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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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bloß ein anderer gewesen wäre ...
    »Thorolf, es tut mir leid. Fast hätte ich es geschafft, aber der Sachsenherrscher hat mich erwischt. Er ist hier. «
    Hinter der Tür herrschte lange Schweigen. Dann sagte Thorolf: »Du hättest nicht zu uns kommen sollen, Kristen. Du hättest fliehen sollen, solange du noch die Möglichkeit hattest.«
    »Das spielt jetzt keine Rolle mehr. «
    »Was wird er mit dir machen?«
    Wie sollte sie das beantworten? Sie sagte zu Royce: »Er will wissen, was du jetzt mit mir tun wirst. «
    »Was wäre geschehen, wenn es dir gelungen wäre, diese Tür zu öffnen?«
    Seine Stimme war so beängstigend ruhig. Um Himmels willen! Warum schrie er sie nicht an? Er muss te wütend auf sie sein. Sie hatte ihn bisher noch nicht angesehen, um sich mit ihren eigenen Augen davon zu überzeugen, aber er muss te einfach wütend sein. Wenn er seine Wut verbergen konnte, konnte sie allerdings auch ihre Furcht verbergen.
    Ebenso ruhig sagte sie: »Wenn ich diese Tür geöffnet hätte, wären wir auf diesen Zaun dort hinten zugelaufen und von hier verschwunden. «
    »Nach dem Gemetzel?«
    »Das soll wohl ein Witz sein. Es sind sechzehn Männer. Genauso viele Krieger halten sich im Moment in deiner Halle auf, und dazu kommen deine Gefolgsleute und die Gefolgsleute der anwesenden Gäste. Du hast ein gut geschultes Heer auf deiner Seite. Wikinger sind tapfer, aber sie sind nicht dumm.«
    »Dann sag ihm, dass dir nichts Böses geschieht, denn du hast nichts weiter getan, als einem Wächter seine gerechte Strafe zukommen zu lassen, und die hat er verdient, weil er geschlafen hat, statt seine Arbeit zu tun. «
    Sie konnte nicht glauben, was sie mit ihren eigenen Ohren gehört hatte. Oder, genauer gesagt, sie konnte nicht glauben, dass es sein Ernst war. Irgendetwas muss te er jetzt tun. Das lag auf der Hand. Sie war eine Sklavin, die einen Fluchtversuch unternommen hatte und gleichzeitig beabsichtigt hatte, anderen zur Flucht zu verhelfen. Aber sie wollte ebenso wenig wie Royce, dass Thorolf etwas davon erfuhr.
    Sie erklärte es ihm flink, aber Thorolf zweifelte auch an diesen Worten. »Er glaubt dir nicht. «
    »Dann sag ihm, dass du ihnen morgen das Essen bringst und ihnen dann genau berichten kannst, was ich mit dir gemacht habe. «
    Ein Schauer lief über ihr Rückgrat. Sie wiederholte seine Worte, die Thorolf zufriedenzustellen schienen, und das war ihr nur recht so, denn Royce hätte ohnehin nichts mehr dazu gesagt. Er führte sie fort, ohne seinen Arm von ihrer Taille zu lösen. Ihre Angst wurde immer größer. Wie unheilvoll das geklungen hatte: genau berichten kannst, was ich mit dir gemacht habe. Sie wollte gerade doch noch einmal ihre Möglichkeiten ins Auge fassen, sich zu wehren, als er plötzlich stehen blieb.
    Sie standen vor dem Stall. Er drehte sie um, bis sie vor ihm stand und ihn ansah. Er hatte jetzt beide Arme um ihre Taille geschlungen, doch er press te sich nicht zu dicht an sich. Er hatte den Kopf zurückgeworfen und betrachtete den klaren, hellen Himmel und den prächtigen Mond, der fast voll war. Sie hörte ihn seufzen.
    »Kürzlich habe ich dir nachts angeboten, dich an den See zu bringen, in dem du baden kannst«, sagte er leise. »Hast du Lust, jetzt dort hinzugehen?«
    »Damit du mich ertränken kannst?«
    Er sah sie wieder an, und ein schwaches, kaum wahrnehmbares Lächeln trat auf seine Lippen. »Du hast mir nicht geglaubt, was ich vorher gesagt habe?«
    »Ich habe versucht zu fliehen. Du hast mich an der Flucht gehindert, aber das ändert nichts daran, dass ich es versucht habe. Was steht nach deinen Gesetzen auf einen Fluchtversuch?«
    »Du bist eine versklavte Gefangene, keine Britin. Die Gesetze lassen mehr Spielraum, wenn es um Gefangene geht. Aber hier geht es nicht um gesetzliche Regelungen, da außer mir niemand weiß, was du getan hast. «
    »Doch, der Wächter. «
    »Der Mann wird glauben, dass er die Beule auf seinem Kopf geträumt hat. Vielleicht schläft er zukünftig nicht mehr bei der Arbeit ein. «
    Sie riss die Augen weit auf. »Ist das dein Ernst? Willst du mir wirklich nichts tun?«
    »Ein Wolf nagt sich eher die Tatze ab, als in der Falle sitzen zu bleiben. Er flieht, auch wenn der Preis dafür hoch ist. Täusch dich nicht: Wenn du mit den anderen entkommen wärst, hätte ich euch gefunden. Deine Freunde hätten gekämpft, und es hätte ein großes Blutvergießen gegeben. Das wäre eine ausreichende Strafe für dich gewesen. Aber du hast es nicht geschafft. Und

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