Herzen in Gefahr
Schmuckstück. »Es passt zu meinem Ring.«
»Es ist ja auch als Ergänzung zu deinem Ring gedacht.« Gespannt schaute er sie an. »Gefällt es dir nicht?«
»Oh, doch! Aber es ist viel zu kostbar. Ich fürchte, ich kann so etwas Wertvolles nicht tragen.«
Lachend fasste er sie bei den Schultern und führte sie zum Spiegel. »Es ist dazu da, um getragen zu werden. Siehst du?« Er legte ihr das Collier um den Hals. Der Saphir hob sich dunkel von ihrer hellen Haut und den blitzenden Diamanten ab. »Du wirst noch viel mehr Schmuck von mir bekommen. Wir können zum Beispiel auf unserer Hochzeitsreise ein paar schöne Stücke kaufen.« Er küsste sie auf den Hals. »Wo möchtest du hinfahren? Nach Paris? Oder Aruba?«
Nach Irland, dachte sie, sprach jedoch aus Angst, er könnte sie auslachen, diesen Wunsch nicht aus. »Ich glaube, wir sollten mit der Hochzeitsreise noch warten, bis die Rennsaison vorbei ist«, meinte sie zögernd. »Du darfst doch das Kentucky Derby nicht versäumen. Können wir die Reise nicht um ein paar Monate verschieben?«
»Wenn das dein Wunsch ist.« Er legte das Collier ins Etui zurück und drehte sie dann zu sich herum, damit sie ihm ins Gesicht schauen musste. »Was ist los, Cathleen? Stimmt etwas nicht?«
»Es ist alles so neu und … Oh, Keith, ich schwöre dir, dass ich dir niemals Anlass geben werde, dich meiner zu schämen.«
»Was soll denn das heißen?« Ungeduldig fasste er sie beim Arm und zog sie aufs Bett. »Ich will sofort wissen, wie du auf diese dumme Bemerkung kommst.«
Warum war sie bloß immer so leicht zu durchschauen, während er ein Buch mit sieben Siegeln für sie blieb? »Nimm sie nicht so wichtig«, meinte sie leichthin. »Mir ist bloß heute Abend aufgefallen, dass ich nicht so recht in deine Kreise passe.«
»Meine Kreise?« Sein Lachen klang alles andere als belustigt. »Du hast keine Ahnung, aus welchen Kreisen ich komme – worüber du übrigens froh sein solltest. Wenn du jedoch die Leute meinst, die heute Abend hier waren, dann kann ich dir versichern, dass zwei Drittel von ihnen keinen Pfifferling wert sind.«
»Aber ich dachte bisher, du magst sie. Sind sie denn nicht deine Freunde?«
»Sie sind höchstens Geschäftsfreunde, und das kann sich jederzeit ändern.«
»Du gehörst zu den Gestütsbesitzern«, beharrte sie. »Und da ich jetzt mit dir verheiratet bin, gehöre ich auch dazu. Ich will nicht, dass dir jemand nachsagt, du hättest ein hergelaufenes kleines Ding geheiratet, das nicht in deine Welt passt.«
»Was offenbar irgendjemand getan hat«, murmelte er. Sie brauchte es ihm nicht zu bestätigen, er sah es ihr auch so an. »Jetzt hör mir einmal zu«, sagte er. »Ich habe dich geheiratet, weil du die Frau bist, die ich haben wollte. Die Meinung der anderen interessiert mich nicht.«
»Ich werde dich gewiss nicht enttäuschen. Das schwöre ich dir.« Sie küsste ihn mit all der Leidenschaft, der Liebe und Sehnsucht, die sie für ihn empfand.
Die besondere Bedeutung dieser Nacht ging für Cathleen weit über Champagner und weiße Spitze hinaus. Für sie lag der wahre Sinn darin, Keith ihre Gefühle zu zeigen, all die Empfindungen, die sie selbst gerade erst zu begreifen begann. Zum Beispiel, dass sie ihn rückhaltlos liebte. Die Arme um seinen Nacken geschlungen, die Lippen auf seine gepresst, zog sie ihn aufs Bett hinunter. Er hatte ihr die Liebe gezeigt. Jetzt hoffte sie, ihm etwas von dem Glück zurückgeben zu können. Da ihr die Erfahrung fehlte, musste sie sich darauf verlassen, was ihre Gefühle ihr sagten. Sie hatte keine Ahnung, ob ein Mann mehr als Verlangen und Befriedigung empfinden konnte. Aber sie wollte versuchen, ihm wenigstens etwas von dem zurückzuschenken, was er ihr gegeben hatte.
Zögernd und unsicher drückte sie die Lippen an seinen Hals. Sofort spürte sie, wie sich sein Pulsschlag beschleunigte. Sie lächelte zufrieden. Ja, sie konnte ihm etwas geben. Es gefiel ihr, ihn zu streicheln, das Spiel seiner kräftigen Muskeln zu ertasten. Vorsichtig schlug sie seinen Bademantel auseinander. Doch als sie spürte, wie sein Körper sich anspannte, zog sie sich mit einer verlegenen Entschuldigung zurück.
»Nein!« Sein Lachen klang diesmal anders als sonst. Er nahm ihre Hand, um sie wieder auf seine Brust zu legen. »Es gefällt mir, wenn du mich streichelst.«
Obwohl jede ihrer zögernden Berührungen ihn verrückt machte, erwiderte er ihre Zärtlichkeiten mit derselben behutsamen Zurückhaltung. Seine Gefühle für sie
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