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Herzen im Feuer

Herzen im Feuer

Titel: Herzen im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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gab Don Luís zu. »Und wenn Sie klug sind, werden Sie sehen, welchen Wert es für Sie hat, mir zu helfen. Wir können alle von diesem Tal profitieren, Amaya.« Er betonte ihren Namen.
    Mara lächelte zynisch. »Wie gut, Sie bei mir zu haben, Onkel Luís. Sie werden bestimmt wie ein Vater auf mich achten.«
    Don Luís erwiderte ihr Lächeln ebenso kalt. »Ich werde jedenfalls ein wachsames Auge auf Sie haben, und ich rate Ihnen, Ihre Zunge im Zaum zu halten, denn Sie könnten sich ereifern, und das wäre äußerst unklug.« Er warf einen vielsagenden Blick auf Paddy, der seinen Kopf in Maras Schoß gebettet hatte und friedlich schlummerte.

»Sie brauchen keine Angst zu haben, daß ich Sie verrate«, beschied ihm Mara kurz, bevor sie wieder hinaus auf den Himmel schaute. In fast grellem Türkis hob er sich von den roten Wolken ab, die von der untergehenden Sonne gefärbt wurden. Mit dem Fortschreiten der Dämmerung änderten sich die Farben. Während sie ins Tal hinabfuh- ren, sank die Sonne tiefer, so daß die Wolken, die zuvor wie rosa Watte am Himmel gestanden hatten, schließlich nur noch Rauchschwaden vor einem dunklen Hintergrund waren.
    »Und das ist es?« fragte Brendan, der aus dem Kutschenfenster die Lehmmauern vor ihnen begutachtete. »Nicht gerade berauschend«, urteilte er lakonisch und gänzlich unbeeindruckt von der Schönheit des Tales.
    »Finden Sie, Señor O'Flynn?« fragte Don Luís herablassend und schenkte dem Iren einen arroganten Blick. »Das Tal gehört ebenso wie die hacienda Don Andres.«
    Brendans Augen weiteten sich. »Meinen Sie, das ganze Tal gehört ihm?«
    »Si. Und noch mehr.«
    »Noch mehr? Wieviel Land besitzt Don Andres denn eigentlich?« Brendan konnte seine Ehrfurcht nicht verhehlen.
    Don Luís zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Wer weiß das schon so genau? Im Süden reicht sein Besitz bis zu dem Felsen, der wie ein Falkenflügel aussieht; im Osten bis zu dem Eichenhain; im Norden bis zu dem kleinen See. Poco más o menos.« Don Luís lächelte, weil Brendan ihn nicht verstand. »Mehr oder weniger.«
    »Aber gibt es keine Unterlagen, keine Papiere, auf denen die Besitz- grenzen markiert sind?« erkundigte sich Brendan argwöhnisch.
    Don Luís drehte den Kopf, so daß sich sein aristokratisches Profil gegen das Kutschenfenster abzeichnete. »Das Wort eines Mannes ist Gesetz. Sein Leben kann nicht mehr wert sein. Wozu brauche ich oder sonst jemand ein Papier, auf dem steht, was ich sowieso schon weiß und glaube? Wer würde unser Recht anzweifeln?«
    »Mein Gott«, murmelte Brendan ungläubig. »Man könnte anneh- men, Sie handeln sich eine Menge Ärger und Mißverständnisse mit einer solchen Einstellung ein. Vor allem, wenn man bedenkt, daß die Menschen sind, wie sie sind.«
    Don Luís schaute Brendan kritisch an. »Und wie sind sie, Señor O'Flynn?« fragte er.

»Sie sind wie Sie und ich, Don Luís«, antwortete Brendan mit einer Spur von Bosheit. »Und wir wissen, wie wir sind... oder nicht? Sie werden mich bitten, zuerst aus der Kutsche zu klettern, und ich werde Ihr Angebot höflich zurückweisen. Keiner von uns möchte dem ande- ren den Rücken zuwenden, nicht wahr, Don Luís?«
    Don Luís nickte. »Es ist nur von Vorteil, daß wir einander so gut kennen. Auf diese Weise sind wir vor Fehlern oder Mißverständnissen gefeit, die tragische Konsequenzen nach sich ziehen könnten.«
    Jamie kauerte sich in ihrer Ecke zusammen und fixierte böse den Spanier unter ihrer Haube hervor. Der seltsame Wortwechsel hatte eine unangenehme Atmosphäre geschaffen.
    Don Luís musterte die O'Flynns ausgiebig, während er sich das Kinn rieb. Er machte den Eindruck, als würde er sich seine nächsten Worte genau überlegen. »All unsere ranchos sind in gewisser Weise miteinan- der verbunden. Es sind zwar nur wenige, und sie liegen weit auseinan- der, aber viele von uns rancheros sind miteinander verwandt. Ständig besuchen wir einander. Auf diese Weise wissen wir immer, was bei den anderen vorgeht, und wir wissen, daß wir auf sie zählen können. Man könnte fast glauben, Don Andres' Besitz reiche bis zum Meer und bis zur Sierra Nevada, so gut weiß er über alles Bescheid, was dazwischen passiert. Sie verstehen?«
    »Nein«, brummte Brendan mürrisch. »Ich bin ein Freund einfacher Sprache, Don Luís.«
    Don Luís lächelte nachsichtig. »Um mich deutlicher auszudrücken, Señor O'Flynn, es würde einem Mann nichts bringen, vom rancho fortzulaufen. Er befände sich immer noch auf Don

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