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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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so gut geschmeckt, dass sie Kristen ein Geschäft vorgeschlagen hatte. Sie würde die Nüsse besorgen, und Kristen durfte ein halbes Dutzend Laibe für die Gefangenen backen, wenn sie dieselbe Anzahl Nußbrote auch für Royces Gäste buk. Diesen Vorschlag konnte Kristen nicht zurückweisen, und Meghan leistete ihr sogar wieder Gesellschaft und half ihr.
    Somit verbrachte sie den Rest des Tages angenehm. Trotzdem war sie gereizt, als Eda anfing zu murren, weil es immer später wurde, Royce sich nirgends blicken ließ und das Essen der Gefangenen eindickte. Edrea hatte jetzt anderes zu tun, da die Gäste schon am Tisch saßen; sie hätte das Essen ohnehin nicht mehr in die Hütte bringen können. Kristen wuss te, was sich Thorolf denken würde, wenn er sie heute nicht zu sehen bekam.
    Schließlich sagte Kristen zu Eda: »Weck ihn, und frag ihn selbst. Es wird ihm ohnehin nicht recht sein, dass er schon so lange geschlafen hat.«
    »Du erzählst mir ständig, dass er schläft, Mädchen. Warum sollte er den ganzen Tag verschlafen?«
    Kristen wandte sich achselzuckend ab. »Tu, was ich dir sage, Eda. Er wird nicht böse sein, wenn du ihn weckst. «
    Eda rang sich dazu durch, und kurz darauf kam sie kopfschüttelnd zurück. »Ja , er hat wirklich geschlafen und geschimpft, weil er nicht schon früher geweckt worden ist. « Kristen grinste, und Eda warf ihr einen bissigen Blick zu. »Du hast also doch die Wahrheit gesagt, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, warum Milord es zulässt ... Du kannst ihnen das Essen bringen, aber du wirst zwei Wächter mitnehmen. Und Uland wird dir beim Tragen helfen. «
    Eda rief die Männer zu sich und erteilte ihnen Anweisungen. K r isten konnte nichts dagegen einwenden. Sie freute sich so sehr darauf, mit Thorolf und den anderen reden zu können, dass sie auf dem Weg zur Hütte der Gefangenen über das ganze Gesicht strahlte.
    Alle hielten sich in der länglichen Hütte auf. Die Tür stand offen. Die beiden Wachen, die davor standen und Messerwerfen spielten, würdigten sie kaum eines Blickes, als sie mit Uland und ihren eigenen Wächtern näherkam.
    Der Grund für diese Nachlässigkeit wurde ihr klar, als sie das Klirren vieler Ketten hörte. Das Wissen, dass sie im Gegensatz zu ihr immer noch angekettet waren, versetzte ihrer Laune einen gewissen Dämpfer, doch in dem Moment, in dem sie in der Tür stand, war alles vergessen.
    Ihr Blick fiel zuerst auf ihren Cousin, und sie ließ den Korb mit Brot und Früchten fallen und flog in Ohtheres Arme. Als sie hörte, dass von allen Seiten verblüfft ihr Name gerufen wurde, wuss te, sie, dass Thorolf niemandem erzählt hatte, was sich in der vergangenen Nacht zugetragen hatte. Wahrscheinlich hatte er den Verdacht gehabt, sie würde doch nicht kommen. Ohthere konnte Kristen nicht lange in den Armen halten, da sie ihm sofort entrissen wurde. Sie quietschte und lachte, als sie von ihren alten Freunden begrüßt und rauh und herzlich umarmt wurde.
    Uland, der in der Tür stand und diese fröhliche Begrüßung beobachtete, traute seinen Augen kaum. Edrea hatte ihm beteuert, wenigstens einer der Wikinger, nämlich der, der immer auf sie zukam, um das Essen entgegenzunehmen, könnte unmöglich so barbarisch wie die anderen sein, denn er hätte sie schon häufig angelächelt. Uland hatte das als dummes Gerede eines Mädchens abgetan, das von einem gutaussehenden Mann fasziniert war.
    Aber als er jetzt die Wärme und die Zuneigung erkennen konnte, mit der sie das Riesenmädchen begrüßten... Bei Gott, sie erschienen ihm fast menschlich und gar nicht mehr als die heidnischen Ungeheuer, für die sie jeder hielt. Überrascht stellte Uland den großen Kessel mit dem Eintopf in der Tür ab und eilte ins Haus, um sich mit seinen Freunden an dem Schauspiel zu ergötzen, das er gerade erlebt hatte.
    Schließlich stand Kristen vor Thorolf. Als sie ihn sah, legte sich ihre überschwängliche Freude, denn sein Ausdruck war fast feierlich, als er sie von Kopf bis Fuß musterte, und plötzlich fiel ihr wieder ein, was Royce ihm über sie erzählt hatte. Eine Scheu befiel sie und bereitete ihr insofern größtes Unbehagen, weil sie so selten schüchtern war.
    Ihre Zurückhaltung traf Thorolf wie ein Schlag, und er errötete, als ihm klar wurde, dass er das Lächeln von ihren Lippen gelöscht hatte. Er hatte sich den ganzen Tag über vor Sorge um sie gequält und war derart erleichtert gewesen, als er sah, dass sie wirklich gekommen war und dass ihr nichts

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