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Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Herzen in süßer Gefahr (German Edition)

Titel: Herzen in süßer Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret McPhee
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wusste sie, dass sie – wäre Dammartin in diesem Moment hereingekommen, um sie in die Arme zu nehmen – ihm keinerlei Widerstand hätte entgegensetzen können.
    Sie stand auf, schlüpfte in ihre geborgten Sachen und fing an, ihre Bettdecken zusammenzufalten.
    „ Pardon , Mademoiselle Mallington.“
    Sie zuckte zusammen, weil sie einen verrückten Moment lang dachte, es sei Dammartin. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie hastig herumwirbelte.
    Doch es war Molyneux, der im Zelteingang stand.
    „Lieutenant. Ist mein Mantelsack gefunden worden?“, fragte sie und strich sich verlegen das Haar zurück. Warum war Molyneux gekommen? Sonst betrat nur Dammartin ihr Zelt so unversehens.
    „Leider nein, Mademoiselle. Es ist sicher nicht leicht, seine ganzen … wie sagt man … Habseligkeiten zu verlieren.“
    „Nein, aber Rosa war so freundlich, mir ein Kleid zu leihen.“ Jetzt erst fiel Josette ein, dass sie das weit ausgeschnittene Kleid der Portugiesin trug. Entsetzt sah sie Molyneux an, doch der Lieutenant hatte den Blick auf die Decken geheftet, die Josette zusammenfaltete, und seine Miene drückte nur Freundlichkeit aus. Molyneux war zu sehr Gentleman, um anzustarren, was das Kleid enthüllte.
    „Der Capitaine schickt mich, damit ich Ihre Sachen fortbringe, Mademoiselle.“
    „Natürlich, Lieutenant. Ich fürchte, meine eigenen Kleider sind immer noch nicht trocken.“
    Josette reichte Molyneux den fertigen Stapel.
    „Aber wenigstens regnet es heute nicht.“ Der Lieutenant lächelte. „Sehen Sie, Sie machen aus mir noch einen Engländer. Ich rede auch dauernd vom Wetter“, neckte er sie.
    Molyneux’ fröhliche Freundlichkeit nahm Josette die Anspannung. Sie erwiderte sein Lächeln, als sie die Zelttür für ihn hob, damit er nach draußen treten konnte. Ein paar Yards entfernt stand Dammartin und unterhielt sich mit Lamont. Als sein Blick ihren traf, begann ihr Herz schneller zu klopfen. Doch seine Miene verriet, dass er wütend war. Sofort wurde sie wieder von der Niedergeschlagenheit erfüllt, die sie seit Telemos quälte, und sie fragte sich, ob dies derselbe Mann sein konnte, der sie in der vergangenen Nacht so zärtlich geküsst hatte. Im gleichen Moment wandte er sich kühl ab.
    Dammartin sah seinen Lieutenant aus Mademoiselle Mallingtons Zelt kommen, im Arm ihre Kleidung und die Bettdecken. Er beobachtete, wie sie mit einem süßen Lächeln die Zelttür für ihn zur Seite schob, und musterte das rotschwarze Kleid, das ihre verführerische Figur hervorragend zur Geltung brachte. Auch seine Männer bekamen bei Mademoiselle Mallingtons Anblick Stielaugen.
    Kaum war sie wieder im Zelt verschwunden, wäre Molyneux fast der gesamte Stapel aus den Händen gerutscht.
    „Mon Capitaine“ , sagte der Lieutenant, nachdem er die Sachen gerade noch gerettet hatte, „Mademoiselle Mallington bat mich, das für sie zu den Packeseln zu bringen.“
    „Dann tun Sie es“, erwiderte Dammartin kühl.
    Einer der Soldaten lachte.
    „Kümmert euch um eure Pferde“, herrschte Dammartin die Männer an, und sie wechselten viel sagende Blicke, bevor sie seinen Befehl ausführten.
    Spät am Nachmittag schlugen sie in der Nähe von Hoyos das Lager auf. Die kleine Stadt lag auf spanischer Seite an der Grenze zwischen Portugal und seinem Nachbarland. Es dunkelte bereits, als das kärgliche Abendessen fertig war – ein dünner Zwiebeleintopf mit wenig Fleisch. Die Vorräte schwanden zusehends dahin, und die Soldaten, die Dammartin auf Beutezug geschickt hatte, konnten nicht sehr viel auftreiben. Seine Männer würden auch heute mit fast leeren Mägen zu Bett gehen müssen. Gerade hatte er seine Schreibfeder in das Tintenfass getaucht, um seinen Tagesbericht zu verfassen, da kam Lamont herein.
    „Mon Capitaine.“
    Dammartin sah auf. Die ernste Miene seines Sergeant veranlasste ihn, die Feder wieder hinzulegen. „Was ist geschehen?“, fragte er leise.
    Auch Lamont senkte die Stimme. „Lieutenant Molyneux ist bei Mademoiselle Mallington in ihrem Zelt.“
    „Sind sie allein?“
    Lamont nickte.
    „Das ist nicht meine Sache.“ Dammartin zuckte die Achseln.
    „Es gibt da etwas, das Sie sehen sollten.“
    Dammartin zögerte. Er wusste, Lamont wäre nicht zu ihm gekommen, wenn kein wichtiger Grund vorläge. Also nickte er grimmig und folgte dem Sergeant hinaus.
    Als Erstes hörte er die anerkennenden Bemerkungen der Männer, die voller Interesse auf das Zelt starrten, in dem Josette Mallington schlief. Dammartin folgte

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