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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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überreichen würden, und stieß einen herzergreifenden Schluchzer aus.
    »Natalie, ich liebe ihn auch, aber er ist doch nur ein Hund   … «
    »Es geht nicht nur um Bertie!« Der Hund war nur das letzte Ende einer sehr langen Reihe von elendigen »Was wäre wenn«-Fragen. »Es ist alles !«
    »Was meinst du mit alles ?«, fragte Johnny verwirrt.
    Natalie starrte ihn an und konnte es nicht fassen, dass er immer noch so tat, als wisse er nicht, wovon sie sprach! »Es geht um all das, worüber wir nicht sprechen! Um meinen Job, unser Baby, deine Spermienuntersuchungen! Um alles! Im Augenblick passiert so viel, und immer wieder zwingstdu mich dazu, alle Entscheidungen allein zu treffen, aber das halte ich nicht mehr länger aus!« Wild wedelte sie mit den Armen. »Behalten wir Bertie? Gehe ich wieder arbeiten? Melden wir uns für eine künstliche Befruchtung an? Und alles, was von dir dazu kommt, ist ›Das musst du entscheiden, Nat‹. Letzten Monat hatte ich noch das Gefühl, dich zu kennen, aber mittlerweile … Mittlerweile kommst du mir wie ein Fremder vor, der mir nicht verrät, was in seinem Kopf passiert! Jeden Abend liegst du neben mir im Bett, aber es ist, als seist du meilenweit entfernt!«
    »Tu das nicht.« Johnny wollte das Gesicht abwenden, doch Natalie ließ das nicht zu.
    »Du musst damit aufhören, Johnny, sonst brauchen wir uns gar nicht mehr zu bemühen.« Natalie hatte keine Ahnung, woher diese Bemerkung kam, doch sie merkte, dass sie es vollkommen ernst meinte.
    Diese Warnung schien ihn wachzurütteln. »Was?«
    »Ich meine …« Natalie starrte ihren Ehemann an, den sie nun zum ersten Mal als erwachsenen Mann wahrnahm und nicht als den schlaksigen Oberstufenschüler, der er in ihrer Vorstellung immer noch war. Dies war der Mann, dem sie versprochen hatte, den Rest ihres Lebens mit ihm zu verbringen – dieser stille, sorgenvolle Mann und nicht etwa der hoffnungsvolle Teenager, der felsenfest davon überzeugt war, dass alles gut werden würde. Dieser war nach der ersten Spermienuntersuchung für immer verschwunden. Natalie bezweifelte, dass sie den neuen Johnny wirklich kannte.
    »Ich will damit sagen, dass ich nicht mehr weiß, was du willst«, gestand sie ihm.
    »Du weißt nicht mehr, was ich will?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf und wurde das Gefühl nicht los, an einer Wegkreuzung zu stehen, an der ein unbedachtes Wort dazu führen konnte, dass man den falschen Weg einschlug und eine Rückkehr unmöglich war.
    Es war der denkbar ungünstigste Zeitpunkt, um dieses Thema zu diskutieren, dachte sie; ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Bertie könnte für immer verschwunden sein oder irgendwo verletzt daliegen, aber wenn wir dieses Gespräch in den Sand setzen oder ich ihn abwürge, da er endlich einmal spricht, könnte alles zu Ende sein. Adrenalin schoss so kraftvoll durch ihren Körper, dass ihre Finger zuckten.
    Johnny starrte in den Wald, bevor er sich schließlich zu ihr umdrehte. Seine Miene war düster und verstört.
    » Du bist alles, was ich je wollte«, erwiderte er. »Du und eine Familie. Ich dachte, es würde alles einfach so passieren – so mühelos, wie wir geheiratet und Jobs gefunden haben. Ich war so glücklich! Aber jetzt kann ich dir kein Baby schenken und bin wie gelähmt angesichts dessen, was als Nächstes passiert. Darum kann ich mit dir darüber nicht reden, okay?«
    »Was dachtest du denn, was ich sagen würde?«, wollte Natalie wissen.
    »Dass du Schluss machst«, erwiderte er schlicht. »Dass du einen Besseren finden willst – jemanden, der reicher ist, bei dem du für immer zu Hause bleiben kannst, um dessen Hund du dich kümmern kannst, der dir Babys schenkt und für den du der Grund bist, warum er jeden Abend nach Hause geeilt kommt. Ich dagegen …« Johnny holte tief Luft. »Ich dagegen bin nur ein sprachloser Mistkerl mit unzulänglichen Spermien, der dir nicht einmal sagen kann, wie mies es ihm geht. Ich weiß, dass du zu nett bist, um zu gehen, deswegen dachte ich …« Johnny blinzelte, um die Tränen zurückzuhalten. »Dass vielleicht ich derjenige sein sollte, der dich freigibt, damit du einen anderen finden kannst.«
    »Wie bitte?« Jetzt war Natalie sprachlos. »Bist du verrückt geworden? Das hast du nicht tatsächlich gedacht, oder?«
    Unfähig, etwas zu sagen, nickte er nur.
    »Jetzt sei nicht albern!« Natalie schlang ihre Arme um seinen stämmigen Nacken und stellte sich auf die Zehenspitzen, damit sie ihm in die Augen sehen

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