Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzen in Gefahr

Herzen in Gefahr

Titel: Herzen in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
übers Gesicht. »Was spielt es schon für eine Rolle?«
    Sie musste sich abwenden, so weh tat es ihr, ihn anzuschauen. »Ich habe dich nicht belogen, Keith. Meine Worte waren aufrichtig gemeint. Aber wenn du mir nicht glauben willst, bitte. Dann soll es mir egal sein.« Nach außen hin vollkommen ruhig, nahm sie einen Blumentopf und schleuderte ihn auf den Kachelboden. »Keine Angst, ich putze den Dreck nicht weg«, erklärte sie spöttisch.
    »Bist du jetzt fertig?«
    Mit verschränkten Armen stand sie da und starrte auf den Pool. »Das muss ich mir erst noch überlegen.«
    Behutsam legte er ihr die Hand auf die Schulter. Vielleicht liebte sie ihn doch ein wenig. »Meine Mutter verbrachte ihr halbes Leben auf den Knien, um anderer Leute Fußböden zu putzen«, sagte er leise. »Sie war nicht einmal vierzig Jahre alt, als sie starb. Ich möchte nicht, dass du für irgendjemanden auf den Knien liegst, Cathleen.«
    Er wollte seine Hand wegziehen, doch Cathleen legte ihre Hand auf seine und hielt sie fest. »Das war eben das erste Mal, dass du mir etwas Persönliches anvertraut hast, Keith. Du darfst mich nicht immer ausschließen, damit treibst du mich zur Verzweiflung.«
    »Ich dachte, du würdest mich so nehmen, wie ich bin.«
    »Das tue ich auch. Und ich liebe dich, Keith.«
    »Dann zeig mir, dass dir das Leben als meine Frau Freude macht.«
    »Oh, ich habe durchaus meinen Spaß«, erklärte sie und lächelte ihn dabei mutwillig an. »Ich streite schrecklich gern.«
    »Tu dir keinen Zwang an. Ich stelle mich gern zur Verfügung. Bist du schon schwimmen gegangen?«
    »Nein. Ich habe erst an deinen Büchern gearbeitet und anschließend mit Rosa argumentiert.«
    »Dann warst du ja voll ausgelastet. Komm, lass uns jetzt ein wenig schwimmen.«
    »Ich kann nicht. Ich habe keinen Badeanzug.«
    »Das macht nichts.« Er hatte sie bereits hochgehoben, um sie zum Beckenrand zu tragen.
    Lachend versuchte sich Cathleen gegen den Übergriff zu wehren. »Untersteh dich!«, rief sie. »Wenn du mich ins Wasser wirfst, werde ich dich mit hineinziehen.«
    »Genau darauf habe ich es abgesehen«, erwiderte er und sprang vollständig angezogen mit ihr in den Pool.

9. K APITEL
    Cathleen war noch nicht einmal einen Monat verheiratet, da war sie mit Keith bereits in New York, Kentucky und Florida gewesen. Allmählich gewöhnte sie sich an die Atmosphäre und das Publikum auf den Rennplätzen, an die verschwenderischen Partys, zu denen nur die Erfolgreichen und Privilegierten Zugang hatten. Sie gewöhnte sich auch an die Gesprächsthemen, die sich in diesen Kreisen ausschließlich um Pferde und ihre Besitzer drehten, und so langsam wurde ihr klar, dass diese Menschen in ihren Interessen ähnlich beschränkt waren wie die Bauern in Skibbereen.
    Sie lernte zu wetten und zu gewinnen, worüber Keith sich immer wieder amüsierte, was sie wiederum glücklich machte. Cathleen hatte nämlich herausgefunden, dass es ihr die größte Freude bereitete, mit Keith zusammen unbeschwert und fröhlich zu sein. Der Schmuck, den er ihr schenkte, und die vielen neuen Kleider, die in ihrem Schrank hingen, bedeuteten ihr wenig. Sie hatte erkannt, dass die Dinge, um die sie früher andere beneidet hatte, gar nicht so wichtig waren.
    Und dann gab es noch eine weitere Veränderung in ihrem Leben, von der Keith jedoch noch nichts wusste: Sie war schwanger. Dass sie ein Kind von ihm erwartete, ein Kind, das in ihrer ersten Liebesnacht gezeugt wurde, entzückte sie und ängstigte sie gleichzeitig. In wenigen Monaten würden sie nicht nur Mann und Frau, sondern eine richtige Familie sein. Sie konnte es kaum abwarten, ihm die Neuigkeit mitzuteilen, und fürchtete sich zugleich vor seiner Reaktion.
    Sie hatten nie über Kinder gesprochen. Nach wie vor schwieg sich Keith über persönliche Dinge aus. Cathleen wusste nach diesen ersten vier Wochen ihrer Ehe kaum mehr über ihn als vor der Hochzeit. Er hatte nie wieder seine Mutter oder seine Familie erwähnt. Ein paarmal hatte sie versucht, ihm Fragen zu stellen. Doch er hatte sie einfach überhört.
    Aber was macht das schon, dachte sie, während sie durchs Haus ging, um ihn zu suchen. Sie hatte ihn mit Dees Kindern beobachtet. War er nicht immer lieb und aufmerksam zu ihnen gewesen? Da würde er doch gewiss mit seinem eigenen Kind noch liebevoller umgehen. Wenn sie es ihm mitteilte, würde er sie bestimmt in die Arme nehmen und ihr sagen, wie glücklich er darüber sei. Und dann würden sie zusammen die Einrichtung des

Weitere Kostenlose Bücher