Herzensangelegenheiten
wegen Männern wie Adrian, sondern weil mein erstes Mal eine Katastrophe gewesen ist und ich in einem Anfall von großer Klappe nur dachte, morgen gehst du zur Armee. Also heute Nacht oder nie mehr.“
„Sam...“
„Lass mich bitte zu Ende erzählen“, bat Samuel und Devin nickte. „Ich wurde weder gezwungen, noch sonst etwas, falls du das denkst, aber ich war einfach noch nicht so weit und dementsprechend nervös und verkrampft. Wir hatten beide keine Ahnung, waren einfach nur neugierig.“ Samuel seufzte leise. „Kurzum, wir haben so ziemlich alles falsch gemacht, was Mann in der Hinsicht falsch machen kann. Es hat unserer Freundschaft nicht gerade gut getan und es war mit ein Grund, warum ich danach erstmal für eine Weile weg wollte. Die Armee kam mir da gerade Recht. Ich hatte schon vorher ein paar Mal darüber nachgedacht, ob ich es Dad nachmachen sollte und nach der Nacht fiel mir die Entscheidung nicht schwer.“
„Es tut mir so leid.“
Samuel lächelte Devin kurz an und schloss dann die Augen, weil es so leichter war. „Heute weiß ich, wie es läuft. Dank Adrian. Ich weiß allerdings nicht, ob er ahnt, wie sehr er mir damals wirklich geholfen hat. In der Nacht hatte ich einfach nur eine Scheißangst. Ich saß also an der Theke, mit einer Cola vor der Nase, weil der Barkeeper keinen Alkohol an uns Kids rausgab, und hoffte auf das Beste.“ Samuel lachte kurz. „Stell' dir das vor, Sex haben durften wir, aber trinken nicht.“
„Gute Entscheidung“, warf Devin ein, worauf Samuel ihn ansah und ihm, als er Devins wehmütigen Blick bemerkte, liebevoll über die Wange streichelte. „Erzähl' weiter“, bat Devin daraufhin und hielt seine Hand fest. „Wie seid ihr überhaupt in den Club reingekommen? Wegen eurem Alter, meine ich.“
Samuel zuckte die Schultern. „Vermutlich genauso wie die Teenies heute in Clubs kommen. Bestechung, gefälschte Ausweise... Ich weiß es nicht.“ Devin nickte nur. „Irgendwann sprach er mich an. Setzte sich auf den Hocker neben mich, ein rotes Armband am Handgelenk, und bestellte sich ebenfalls eine Cola. Und ich... Ich starrte ihn an.“ Samuel spürte, wie er wieder rot wurde. „Mein erster Gedanke war, wow. Ich meine, er saß einfach so neben mir, ein Kerl, um die Dreißig, in einem dreiteiligen Anzug. Unglaublich gutaussehend und quatscht mich an. Mich.“ Samuel grinste schief, als Devin leise lachte. „Ja, lach' du nur, aber ich war achtzehn, wusste mit mir und meinem Körper nicht wirklich was anzufangen, und dann sitzt da plötzlich ein Wahnsinnstyp neben mir. Ich habe die erste Zeit kaum ein Wort herausgebracht, aber irgendwie hat Adrian es geschafft, mir die Nervosität zu nehmen. Wir haben geredet. Ich dachte, er würde gleich zur Sache kommen, aber Fehlanzeige. Er hat über alles Mögliche geredet, doch Sex war nicht dabei. Und am Ende war ich es dann, der fragte, ob er eigentlich nur reden will oder sonst noch Pläne hat.“
Devin gluckste. „Er hat dich reingelegt?“
„Und wie“, antwortete Samuel, sehr amüsiert darüber, dass Devin Adrians Taktik sofort durchschaut hatte. Ihm war das nämlich nicht gelungen. „Wir sind dann gegangen. Ich habe meinen Jungs Bescheid gegeben und bin mit zu ihm. Er wollte kein Hotelzimmer, ich wollte nicht im Club bleiben. Bis heute Abend wusste ich nicht mal seinen Namen. In dieser Nacht gab es keine Namen.“
„Und was dann?“, hakte Devin nach, als er nichts mehr sagte und Samuel fing an zu lächeln.
„Ich kann's dir nicht sagen.“
„Sam!“
Samuel zwinkerte Devin zu und beugte sich vor, um ihm einen Kuss auf die Nase zu geben. „Wenn ich es dir erzähle, dann wäre meine Überraschung dahin.“
„Welche Überraschung?“
„Es war umwerfend, Dev. Wirklich umwerfend“, gestand Samuel leise und lächelte zufrieden, als Devin schluckte. „Wenn du soweit bist, werde ich es bei dir genauso machen, wie Adrian bei mir, weil ich will, dass dein erstes Mal etwas ganz Besonderes wird.“
„Sam... Ich...“ Devin holte tief Luft und schloss dabei für einen Moment die Augen. „Wie... Ich... Wie lange hat es gedauert?“
„Das erste Mal oder die beiden Male danach?“
Devin schnappte nach Luft. „Drei Mal?“
Samuel nickte und Devin stöhnte heiser, was ihn erschauern ließ. „Die ganze Nacht, Devin, es dauerte die ganze Nacht. Am nächsten Morgen hat Adrian mich zum Bahnhof gebracht. Er hätte mich auch nach Hause gefahren, aber das wollte ich nicht.“
Samuel beugte sich erneut und soweit
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