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Herzen in Gefahr

Herzen in Gefahr

Titel: Herzen in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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derjenige sein.«
    »Dann gib ihm Drogen. Sieh zu, wie du es machst. Sonst siehst du keinen Penny. Ich muss dieses Rennen gewinnen.«
    Cathleen hatte die Hände zu Fäusten geballt. Sie musste sofort mit Keith sprechen. Sie hoffte, dass die beiden weitergehen würden. Doch sie hatte Pech. Als sie die zwei Männer den Stall betreten sah, straffte sie die Schultern und ging geradewegs auf sie zu.
    »Guten Tag, Mr. Durnam.« Sie sah das Erschrecken in seinen Augen und zwang sich zu einem Lächeln. Sie erkannte auch den Stallburschen. Keiths Trainer hatte ihn erst vor Kurzem angestellt.
    »Mrs. Logan.« Durnam erwiderte ihr Lächeln, doch man konnte sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. »Wir haben Sie gar nicht in den Ställen gesehen.«
    »Ich wollte mir nur die Konkurrenz anschauen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, Keith wartet auf mich.«
    »Nein, ich kann Sie leider nicht entschuldigen.« Er hatte sie beim Arm gepackt, bevor sie an ihm vorbeigehen konnte. Da sie fast damit gerechnet hatte, war sie auch darauf vorbereitet zu schreien. Doch sie kam nicht dazu, weil Durnam ihr blitzschnell die Hand auf den Mund presste.
    »Du lieber Himmel! Was machen Sie da?«, fragte der Stallbursche. »Logan wird Ihnen den Hals umdrehen.«
    »Dir auch, wenn sie zu ihm geht und alles ausplaudert.« Da Cathleen sich mit Händen und Füßen wehrte und es ihm allmählich zu anstrengend wurde, sie festzuhalten, stieß er sie zu dem Stallburschen. »Halt du sie. Ich muss erst einmal nachdenken.« Auf seiner Stirn standen Schweißperlen. Er zog ein weißes Taschentuch hervor und tupfte sie geistesabwesend ab. Eine Verzweiflungstat hatte er bereits begangen. Jetzt zog diese erste Tat eine zweite nach sich. »Wir verstecken sie in unserem Lieferwagen, bis das Rennen morgen vorbei ist. In der Zwischenzeit wird mir schon etwas einfallen.«
    Mit seinem Taschentuch knebelte er Cathleen, und weil ihm diese Vorsichtsmaßnahme nicht genügte, verband er ihr zusätzlich mit dem schmutzigen Halstuch des Stallburschen die Augen. »Hol mir ein Seil. Los! Bind ihr Hände und Füße zusammen!«, befahl er.
    Cathleen erstickte fast an dem Knebel, trotzdem wehrte sie sich mit aller Kraft. Als sie merkte, dass sie gegen die beiden Männer nichts ausrichten konnte, hatte sie einen verzweifelten Einfall. Sie streifte ihren Ehering vom Finger und ließ ihn auf den Boden fallen. Und dann fesselten sie ihr die Handgelenke, wickelten sie in eine Pferdedecke und trugen sie fort.
    Sekunden später hörte sie, wie eine Wagentür geöffnet wurde. Gleich darauf hob man sie hoch und setzte sie auf einem harten Boden ab.
    »Was haben Sie mit ihr vor?«, fragte der Stallbursche. »Sobald Sie sie laufen lassen, wird sie alles erzählen.«
    »Dann lassen wir sie eben nicht laufen.«
    »Mit einem Mord will ich nichts zu tun haben«, sagte der Stallbursche erschrocken.
    Drohend schaute Durnam ihn an. »Du kümmerst dich um das Pferd. Die Frau überlässt du mir.«
    Sie würden sie umbringen. Das hatte sie deutlich aus Durnams Stimme herausgehört. Cathleen wand sich verzweifelt, um wenigstens ihr Gesicht aus der Decke zu befreien. Sie hörte, wie die Wagentür zugeknallt wurde. Und dann war sie allein.
    Wilde Panik überkam sie. Einen Augenblick verlor sie völlig die Nerven. Als sie sich wieder unter Kontrolle hatte, waren ihre Handgelenke wund gescheuert und ihre Schultern voller Prellungen.
    Keuchend lag sie in der Dunkelheit und versuchte nachzudenken. Wenn sie irgendwie aufstehen und die Tür finden konnte, gelang es ihr vielleicht, sie zu öffnen. Sie rutschte an die Wand, wo sie sich mit den Schultern abstützte und sich unter unglaublicher Anstrengung langsam aufrichtete. Als sie es endlich geschafft hatte, war sie schweißgebadet. Mit dem Rücken zur Wand tastete sie sich bis zur Tür des Lieferwagens vor.
    Sie weinte fast vor Erleichterung, als ihre Finger den Türgriff berührten. Doch da sie ihre Hände nicht bewegen konnte, war es ein mühsames Unternehmen, den Türgriff herunterzudrücken. Sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen, bevor ihre Finger den Griff umschließen konnten. Und dann kam die niederschmetternde Enttäuschung. Die Tür war abgeschlossen.
    Sie versuchte, gegen sie zu schlagen, damit draußen vielleicht jemand auf sie aufmerksam wurde. Aber da sie weder Hände noch Füße zu Hilfe nehmen, sondern sich nur mit der Schulter gegen die Tür werfen konnte, verursachte sie nicht mehr als ein gedämpftes Geräusch. Entmutigt sank

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