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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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uns – das gehört zum Deal. Du kannst dich doch nicht mit leerem Magen auf den Weg machen!« Megan hakte ihre Liste ab. »Während du isst, werdeich dir einen kurzen Überblick geben, wie das alles hier organisiert ist.«
    Rachel zögerte. Normalerweise aß sie keine Butter – jedenfalls hatte sie sich selbst das Verbot auferlegt, Butter im Haus zu haben –, doch das Sandwich duftete einfach köstlich. Außerdem war ja nun abzusehen, dass sie sich in nächster Zeit nicht in irgendwelche Dessous von La Perla quetschen musste, die Oliver ihr geschenkt hatte. Bevor sie es sich wieder anders überlegen konnte, nahm sie das Sandwich und biss begierig hinein, wobei ihr das Ketchup über die Hände lief. Es schmeckte einfach köstlich.
    »Du kommst doch mit ein paar Hunden klar, nicht wahr?«, fuhr Megan fort. »Gem ist kein Problem, er braucht nicht einmal eine Leine. Aber er bringt Tinker und Flash gerade bei, bei Fuß zu gehen. Die beiden müssen sich erst noch daran gewöhnen; sie sind noch nie an der Leine geführt worden. Sie gehörten vorher einer Frau aus Rosehill, die wohl eine HHZ war, wie George vermutet.«
    »HHZ?«
    »Oh, sorry. Eine HHZ ist eine Hinterhofzüchterin.«
    Freda schnaubte verächtlich, sah zu Rachel hinüber und runzelte missbilligend die Stirn. »Einige der armen Würmchen, die dann bei uns landen, sind noch nie in ihrem Leben Gassi geführt worden. Die Verschläge, in denen sie wie Welpenproduktionsmaschinen gehalten werden, haben die meisten vorher noch nie verlassen. Da würde ich am liebsten …«
    »Freda, du sollst Rachel nicht verschrecken!«, erinnerte Megan sie. Besänftigend sah sie zu Rachel hinüber. »Solche Notfälle bekommen wir nicht oft herein. Die zwei sind auch gar nicht so schlimm, versprochen. Tinker und Flash sind zwei Westies, die George vor ein paar Tagen vorbeigebracht hat. Manchmal bekommt er Hinweise, dass sich Züchter überzähliger Tiere entledigen wollen. Leider ist nicht jeder Hundebesitzer auch gleich ein Hundeliebhaber.«
    »Und er bringt die Tiere dann hierher?« Na, der hat vielleicht Nerven, dachte Rachel. Hält mir einen Vortrag darüber, die geschäftliche Seite im Blick zu behalten, und ist selbst nicht ganz unschuldig an der Situation.
    »Ja, Dot hat sie immer aufgenommen. Wir haben die armen Kleinen ganz besonders lieb. Sie brauchen ein paar Streicheleinheiten mehr als die normalen Hunde, die hier abgegeben werden. Bist du fertig?«
    Rachel merkte, dass sie das Sandwich mit drei Bissen vertilgt hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt war ihr gar nicht bewusst, wie hungrig sie gewesen war. Doch jetzt, da sie darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass sie seit … seit etwa anderthalb Wochen keine vernünftige Mahlzeit mehr zu sich genommen hatte. Seit dem Abendessen, das sie schnell zusammengeschustert hatte, bevor Oliver zu ihr gekommen war und die Kette der Ereignisse in Gang gesetzt hatte.
    »Keine Sorge, es gibt später noch mehr«, versicherte Freda ihr und platzierte ihre Ausgabe der Dog World , das Handy und eine große Tasse Tee neben sich. »Wenn es einen Notfall gibt, melde ich mich. Habe ich Ihre Handynummer?«
    Sie starrte Rachel fragend an, die gerade erklären wollte, dass ihr Handy nicht aufgeladen war, doch Megan zog irgendeinen Stecker aus der Steckdose an der Wand und reichte Rachel etwas.
    »Ich habe für dich den Akku aufgeladen«, erklärte Megan hilfsbereit. »Wir haben das gleiche Handy. Lustiger Zufall, nicht wahr?«
    Rachel schaltete das Handy ein, und schon wurden mit einem Piepton mehrere Nachrichten auf dem Bildschirm angezeigt. Fünfzehn verpasste Anrufe, zehn Textnachrichten. Das war der Grund, warum sie den Akku nicht hatte aufladen wollen. »Ah, danke.«
    »Na, dann mal los mit euch!«, rief Freda. »Die Sonne scheint ganz herrlich!«
    Megan drückte Rachel ein paar Sachen in die Hand.
    »Hundekotbeutel, Kekse, eine Hundepfeife, eine Leine und was Süßes für dich.« Sie lächelte. »Willkommen in der Welt der Gassigänger!«
    Draußen auf der Apfelbaumwiese war die Luft noch ziemlich frisch, doch an den nackten Ästen und Zweigen hatten sich bereits hellgrüne Knospen gebildet, und die Sonne strahlte an einem hellblauen Himmel.
    Wie Megan vorausgesagt hatte, fühlte sich Rachel gleich viel besser, als die frische Luft in ihre Lungen strömte. Obwohl ihre Füße zunächst noch protestiert hatten, in Dots Gummistiefeln herumzuwatscheln, merkte Rachel schnell, dass, wenn sie mit Megans forschem Gang Schritt hielt, mehr als nur

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