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Herzen in Gefahr

Herzen in Gefahr

Titel: Herzen in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sind beide bereit, uns von jedem Verdacht zu befreien.«
    »Was haben die Nachforschungen ergeben?«
    »Wenig. Zumindest die offiziellen.« Mit seinen eigenen war er ein ganzes Stück weitergekommen. Jetzt, da Travis hier war, hatte er wenigstens jemanden, dem er seine Theorie anvertrauen konnte.
    Cathleen spürte, wie Keith sie hinter seinen verspiegelten Brillengläsern ansah. Sofort stand sie auf. »Ich lasse euch beide jetzt allein, damit ihr ungestört übers Geschäft sprechen könnt.«
    »Sie macht sich Sorgen um dich«, meinte Travis, nachdem Cathleen außer Hörweite war.
    »Ich weiß, und es ist mir gar nicht lieb. Ich habe sie gebeten, nach Hause zurückzufahren, aber sie weigert sich.«
    »Wenn du eine stille, fügsame Frau gewollt hast, dann hättest du dir keine Irin aussuchen dürfen.«
    Keith zog eine Zigarette aus der Tasche, um sie nachdenklich zu betrachten. »Wie oft warst du schon versucht, Dee zu erwürgen?«
    »Meinst du in den letzten sieben Jahren oder in der letzten Woche?«
    Das erste Mal seit Tagen musste Keith lachen. »Okay, vergiss es. Aber tu mir einen Gefallen und pass du auch ein wenig auf sie auf. Ich glaube, es geht ihr im Moment nicht so gut.«
    »Ich habe das Gefühl, du solltest mit ihr sprechen.«
    »Ich bin nicht gut mit Worten. Es wäre mir am liebsten, du würdest sie morgen nach dem Derby mit nach Hause nehmen.«
    »Fliegst du denn nicht zurück?«
    »Ich muss wahrscheinlich noch ein paar Tage in Kentucky bleiben.«
    »Hast du irgendeine Spur?«
    »Einen Verdacht.« Er zündete seine Zigarette an und nahm einen tiefen Zug. »Das Dumme ist, dass die Rennkommission Beweise will.«
    »Möchtest du darüber sprechen?«
    Er zögerte kurz. Es war ungewohnt für ihn, sich einem anderen Menschen anzuvertrauen. »Ja«, sagte er schließlich. »Hast du ein paar Minuten Zeit?«
    Cathleen wusste nicht genau, weshalb sie plötzlich das Bedürfnis hatte, zu den Ställen zu gehen. Vielleicht wollte sie sich etwas beweisen. Vielleicht musste sie sich erst selbst von ihrer Kraft und ihrem Mut überzeugen, bevor sie Keith überzeugen konnte. Sie war dem Klatsch und den Verleumdungen entgegengetreten. Jetzt wurde es Zeit, dass sie die letzte Hürde nahm und ihre Angst überwand.
    Vorsichtig näherte sie sich dem Eingang zu den Ställen. Warmes Halbdunkel umfing sie, kaum dass sie die Schwelle überschritten hatte. Die meisten Pferde hatten ihr morgendliches Training hinter sich, und die Stallburschen waren zum Frühstück gegangen. Cathleen konnte das nur recht sein. So blamierte sie sich wenigstens nicht, falls sie doch noch Reißaus nehmen wollte.
    Eins der Pferde schaute über den Rand seiner Box, und sofort zuckte sie verängstigt zusammen. Mit eiserner Beherrschung zwang sie sich, ihre Angst zu überwinden und das Tier zu berühren. Es konnte ihr nichts tun. Das Tor zu seinem Stall war verriegelt. Sie konnte es genauso streicheln wie damals Keiths Fohlen. Vorsichtig berührte sie mit den Fingerspitzen die Kinnbacken des Pferdes.
    Als sie Stimmen hörte, zog sie erschrocken ihre Hand zurück. Das hatte ihr gerade noch gefehlt, dass einer der Stallburschen sie hier bei den Pferden fand. Sie war noch nicht in der Lage, in dieser ihr unheimlichen Umgebung lächelnd Konversation zu führen. Während sie ihre feuchten Handflächen an der Hose abwischte, bemühte sie sich um eine unbefangene Miene.
    Gerade wollte sie aus dem Stall treten, als der Klang der Stimmen sie stutzig machte. Obwohl die beiden Männer ziemlich leise sprachen, hörte sie deutlich die Erregung aus ihrem Tonfall. Während sie noch zögernd dastand, erkannte sie plötzlich eine der Stimmen.
    »Wenn du dein Geld haben willst, dann findest du schon eine Möglichkeit.«
    »Ich sagte Ihnen doch, das Pferd ist nicht fünf Minuten allein. Logan hütet es wie die Kronjuwelen.«
    Erschrocken öffnete Cathleen den Mund. Dann presste sie die Lippen zusammen und zog sich tiefer in die Dunkelheit des Stalles zurück, um zu lauschen.
    »Ich habe dich für deinen Job gut bezahlt. Wenn du nicht an das Pferd herankommst, dann tu ihm was ins Futter. Es darf auf keinen Fall morgen am Rennen teilnehmen.«
    »Ich vergifte kein Pferd.«
    »Du hast doch auch keine Skrupel gehabt, ihm eine Spritze zu geben und zehn Prozent vom Renngewinn einzustreichen.«
    »Amphetamine gehen ja noch, aber mit Zyanid will ich nichts zu tun haben. Wenn dieses Pferd stirbt, wird Logan nicht eher ruhen, bis er jemanden dafür hängen kann. Und ich will nicht

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