Ich bin überwältigt. Ich habe schon viele Geschichten über Kalifornien gehört, aber ich habe noch niemanden getroffen, der tatsächlich Gold gefunden hat.«
    »Mein Papa fand einen Goldklumpen, und dann waren wir reich«, verkündete Paddy der schweigenden Gesellschaft stolz.
    »Stimmt das?« fragte Etienne zweifelnd.
    »Ja, Brendan fand einen Nugget, der fünfzigtausend Dollar wert war«, bestätigte Mara Paddys Geschichte.
    »Mon Dieu«, murmelte Etienne und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Weinglas. »Ich habe diese Geschichten einfach nicht für mög- lich gehalten.« Er sah wieder zu Nicholas. »Und du hast auch so einen Goldklumpen gefunden, Nicholas?«
    Nicholas lächelte bedauernd. »Nur die Allerglücklichsten finden einen so großen Nugget, aber auch diese Männer suchen Monate, wenn nicht Jahre danach. So leicht, wie es klingt, ist die Goldsuche nicht. Der Schwede und ich, wir haben mehrere Monate an verschiedenen Flüssen gearbeitet, bis wir wenigstens die Hälfte zusammenhatten, und auch damit zählten wir zu den Glücklicheren«, erklärte er ihnen.
    Nicholas konnte der Flut von Fragen nicht entkommen, die jetzt über ihn hereinbrach. Das Abendessen verging mit Erzählungen aus Kalifornien, denen Nicole und vor allem Damaris besonders gebannt lauschten. Ihre Augen leuchteten, als sie von jener fremden Welt hinter dem Mississippi hörten, die so ganz anders war als Europa und das übrige Amerika, ja anders als alles, worüber sie je in ihren Schulbüchern gelesen hatten.
    Mara nippte an ihrem Wein, denn ihre eigenen Erinnerungen an

Kalifornien waren noch zu schmerzlich, als daß sie sich darüber unter- halten konnte. Sie war beinahe erleichtert, als sie sah, wie Paddys Kopf zur Seite fiel und er in seinem Stuhl zusammensank.
    »Wenn Sie mich entschuldigen würden, aber ich glaube, ich sollte meinen Neffen zu Bett bringen«, unterbrach sie das Gespräch und erhob sich.
    »Mon Dieu, ich hatte ja keine Ahnung, wie spät es schon ist«, erschrak Celeste. »Ich hoffe, Sie können unser Benehmen entschuldi- gen. Nicole, Damaris, es ist auch für euch an der Zeit.«
    »Ach, Mama, bitte«, protestierte Damaris, obwohl sie die Augen kaum mehr offenhalten konnte, »es ist so interessant. Dürfen wir nicht ein kleines bißchen länger aufbleiben? Bitte...«
    »Ein andermal, meine Kleine«, versprach ihr Nicholas und schob seinen Stuhl zurück. Auch ihre traurige Miene konnte ihn nicht erwei- chen. »Jetzt tu, was deine Mama sagt.«
    Mara kam an Nicholas vorbei, als sie Paddy aus dem Zimmer führte. Als sie direkt neben ihm war, spürte sie seine Hand auf ihrem Arm. Leise sagte er: »Celeste und ich haben noch etwas zu besprechen. In deinem Zimmer findest du alles Nötige. Wenn nicht, läute nach einem Mädchen.«
    Es klang beinahe wie ein Hinauswurf, und so antwortete sie kühl: »Ich finde mich schon zurecht, danke.« Sie nickte den anderen kurz zu und verschwand.
    Nachdem sie Paddy ins Bett gebracht hatte - seine Augen schlossen sich, sobald sein Kopf das Kissen berührte -, stand Mara auf dem Balkon und starrte auf die düsteren Bäume, die die Auffahrt überschat- teten. Sie schlang ihre Arme um ihren Körper und zitterte. Das Haus trug einen Hauch von

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