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Herzen in Gefahr

Herzen in Gefahr

Titel: Herzen in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ohren.«
    »Wutausbrüche!« Mit geballten Fäusten ging sie auf ihn zu. »Mir scheint, du hast noch keinen richtigen Wutausbruch erlebt.« Mit beiden Händen schubste sie ihn auf einen Stuhl. »Setz dich gefälligst hin und hör mir zu.«
    Er verzichtete darauf, ihrem Wutanfall einen seiner eigenen Temperamentsausbrüche entgegenzusetzen. Mit Gelassenheit konnte er sich ihr gegenüber viel besser durchsetzen. »Wird es lange dauern?«, fragte er in gelangweiltem Ton.
    »So lange, bis ich fertig bin.«
    »Hast du etwas dagegen, wenn ich mir einen Drink hole?«
    »Ich hole ihn dir.« Wütend marschierte sie zur Bar, nahm eine Flasche Whiskey und ein Glas und stellte beides neben ihn auf den Tisch. »Hier hast du deinen Drink! Warum trinkst du nicht gleich die ganze Flasche aus?«
    »Ein Glas genügt.« Er goss sich etwas Whiskey ein. »Und jetzt sag mir, was du auf dem Herzen hast, Cathleen. Ich habe vor deinem Abflug noch eine Menge zu erledigen.«
    »Wenn ich dir auch nur die Hälfte von dem sagen würde, was ich auf dem Herzen habe, würden wir hier bis morgen früh sitzen. Im Moment habe ich nur eine Frage: Gedenkst du die Sache mit Double Bluff einfach so hinzunehmen?«
    Keith trank schweigend. Dabei schaute er sie über den Rand seines Glases hinweg unverwandt an. »Was glaubst du wohl?«
    »Ich glaube, dass du dich dagegen wehrst und nicht eher ruhen wirst, bis du herausgefunden hast, wer hinter dieser Geschichte steckt.«
    In einem Zug kippte er den Rest seines Whiskeys herunter. »Gut geraten, Cathleen.«
    »Und ich denke nicht daran, nach Hause zu fahren und untätig herumzusitzen, während du hier ernste Schwierigkeiten hast.«
    »Du wirst genau das tun.«
    »Bist du jemals auf die Idee gekommen, dass ich dir vielleicht helfen könnte?«
    »Ich brauche deine Hilfe nicht, Cathleen.«
    »Nein, du brauchst überhaupt niemanden. Höchstens ein paar bezahlte Dienstboten, die sich um den unwichtigen Kleinkram kümmern. Aber gewiss keine Frau und Partnerin, die dir die Hemden bügelt und deine Hand hält, wenn du Sorgen hast.«
    Der Wunsch, aufzuspringen und sie in die Arme zu nehmen, war so übermächtig, dass er das Glas umklammerte, bis seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Sie hatte Unrecht, ahnte sie denn nicht, wie sehr er sie brauchte? »Ich habe dich nicht geheiratet, damit du mir die Hemden bügelst.«
    »Nein, du hast mich geheiratet, weil du was fürs Bett brauchtest. Glaubst du, das weiß ich nicht? Aber du hast mit mir mehr bekommen als nur eine Bettgefährtin. Ich bin kein verzärteltes Püppchen, das vor dem kleinsten Problem davonrennt.«
    Warum wurden sie beide jedes Mal, wenn sie sich stritten, von ihrem blödsinnigen Stolz behindert? Immer schien entweder sein oder ihr Stolz verletzt zu werden. »Niemand stellt deinen Mut infrage, Cathleen. Es wäre nur alles viel einfacher für mich, wenn ich mich nicht zusätzlich auch noch um dich kümmern müsste.«
    »Du musst dich überhaupt nicht um mich kümmern. Ich werde dich auch in keiner Weise bei deinen Geschäften stören. Ich möchte nur in diesen schweren Stunden in der Öffentlichkeit an deiner Seite sein.«
    »Die ergebene und treue Ehegattin.«
    »Was ist daran auszusetzen?«
    »Nichts.« Keith lehnte sich zurück und schaute sie ruhig an. Sie sah aus, als würde sie jeden Augenblick vor Wut überschäumen. »Ist dir die Meinung der Leute so wichtig?«
    »Ja, sie ist mir wichtig. Hast du etwas dagegen?«
    Nachdenklich schaute er in sein Glas. Eigentlich konnte er sie ja verstehen. Sie war um ihren Ruf besorgt, der von seinem nicht zu trennen war. »Okay, wie du willst«, sagte er nachgebend. »Ich kann dich nicht mit Gewalt ins Flugzeug zwingen. Aber ich warne dich. Die Situation kann sehr unangenehm werden.«
    »Als wir uns kennenlernten, sagtest du mir, dass du mich verstehst. Damals glaubte ich dir. Jetzt weiß ich, dass du mich nicht verstehst. Nicht im Geringsten.« Ihr Zorn war verflogen. Zurückgeblieben war eine verzweifelte Resignation. Wenn sie wirkliche Partner gewesen wären, hätten sie diesen Kampf gemeinsam ausgetragen. Stattdessen kämpften sie gegeneinander. »Du kannst jetzt deine Telefonate führen«, sagte sie müde. »Ich gehe spazieren.«
    Als sie gegangen war, blieb er noch eine ganze Weile nachdenklich sitzen. Er war es nicht gewohnt, dass jemand an seiner Seite stand und zu ihm hielt. Er hatte sie wegschicken wollen, um ihr die schiefen Blicke und hämischen Bemerkungen zu ersparen. Sie sollte mit dem Verdacht, der

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