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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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aussieht. Glaub mir – fang besser jetzt schon damit an, ältere Männer zu mögen.«
    Rachel musste lachen und vergaß einen Augenblick lang, warum dieser Witz eigentlich gar nicht lustig war. Als ihr die Bemerkung dann doch einen Stich versetzte – weil sie, Rachel, sich in der Annahme, dass diese verlässlicher seien, stets in ältere Männer verliebte –, war der Witz immer nochkomisch, sodass sie sich mit einem Mal erleichtert fühlte. Megan hatte keine Ahnung von Oliver. Rachel musste ihr nichts erklären, ihn nicht aussparen, sich nicht für ihn entschuldigen, wie sie es bei ihren Freunden in London gemacht hatte, um dann anschließend das Gefühl zu haben, ein unvollständiges Leben zu führen.
    Oliver war fort. Sie stand vor einem Neubeginn. Auf eine sehr seltsame Art und Weise wurde sie den Eindruck nicht los, als sei ihr eine schwere Last von den Schultern genommen worden.
    Rachel kaute auf ihrer Lippe herum und grinste dann, als sie den Hügel hinunterliefen.
    Der Weg fiel schräg ab, sodass sich Rachel um die kurzen Beine der Westies sorgte, die über den unebenen Boden rannten. Doch Gem schien sie zu besänftigen und sorgte mit seiner ruhigen Art dafür, dass die beiden nicht allzu weit vorliefen. Wie süß, dachte Rachel, als sie den Border Collie dabei beobachtete, wie er die zwei kleineren Hunde mit instinktiver Sorge wie zwei Schafe hütete.
    »Wie lange hast du eigentlich vor, zu bleiben?«, erkundigte sich Megan. »Ich will nicht neugierig sein, aber irgendwann müssten wir mal zum Supermarkt fahren.«
    »Ich weiß«, erwiderte Rachel. »Die Rechnungen. Ich nehme an, ich muss sie bezahlen, bis der Erbschein ausgestellt ist und ich das Geld dann zurückbekomme?« Sie wollte sich nervös durch das dunkle Haar streichen, als sie merkte, dass an ihrem Handgelenk eine Leine befestigt war und sie gerade einen überraschten Westie beinahe von den Pfoten gerissen hätte. »Tut mir leid, aber dieser ganze Papierkram und der Juristenjargon überfordern mich ein wenig. Eigentlich habe ich keine Ahnung, wo ich anfangen soll.«
    »Wenn du Hilfe brauchst, dann frag ruhig«, bot Megan ihre Hilfe an. »Aber in der Zwischenzeit brauchen wir dringend Bargeld für den Zwingerbetrieb, und uns sind Brot undMilch ausgegangen. Es ist mir ein wenig unangenehm, aber ich habe außerdem letzten Monat kein Gehalt bekommen und bin dadurch jetzt ein wenig knapp bei Kasse.«
    Rachel hielt inne und schämte sich für ihren Egoismus. »Tut mir leid, Megan. Ich sage sofort bei der Bank Bescheid und besorge Geld.«
    Wahrscheinlich werden meine Rücklagen knapp reichen, überlegte sie und rechnete kurz nach. In der Zeit zwischen ihrer Kündigung und der Erkenntnis, dass Dots Erbe so lange noch nicht ihr gehören würde, bis der Erbschein ausgestellt war, hatte Rachel sich nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht, wie und wovon sie künftig leben wollte. Sparen war nicht gerade ihre Stärke; ihr bisheriger »Ich bin glücklich, frei und ungebunden zu sein«-Lebensstil, mit dem sie die Komplikationen mit Oliver wieder auszugleichen versucht hatte, hatte einen beträchtlichen Anteil ihres Monatsgehalts verschlungen.
    »Fantastisch! Also: Wie lange, glaubst du, wirst du hierbleiben? Einen Monat? Ein paar Monate?« Megan schnalzte mit der Zunge, woraufhin sich ein Staffordshire-Bullterrier, der an der längsten Leine lief und aus der Reihe tanzen wollte, wieder einordnete und bei Fuß lief. »Für immer?«
    »Ich weiß es noch nicht«, antwortete Rachel.
    »Ich nehme mal an, du hast in London eine Eigentumswohnung, nicht wahr?« Megans beiläufiger Tonfall signalisierte keineswegs Neugier, sondern nur aufrichtiges Interesse, daher beschloss Rachel, ihr eine ehrliche Antwort zu geben.
    »Nein, ich besitze keine Wohnung. Ich habe zur Miete gewohnt und gerade erst die Wohnungsschlüssel abgegeben. Die Wohnung gehörte zu meinem Job, weißt du, und den habe ich gekündigt. Es ist alles … ziemlich kompliziert.«
    Megan sah interessiert zu ihr auf, und beim Anblick ihrer mitfühlenden Miene sprudelten die Worte Rachel nur so über die Lippen. Bisher hatte Rachel niemandem etwas erzählen können, nicht einmal ihrer Mutter. Sogar Ali, ihrer besten Freundin, die sie aus ihrer bequemen Ehe heraus immer und immer wieder davor gewarnt hatte, dass so etwas passieren würde, hatte Rachel nur die wichtigsten Ereignisse erzählt, und sogar diese hatte sie ein wenig geschönt.
    »Ich habe mich gerade von meinem Freund getrennt, vor etwa zwei

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