Herzen in Flammen
auch darüber, dass er ausgerechnet jetzt wieder gutgelaunt war.
Sie machte gleich den nächsten Schnitzer, indem sie ihm ihre Verstimmung zeigte und fauchte: »Deine Belustigung ist unangebracht. Deine Verlobte kann von mir aus ... «
»Psst. Sprich nicht mehr von ihr«, warnte er sie. Dann sagte er freundlicher: »Ich habe immer noch keine Lust, wieder in mein Zimmer zu gehen. Averill macht im Schlaf Geräusche wie ein Löwe. Kommst du jetzt mit mir zum See?«
Wie ungerecht, sie jetzt damit rumkriegen zu wollen! Aber sie war nicht wütend genug, um sich das nehmen zu lassen.
In einem versöhnlichen Tonfall sagte sie: »Ja , ich käme schon gern mit. «
Seine Stimme war heiser und belegte, als er sagte: »Wirst du dich dort von mir lieben lassen?«
Kristen schnappte nach Luft. »Von Bedingungen war keine Rede!«
Royce lachte. »Dann muss ich es wohl einfach darauf ankommen lassen. «
31
Royce und Kristen liebten sich in dieser Nacht. Sie schliefen die ganze Nacht auf dem grasbewachsenen Ufer des Sees. Zumindest schlief Kristen. Kristen hatte das kühle Wasser so sehr genossen, dass sie sich vollkommen entspannte und eine Zeitlang sogar vergaß, dass Royce sie vom Ufer aus beobachtete. Er ging nicht mit ihr schwimmen und gestand ihr schließlich, dass er nicht schwimmen konnte. Kristen jubilierte. Sie fühlte sich, als sei sie wieder frei, wieder zu Hause. Der Unterschied bestand nur darin, dass das Wasser nicht ganz so kalt war. Und zu Hause wäre sie nicht am Ufer von einem Liebhaber erwartet worden.
Als sie endlich aus dem Wasser kam, ließ Royce ihr gar nicht erst die Zeit, sich abzutrocknen. Er zog sie sofort in seine Arme und küsst e das Wasser von ihren Lippen, ihren Wangen und ihren Brüsten. Ihr fehlte jede Willenskraft, sich ihm dort draußen im Mondschein zu widersetzen. Sie konnte noch nicht einmal Widerstand heucheln. Sie begehrte ihn, und sie wollte ihm auch gern eine Freude machen, denn dieser Ausflug an den See bereitete ihr unsägliches Vergnügen.
Er konnte nicht wissen, wie viel es ihr bedeutete. Aber vielleicht wuss te er es jetzt, denn sie hatte sich nicht nur von ihm lieben lassen, sondern ihre Leidenschaft verausgabt, bis seine eigene Leidenschaft völlig erschöpft war. Dieses Zwischenspiel am See würde er so schnell nicht vergessen.
Dennoch schlief er anschließend im Gegensatz zu ihr nicht selig ein. Als sich die ersten Vögel in den Bäumen regten und die Morgendämmerung ankündigten, erwachte sie und stellte fest, dass Royce hellwach war. Ihr fiel auch auf, wie müde er aussah.
Er hielt sie immer noch im Arm. Sie hatte sich dicht an ihn gekuschelt, um sich von ihm wärmen lassen, denn keiner von beiden hatte sich wieder angezogen, und hier am See war die Nachtluft kühl. Nur ihr dünnes Kleid diente ihnen als Zudekke.
Kristen setzte sich auf, streckte sich genüsslich , warf dann einen Blick über ihre Schulter und sah Royce, der sie beobachtet hatte, kopfschüttelnd an. »Du hättest auch schlafen sollen.«
»Während mein Pferd für dich bereitsteht?«
»Das gilt nicht. Du kannst mir deinen fehlenden Schlaf nicht vorwerfen. Du hättest mich zurückbringen und deine Wachposten aufstellen können.«
»Ach, du verwehrst dich doch so sehr dagegen, von meinen Wächtern beobachtet zu werden, wenn ich mich recht erinnere.«
»Und was hast du die ganze Nacht über getan?« gab sie entrüstet zurück.
Er setzte sich auf und grinste sie an. »Aber ich hatte dich im Arm. Ich habe eine Pflicht erfüllt, gegen die ich überhaupt nichts einzuwenden habe. «
»Du bist unmöglich. « Sie lachte und beugte sich zu ihm vor, um ihn zart auf die Lippen zu küssen. »Aber ich bin dir dankbar. Es war hier auf dem weichen Gras wesentlich bequemer als auf dem harten Fußboden in deiner Halle. «
»Gebe ich nicht ein gutes Kissen ab?«
»Doch, das auch.«
Sein Finger fuhr über ihr Schlüsselbein und dann spielerisch zwischen ihren Brüsten nach unten. »Heute abend schläfst du wieder in meinem Bett. «
»Wie kommst du auf den Gedanken, dass ich gern dort wäre?« fragte sie steif.
»Das weiß ich. «
Sie schüttelte den Kopf. »Das hier war ein Waffenstillstand, aber wenn wir ins Haus zurückkommen ... «
»Psst.« Er beugte sich vor und streifte mit seinen Lippen zart ihren Hals. Dann ließ er sie so abrupt, dass sie vor Erstaunen quietschte, unter sich auf den Rücken fallen. »Und jetzt gib es zu. Es gefällt dir in meinem Bett. «
Er schien an diesem Morgen
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