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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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diesem Blutbad liegen zu bleiben und noch dort zu sein, wenn sie doch zurückgekommen wären. Ich hatte eigentlich vor, mich nur ein paar Stunden lang in diesem Wald zu verstecken und euch dann zu folgen, weil ich wissen wollte, wohin sie euch gebracht haben. Aber wie ich schon sagte, war ich schwer verwundet.
    Ich verlor wieder das Be wuss tsein und wachte erst in der Nacht wieder auf. Ich muss te feststellen, dass ich zu schwach war, um auch nur aufzustehen. Ich weiß nicht, wie lange ich dort gelegen habe. Die verdammte Wunde hat geeitert. Ein Fieber hat in mir gewütet, aber ich kann mich kaum an diese Zeit erinnern. Ich weiß, dass ich mein Versteck irgendwann verlassen haben muss . Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich durch die Gegend gelaufen bin und die Sachsen gesucht habe. «
    »Als ob du uns viel genutzt hättest, wenn sie dich gefunden hätten!« schalt sie ihn.
    »Mein Verstand hat nicht logisch und vernünftig funktioniert. « Er sah sie lächelnd an. »Ich weiß nur, dass ich ständig in Bewegung geblieben bin, dass ich versucht habe, dich und die anderen zu finden, ehe es zu spät wäre.«
    »Zu spät?«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass man auch nur einen von euch am Leben lässt . Ich dachte, man würde euch dem Herrscher dieser Sachsen vorführen, die uns in den Hinterhalt gelockt haben, damit er sich eurer entledigen kann. «
    »Beinah hätte er das auch getan«, gestand Kristen leise. »Dieser Ort, Wyndhurst, ist schon einmal von Wikingern überfallen worden. Bei diesem Überfall hat er fast seine ganze Familie verloren, und seit da an hasst er die Wikinger. «
    Selig lachte. »Kein Wunder, dass er mich in seine Dienste genommen hat. Ich habe ihm erzählt, genau das sei mir zugestoßen. Er muss Mitgefühl mit mir gehabt haben. «
    »Wie konntest du ihm bloß eine solche Geschichte erzählen?« fragte sie bitter. »Bei Gott! Er wird dich in Stücke reißen, wenn er herausfindet, wer du wirklich bist. Wenn ich mir vorstelle, dass mir nur Sorgen gemacht hat, er könnte dich anketten und gemeinsam mit den anderen einsperren, wenn er es erfährt!«
    Er grinste über ihren argen Verdruss . »Er wird es nicht herausfinden. Ohthere und die anderen sind nicht so dumm, mich freudig zu begrüßen, wenn sie mich sehen. «
    »Wenn sie nicht vor Schreck, ohnmächtig werden. Mir wäre es beinah so ergangen«, gab sie zurück.
    »Ich habe bemerkt, wie schnell du dich von deinem Schrecken erholt hast«, sagte er lachend.
    Kristen schlug mit einer Faust auf seine Brust. »Wirst du mir jetzt vielleicht erzählen, wie es weiterging?«
    Selig unterdrückte ein neuerliches Lachen. »Du hast deinen Sinn für Humor eingebüßt, Kris.« Er gab nach, als sie ihm den nächsten Hieb versetzte. »Nun gut. Ich sagte schon, dass ich ziellos durch die Gegend gelaufen bin. Selbst jetzt weiß ich noch nicht, wie lange, und ich weiß auch nicht, wie lange ich halbtot dagelegen habe, als mir die Sinne ein letztes Mal geschwunden sind. Ich bin in der Hütte einer alten Keltin wieder zu mir gekommen. Sie und ihre Tochter hatten mich auf dem Heimweg vom Markt in Wimbo rn e gefunden. Sie haben mich einen Tagesritt südlich von ihrem Haus gefunden.«
    »Wo ist das?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich glaube nicht, dass ich diese Menschen jemals wiederfänge. Loki hat seine Scherze mit mir getrieben. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich verirrt habe. «
    »Du hättest doch nur den Fluss suchen müssen«, hob sie hervor.
    » Ja , das dachte ich auch«, sagte er voller Abscheu. »Ich war fast zwei Wochen lange bei der alten Frau. Sie hat mir wegen meiner Kleidung nicht getraut, und außerdem habe ich in einer fremden Sprache wirres Zeug geredet, als ich im Fieberwahn lag. Da ich aber auch die Sprache unserer Mutter spreche, hat sie mich gesundgepflegt und mich sogar zu einem Kaufmann gebracht, der meinen Gürtel und meine goldenen Armreifen gegen diese Kleider, die du jetzt siehst, und gegen den alten Klappergaul eingetauscht hat. Sie hat mir sogar den Weg zum nächsten Fluss gewiesen.«
    »Und?«
    »Dieser Fluss verlief jedenfalls soweit westlich von hier, dass ich nahezu ans Ende des Landes gekommen bin. Das Problem bestand darin, dass ich nicht wuss te, in welche Richtung ich gelaufen war oder ob es mir gelungen war, den Fluß in meinen Fieberfantasien in irgendeiner Form zu überqueren. Ich konnte absolut nicht wissen, ob die Sachsen, die ich gesucht habe, östlich oder westlich von mir waren. Und als die Frau mich

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