Herzensbrecher auf vier Pfoten
Sorgen gemacht!«
Spencer kam in ihre weit geöffneten Arme geflogen und schob mit einer fast welpenhaften Tapsigkeit seinen Kopf unter ihren Arm. Nachdem sie sich lange genug umarmt hatten und Zoe sich ein wenig beruhigt hatte, trat sie einen Schritt zurück, damit Spencer sehen konnte, wie besorgt sie gewesen war. »Wohin wolltest du gehen, Spencer? Was hast du im Wald gemacht?«
Seine Unterlippe zitterte immer heftiger. »Er hat meine Bacon-Sandwiches gegessen! Alle beide! Und dann hatte ich für unterwegs nichts mehr zu essen!«
Natalie hockte sich neben Zoe und legte den Arm um ihre bebenden Schultern.
»Wir vermuten, dass Spencer sehr vernünftig beschlossen hatte, Verpflegung mitzunehmen, weil er weglaufen wollte.« Natalie sprach ebenso nüchtern wie Bill. »Er hat sich also bei Freda zwei Bacon-Sandwiches besorgt und sie in seine Tasche gesteckt. Aber wir alle kennen noch jemanden, der diese Sandwiches liebt und hier allein herumspaziert ist, nicht wahr?« Sie starrte Bertie an. »Jemand, der glaubt, es sei in Ordnung, seine Nase in die Taschen anderer Leute zu stecken und darin herumzustöbern! Bertie muss über die Obstwiese gelaufen sein und Spencer gefunden haben. Danach ist er dann einfach dem Duft des Bacons gefolgt.«
Zoe bemerkte die Spuren von Tomatenketchup an Berties Schnauze, und auch sein schuldbewusster Blick entging ihr nicht.
»Na gut, wir sollten jetzt zurückgehen, weil wir noch zu Rachel müssen.« Natalie warf Johnny einen vielsagenden Blick zu. »Wir müssen uns ganz dringend mit ihr und Megan über ein gewisses Thema unterhalten.«
»Vielen Dank«, erwiderte Zoe. »Ich schulde Ihnen ein Eis. Und dir auch«, fuhr sie fort und wandte sich Bill zu, während sie sich bemühte, über die Schweinerei, die ihr Sohn mit Bills Hemd angerichtet hatte, hinwegzusehen. So, wie Natalie und Johnny Bill anstarrten, schienen auch sie ziemlich überrascht zu sein, dass er sich über den Zustand seiner Kleidung kaum aufzuregen schien.
»Kann ich auch ein Eis haben?«, fragte Spencer hoffnungsvoll.
Zoe stählte sich. Sie musste sich den Problemen stellen, mit denen ihr kleiner Junge kämpfte, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob sie sie beheben konnte. Zoe wollte Spencer jedoch zeigen, dass sie sich Mühe gab. »Bill, ich komme gleich, ich würde nur gern kurz ein paar Worte mit meinem Sohn wechseln …«
»Kein Problem«, erwiderte Bill ein wenig betreten und wedelte mit der Leine. »Lulu! Lulu, komm her!«
»Spencer, sieh mich an.« Zoe legte die Hand unter sein Kinn, damit Spencer sie ansehen musste und merkte, wie aufgebracht sie war. »Was soll das alles? Warum wolltest du weglaufen?«
Just in diesem Moment fiel sein ganzer Wagemut wie ein Kartenhaus in sich zusammen. »Keine Ahnung, was ich gemacht habe!« Er schmiegte sein Gesicht an ihre Schulter, sodass Zoe ihn kaum verstehen konnte.
»Was denn?«
»Was ich getan habe, dass Daddy nicht mehr mit Leo und mir leben will. Warum er uns immer nur am Wochenendesehen will!« Als er sie tränenüberströmt ansah, merkte Zoe, dass er, so gut er konnte, mit der Logik der Erwachsenen gekämpft hatte. »Callum aus meiner Klasse hat behauptet, dass Jennifer unsere neue Mummy wird. Und dass du einen neuen Daddy finden wirst und uns dann auch nur am Wochenende sehen willst. Und wo gehen Leo und ich dann hin?«
Zoe brach es beinahe das Herz. »Nein«, erklärte sie entschlossen. »Nein, nein, nein! Das wird niemals passieren!«
»Warum können wir denn keine richtige Familie sein?«
»Aber wir sind doch eine richtige Familie.« Zoe zog Spencer auf ihr Knie und umarmte ihn ganz fest. »Du und ich und Leo und Toffee. Und dann Daddy und …« Sie zwang sich, den Namen für Spencer auszusprechen. »Jennifer. Eine Familie, das sind die Leute, die dich lieb haben. Und wir alle haben dich lieb!«
»Suchst du uns einen neuen Daddy?« Er sah sie mit seinem klaren Blick an. Zoe spürte die furchterregende Mutterliebe, die sie beide wie zwei Magneten zusammenzog. Spencer würde immer in der Lage sein, ihre Gedanken lesen zu können.
Sie erinnerte sich an etwas, das ihre Mutter ihr einst erzählt hatte, als Spencer noch sehr klein war. Sie solle immer vorsichtig sein, was sie vor den Kindern sage, da diese alle Bemerkungen aufzeichnen würden wie mit einem Kassettenrekorder.
»Du hast nur einen Daddy, und das ist dein Daddy«, erwiderte sie. »Aber eines Tages werde ich vielleicht einen besonderen Menschen kennenlernen, der dann vielleicht zu uns
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