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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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sagte er zu ihr: »Es wird nicht oft sein, aber wenn ich Zeit dafür habe, kommst du dann wieder mit mir zum See?«
    Kristen warf ihm einen Seitenblick zu. Damit hatte sie nun gar nicht gerechnet. Jetzt hatte sie etwas, worauf sie sich freuen konnte, ob er es wuss te oder nicht. Und gerade das brauchte sie im Moment so dringend.
    »Ja , gern. Aber könnte ich beim nächsten Mal ein eigenes Pferd haben?«
    »Nein.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Ich kann reiten.«
    »Das hat mir Thorolf erzählt. «
    »Dann sagst du nein, weil du mir nicht traust. «
    »Natürlich traue ich dir nicht. « Er grinste über die Grimasse, die sie ihm schnitt. »Aber dazu kommt, dass es mir Spaß gemacht hat, dich vor mir sitzen zu haben und dich ... «
    »Royce!«
    »Du errötest doch nicht etwas, Mädchen? Bei Gott, du wirst wirklich rot!«
    »Hör auf, Sachse, oder ich.
    Er sollte nicht erfahren, womit sie ihm drohen wollte. Etwas hatte sie abrupt zum Schweigen gebracht, und als er in dieselbe Richtung sah wie sie, fiel sein Blick auf Corliss, die mit einer ihrer Schwestern in der Haustür stand. Sie waren mit Sicherheit nicht ins Freie gekommen, um ihn zu begrüßen; beide Frauen wirkten kein bisschen fröhlich.
    »Dir muss entfallen sein, dass sie hier ist«, flüsterte ihm Kristen zu.
    Er hatte sich durchaus bemüht Corliss' Anwesenheit zu ignorieren, aber das sprach er nicht laut aus. Ein Blick auf Kristen reichte aus, um ihm zu sagen, dass sie ihm die bevorstehende Auseinandersetzung gönnte. In ihren Augen stand eine Belustigung, die sie nur schwer verhehlen konnte. Dieses erbarmungslose Weib! Sie freute sich darauf mitzuerleben, wie er ins Gebet genommen wurde, weil er seine Verlobte vernachlässigt hatte.
    »Milady«, sagte Royce steif zur Begrüßung.
    »Milord«, erwiderte Corliss ebenso steif. Sie wich nicht zur Seite, um Kristen eintreten zu lassen. Sie sah ihr mitten ins Gesicht und erkundigte sich: »Wer ist diese abnorme Riesin?«
    Royces Kinn schob sich markanter vor. Die Muskeln auf seinem Nacken bewegten sich gespenstisch. Kristen wäre überrascht gewesen, wenn sie es gesehen hätte, doch sie hätte angenommen, dass ihn die eifersüchtige Bissigkeit der Dame erzürnte. Doch Kristen sah Royce nicht an. Sie sah auf die Dame herunter, und sie muss te wirklich auf sie herunterschauen, denn Corliss reichte ihr nur knapp ans Kinn.
    Wenn es Kristen etwas ausgemacht hätte, dass sie so groß war, hätte diese be wuss te Entgleisung sie verletzen können. Statt dessen war sie belustigt, da sie die Eifersucht erkennen konnte, die aus dieser Bemerkung sprach, und sie freute sich. Da es nicht in ihrer Natur lag, sich geziert auszudrücken oder unterwürfig zu wirken, nahm sie kein Blatt vor den Mund und sagte: »Wenn Sie mit dieser Frage mich gemeint haben, kann ich Ihnen nur sagen, dass man dort, wo ich herkomme, kümmerliche Babys meistens aussetzt und sterben lässt , weil sie unser rauhes Klima ohnehin nicht überleben würden. «
    »Das ist ja barbarisch!« keuchte Corliss.
    »Ja , ich verstehe, warum Sie es so empfinden«, erwiderte Kristen, und ihre Augen sagten noch viel mehr, als ihr Blick von Kopf bis Fuß über die zierliche Frau glitt.
    »Milord ... « setzte Corliss wimmernd an, und auf ihren Wangen bildeten sich leuchtend rote Flecken.
    Kristens Mundwinkel zuckten, als sie ihr schnell ins Wort fiel. »Verzeihen Sie, Milady. Ich sehe, dass diese Frage gar nicht an mich gerichtet war. Aber schließlich kann Lord Royce Ihnen nur sagen, dass ich seine Gefangene und von ihm versklavt worden bin. Im übrigen weiß er nur das über mich, was ich ihm selbst erzählt habe, und das ist sehr wenig. Das stimmt doch, Milord?«
    Als sie ihn ansah, sah sie nur noch einen letzten Rest seines Zorns. Sein Gesicht war inzwischen nahezu ausdruckslos, aber ihr entging nicht, dass er verärgert war, denn seine Hand, die immer noch auf ihrem Rücken lag, stieß sie an Corliss vorbei, und der Befehl, sich wieder an sie Arbeit zu machen, klang äußerst barsch.
    Daraus schloss sie, dass sie seiner Meinung nach zu weit gegangen war, aber sie machte sich nichts daraus, und das sagte ihm der Blick, den sie ihm über die Schulter zuwarf, als sie gemächlich in die Küche schlenderte.
    Royce muss te seinen Blick eilig von Kristen abwenden, weil er sonst laut gelacht hätte, doch dabei fiel sein Blick auf Corliss. Er wurde augenblicklich wieder nüchtern und stieß in seinem Ärger einen deftigen Fluch aus. Das war genug, um Corliss' Schwester

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