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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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würde der Wert des Wagens beim Wiederverkauf steigen. Das Befestigungssystem war also eine durch und durch rationale Entscheidung. Und zwar nicht nur, weil sich Natalie oftmals dort im Rückspiegel einen kompakten kleinen MacLaren-Kindersitz vorstellte. Mit einem kompakten kleinen Hodge darin.
    Als sie vorsichtig den Parkplatz des Pubs verließ und auf die Straße abbog, spürte sie eine bleischwere Trauer in ihrer Brust, der sie unnachgiebig auf den Grund ging. Seit Johnny und sie offiziell versuchten, dass sie schwanger wurde, lauschte sie in ihren Körper hinein, als sei er ein Radiosender. Jedes Zwicken, jeder Stimmungsumschwung, alles wurde registriert.
    Lag es am Pub? Ärgerte sie sich insgeheim darüber, während ihrer Babydiät nichts trinken zu dürfen? Nein, das war es nicht. Den Kaffee vermisste sie da schon eher. Du meine Güte, dachte sie, man sollte gar nicht glauben, dass Frauen in der Vergangenheit überhaupt schwanger geworden sind, wenn sie daran dachte, worauf sie alles verzichten musste: Rauchen, Trinken, Fleischessen und vieles andere.
    Lag es vielleicht an Bill? Auch nicht. Ihr machte es nichts aus, zu dritt etwas zu unternehmen. Bill und Johnny waren alte Collegefreunde, und er war wie ein zusätzlicher Bruder für sie.
    Lag es etwa an der Arbeit? Natalie spürte, wie die Last der Trauer größer wurde, und wusste, dass sie dies nicht ignorieren konnte.
    Ja, die Arbeit machte ihr zu schaffen. Die Finanzkrise hatte auch vor dem multinationalen Lebensmittelkonzern, für den sie als Marketing Executive in einer neuen Biokost-Sparte arbeitete, nicht haltgemacht, und Selina, ihre Chefin, wetzte schon täglich die Krallen. Natalies Nerven lagen jedoch blank, da ihr klar war, dass das monatliche Strategie-Meeting heute nicht gut gelaufen war. Obendrein war sie clever genug, um zu wissen, dass ihnen in Zeiten, in denen allerorts die Budgets gekürzt wurden, kaum noch Luft zum Atmen blieb. Ändern konnte sie daran jedoch nichts, es sei denn, sie hätte einen Rettungsplan für die Weltbank in der Tasche gehabt.
    Sie setzte heftiger als nötig den Blinker, um auf die Straße abzubiegen, an der sich das Grundstück befand, wo Johnny und sie lebten.
    Wenn sie jedoch ganz ehrlich war – und Natalie versuchte stets, aufrichtig zu sein –, musste sie zugeben, dass es einen weniger edlen Grund in der Kette der arbeitsbedingten Irritationen gab, der für die bleierne Trauer in ihrer Brust verantwortlich war.
    An jenem Morgen hatte Kay Lambert, die dritte Schwangere in einem Radius von zwanzig Metern um Natalies Schreibtisch herum, ihre große Neuigkeit per Rundmail im Büro verkündet. Natalie hatte daraufhin in ihrem Inneren eine heiße, stechende Eifersucht verspürt. Kay war wirklich nett, aber sie war siebenunddreißig Jahre alt und bereits Mutter von zwei Kindern. Die erneute Schwangerschaft sei »eine wunderbare Überraschung!«. Sie und ihr Mann hatten es nicht einmal geplant; es handelte sich nicht etwa um eine In-vitro-Fertilisation oder dergleichen. Die Schwangerschaft war einfach nur das Ergebnis eines Hochzeitstagsgeschenks, eines »neckischen Kurzurlaubs in Bath!«. Das Leben konnte so unfair sein.
    Natalie klammerte sich derart fest an das Lenkrad, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Im Büro hatte sie sich nichtsanmerken lassen. Sie hatte Kay diesen Augenblick nicht verderben wollen, da sie sich für sie freute, wie sie sich für jede Schwangere freute. Natalie war sogar diejenige gewesen, die Geld eingesammelt und ein bezauberndes Babytragetuch gekauft hatte, das sie auf ihre eigene, geheime Liste für den Babyladen setzte.
    Wie kommt es bloß, dass nicht ich die Schwangere bin, jammerte die Stimme in ihrem Kopf, während Natalie Mühe hatte, nicht in Tränen auszubrechen. Ich bin erst dreißig Jahre alt, rauche und trinke nicht, liebe meinen Ehemann, wir haben Sex zum richtigen Zeitpunkt, ich nehme jeden Morgen Folsäure ein und trinke nicht einmal mehr meinen geliebten Kaffee! Was stimmt nicht mit mir?
    Alles in Ordnung, sagten die Ärzte. Einmal abgesehen von der Ungeduld. »Mutter Natur mag keine Zeitpläne«, hatte ihr der Arzt (Dr. Carthy, nicht etwa Bill) erklärt, als sie diesen gebeten hatte, vorsorglich ein paar Untersuchungen vorzunehmen. Er hatte dabei sogar eher abweisend geklungen, als sei sie eine dieser aufdringlichen Frauen, die versuchten, ihre Designerkinder zeitlich um die neue Küche herum zu planen.
    Für Natalie bedeutete ein Baby jedoch alles andere als eine

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