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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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Kind in die Schule kommt!«
    »Mittlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher.« Sosehr sie Bertie auch liebte – angesichts der Tatsache, dass sie mit ihm ans Haus gebunden war (da sie mit ihm weder Cafés, Geschäfte noch Büchereien betreten durfte, wenn man einmal vom Tierfachmarkt absah), hatte Natalie ihre Pläne, eine Vollzeitmutter zu werden, bereits ad acta gelegt. Dabei konnte sie Bertie im Gegensatz zu einem Kind sogar noch zwei Stunden lang allein lassen.
    »Wir müssten uns eben ein wenig einschränken«, entgegnete Johnny. »Das tun andere Leute auch.«
    »Johnny, eigentlich möchte ich nicht, dass wir uns einschränken.« Natalie schloss die Augen und sah dieses einmalige Jobangebot, bevor es verschwunden sein und niemals wiederkommen würde. »Ich habe immer gearbeitet und möchte eigentlich auch nicht damit aufhören! Und falls wir keine Kinder bekommen können, dann will ich das Beste …« Als sie merkte, was sie da gerade sagte, hielt sie inne. »Falls es für uns nicht ganz so leicht sein sollte, Kinder zu bekommen«, verbesserte sie sich, »dann wäre es durchaus sinnvoll, wenn ich so viel wie möglich verdiene, damit wir privatärztliche Hilfe in Anspruch nehmen können und damit früher zum Zug kommen.«
    »Ich habe schon verstanden, was du damit sagen willst«, erklärte Johnny steif. »Nicht nötig, irgendetwas schönzufärben. Ich werde alle medizinische Hilfe brauchen, die ich bekommen kann, damit du schwanger wirst. Darum musst du arbeiten und das Geld verdienen, um die Prozeduren zu bezahlen – weil mein Gehalt dafür nicht reichen wird. Viel schlimmer hättest du es wirklich nicht ausdrücken können.«
    Natalie wollte seine Hand nehmen, doch er weigerte sich und schleuderte das feuchte Tuch auf den Boden, bevor er mit Berties anderem Ohr weitermachte.
    »Das habe ich so doch gar nicht gemeint! Ich will nur, dass wir so glücklich wie möglich werden!«
    »Und das sind wir jetzt nicht«, erwiderte Johnny tonlos. »Aber wenn wir das jetzt schon nicht sind, dann …«
    Natalie antwortete nicht sofort. Sie war unsicher, was sie sagen konnte, ohne alles noch schlimmer zu machen. Noch nie hatte sie einen solchen Eiertanz für Johnny aufführen müssen; bislang war stets er derjenige gewesen, der sie beruhigt hatte, dass alles nicht so schlimm sei wie angenommen.
    »Das Geld ist nicht das Thema.« Natalie versuchte, ihm in die Augen zu schauen, doch Johnny hielt den Kopf gesenkt. »Es geht um dich, um mich und die Frage, was wir wollen … Johnny, sieh mich an. Wir müssen uns wirklich darüber unterhalten. Wie sehr wünschst du dir ein Baby? Die Gespräche werden eindeutig schwieriger und härter werden als dieses hier.«
    »Ich weiß nicht, was ich will.« Er blickte auf den Garten hinaus, von dessen Pflege sie beide keine Ahnung hatten. Alle anderen Nachbarn in der Straße hatten in ihrem Garten ein riesiges Trampolin aufgebaut, doch sie hatten einen geradezu lächerlich großen Grill aufgestellt.
    Natalie holte tief Luft und stellte dann die Frage, die ihr schon seit Wochen auf der Seele brannte. Sie stieß den ersten Dominostein an.
    »Bist du glücklich?«, fragte sie. Und dann, ganz langsam, schüttelte er zu ihrem Entsetzen den Kopf.
    Natalie biss sich auf die Unterlippe. Insgeheim hatte sie gewusst, dass er unglücklich war. Ihr ging es schließlich nicht anders – und es waren ihre ständigen Grübeleien, die sie unglücklich machten.
    Eine ganze Weile saßen sie schweigend beisammen, bis Johnny das Wort ergriff. »Hast du dir gut überlegt, was es bedeutet, wenn du wieder arbeiten gehst?«
    »Natürlich«, fing sie an, wurde dann jedoch von ihm unterbrochen.
    »Die Konsequenzen sind doch offensichtlich! Ich kann es nicht fassen, dass es dir egal zu sein scheint.« Wortlos deutete er auf Berties Kopf.
    »Was wird aus ihm, wenn du wieder arbeiten gehst?«, flüsterte er. »Ich kann ihn nicht in die Schule mitnehmen. Er kann aber auch nicht allein hierbleiben. Also müsste er wieder in die Auffangstation zurück. Und das so schnell wie möglich, damit er sich nicht noch mehr an uns gewöhnt.«
    Als Natalie aufsah, trafen sich ihre Blicke. Johnny hatte Tränen in den Augen, aber sie war sich nicht sicher, ob allein Bertie der Grund war. Johnny vermied es, das eigentliche Thema anzusprechen, doch plötzlich kamen Natalie Zweifel, ob die beiden Themen so leicht voneinander zu trennen waren. Bertie war nun ihre Familie.
    Der Hundegeruch, seine Haare, sein Schnarchen nachts auf

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