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Herzen in Flammen

Herzen in Flammen

Titel: Herzen in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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ein Wikingermädchen heiraten!«
    »Du brauchst es nicht gleich als ein Los hinzustellen, das schlimmer als der Tod ist«, gab sie zurück.
    »Für mich wäre es das!«
    »Oh!« keuchte sie. »Für diesen Ausrutscher wirst du mich heiraten, Sachse, das werden wir ja sehen!«
    »Du bist verrückt!«
    »So, meinst du? Schließlich bin ich auch die Tochter des Mannes, der dich töten wird, wenn er herkommt und mich hier findet. «
    Sie bereute es noch im selben Moment, in dem sie es aussprach, doch sie bedauerte es gleich noch viel mehr, als Royce sich aufrichtete und wütend ihre Schultern packte. Bei Gott, wie sehr sie einander doch mit kleinlichem Trotz zerfleischten! Was war bloß los mit ihr. Warum hatte sie heute nacht ein derart böses Mundwerk?
    »Willst du damit sagen, dass noch mehr Wikinger auf dem Weg zu uns sind, Kristen?«
    Sein kalter Tonfall war verletzend. Und das hatte sie angerichtet. Er war noch vor einem Moment so umgänglich und freundlich gewesen. Sie selbst allerdings auch.
    Sie entschloss sich, die Wahrheit zu sagen. »Nein, Royce, das ist höchst unwahrscheinlich. Mein Vater hätte nicht gebilligt, dass die Männer hierher fahren, und deshalb haben sie es ihm nicht gesagt. Er ist ein Kaufmann. Er glaubt, sein Schiff sei zu den Marktflecken gesegelt, denn es war eine Handelsreise. Er kann nicht ahnen, dass sie vorher hierhergekommen sind. «
    »Warum hast du das dann eben gesagt?«
    Sie wollte schon lächeln, überlegte es sich aber rechtzeitig anders. »Du solltest dir deinen eigenen Rat zu Herzen nehmen und mir nicht jedes Wort abkaufen, das ich im Zorn sage. «
    Er ließ nicht locker. »Du sagst, dass ihm das Schiff gehört hat? Dann war es dein Bruder Selig, der die Männer angeführt hat?«
    »Ich habe dir nicht gesagt, dass er mein Bruder ist«, sagte sie argwöhnisch. »Woher weißt du das?«
    »Meghan hat es mir erzählt. Aber warum wolltest du, dass ich es nicht erfahre?«
    »Ich dachte, du könntest es befremdlich finden, dass mein Bruder dabei gewesen sein sollte, während ich doch deiner Meinung nach die Schiffshure war.«
    »Ich fand es befremdlich, aber ich kenne die Moralvorstellungen deines Volkes nicht.«
    Kristen wuss te nicht, warum sie daran Anstoß nahm, aber sie tat es. »Unsere Moralvorstellungen sind den euren sehr ähnlich. «
    Er ließ sie jetzt los, sah sie aber nach wie vor finster an. »Warum warst du auf diesem Schiff?«
    »Warum stellst du so viele Fragen zu meiner Person?« gab sie steif zurück.
    »Ist Neugier so unnatürlich? Oder hast du noch mehr zu verbergen?«
    Sie zögerte. Sie wollte ihm nicht das Gefühl geben, ihm etwas zu verheimlichen, aber sie sah auch nicht ein, dass sie ihm mehr als nötig erzählen sollte.
    »Ich hatte zahlreiche Gründe, die aber alle nicht von Bedeutung sind«, sagte sie schließlich. »Die Wahrheit ist die, dass ich unerlaubt mitgekommen bin und mich im Laderaum versteckt habe, bis das Schiff weit genug von zu Hause fort war.«
    »Du wolltest bei diesem Raubzug mitmachen?« fragte er ungläubig.
    »Das ist ja absurd«, erwiderte sie unwillig. »Ich habe dir doch gesagt, dass niemand wuss te, was sie vorhatten, ich selbst am allerwenigsten. Mein Bruder war wütend, als er mich entdeckt hat. Er wollte mich zurückbringen und hat es nur nicht getan, weil er Angst hatte, ich könnte meinem Vater sagen, was er und seine Freunde geplant hatten.«
    »Du warst selbstverständlich schockiert, als du erfahren hast, dass sie eine sächsische Kirche plündern wollen?«
    Es war der reinste Sarkasmus, und sie geriet in Wut. »Du bist Christ, und für dich ist das Plündern einer geheiligten Stätte eine Gräueltat . Aber du kannst nicht von andersgläubigen Männern erwarten, dass ihnen deine geheiligten Stätten heilig sind. Es waren Männer, die noch nie zuvor auf Beutezug gegangen waren, doch ihre Väter taten es früher, und sie sind mit Geschichten über den Reichtum aufgewachsen, der in fernen Ländern zu holen ist und den man sich nur zu nehmen braucht. Sie wuss ten, dass die Dänen auf euer Land aus sind, dass sie diese ganze Insel an sich bringen wollen. Sie hatten das Gefühl, es sei ihre letzte Chance, sich mühelos Reichtümer zu ergattern, ehe die Dänen alles für sich beanspruchen.«
    »Wenn dein Bruder dir all das erzählt hat, muss ich dann annehmen, du glaubst, dass das entschuldigt, was er vorhatte? Die Christen zu bestehlen, ehe es die Dänen tun. Die Christen werden ohnehin alles verlieren. Was spielt es also noch für

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