Herzensbrecher auf vier Pfoten
Exmann von der Tagespflege erzählt?«, erkundigte sich Rachel.
»Und daran gedacht, zu ihm und zu Toffee entschlossen ›Nein!‹ zu sagen?«, fuhr Megan fort und führte die Polizistengeste vor.
Ein Schatten fiel über Zoes Gesicht. »So ähnlich. Ich habe ihm erklärt, dass er Toffee nicht mitnehmen und ihn dann das ganze Wochenende im Kofferraum hocken lassen kann. Ich werde mit ihm über die Tagespflege reden, sobald er wieder da ist, versprochen. David hat mir ein wenig Bargeld gegeben, das würde ich Ihnen gern im Voraus zahlen.«
»Toll!« Rachel nahm die Scheine entgegen, bevor Megan sie ablehnen konnte. Fünfzig Pfund bar auf die Hand waren immerhin fünfzig Pfund mehr für Essen. Von dem Rest ihres Ersparten wollte sie sich eigentlich Kleidung für die neue Saison kaufen und nicht etwa den Unterhalt des Hundeheims bestreiten. Einmal ganz abgesehen davon, dass von ihrem Ersparten ohnehin nicht mehr viel übrig war. »Betrachten Sie es als Toffees erste Monatsrate, als Einführungsangebot sozusagen. Ich werde Ihnen eine Quittung schreiben.«
»Es ist immerhin ein Anfang!«, erklärte Megan ermutigend. »Damit meine ich nicht das Geld, sondern die Tatsache, dass Sie ihm gezeigt haben, wie es läuft! Er hat kein Recht, so rücksichtslos über Sie hinwegzugehen!«
»Warum sollte ich die Gewohnheiten ändern, die ich ein halbes Leben lang gepflegt habe?« Zoe seufzte. »Als würde Toffee nicht schon über mein ganzes Leben bestimmen …«
»Hunde sind da ganz anders«, erklärte Megan und schaute dabei geduldig zu, wie Toffee über Gem hinwegkletterte und ihn an den Ohren zupfte, während Gem gelassen auf seine Pfoten starrte.
Rachel stopfte das Geld in die Gesäßtasche ihrer Jeans. »Megan, gib Zoe doch ein paar Hunde, mit denen sie Gassi gehen kann. Wenn Sie wieder zurückgekehrt sind, habe ichhoffentlich in der Zwischenzeit herausgefunden, wie ich ein Sandwich mit Bacon zubereite!« Sie warf einen skeptischen Blick auf die Packung mit dem Frühstücksspeck. »Und es besteht kein Grund zur Eile, Zoe.«
Auf der anderen Seite der Stadt saßen Natalie und Johnny in Natalies Mini und beobachteten, wie Bill in seiner neuen Rolle als stolzer Hundebesitzer aus der Haustür trat.
Natalie war vielleicht ein wenig voreingenommen, doch sie fand, dass Bill mit seinen markanten Wangenknochen, dem schweren Anorak und der Strickmütze wie ein Model aus dem Versandhauskatalog aussah, einen schwarzen Pudel als dekoratives Accessoire.
Bei genauerem Hinsehen entstand jedoch fast der Eindruck, dass eher Lulu diejenige war, die Bill als attraktives Accessoire nutzte – so, wie sie zum Auto herüberstolziert kam.
»Nur ein so gut aussehender Kerl wie Bill kann mit einem Pudel über die Straße gehen und dabei cool wirken«, stellte Johnny fest.
»Ich finde, er sieht unheimlich süß aus.« Natalie winkte Bill zu. »Im Park wird er sich garantiert vor Verehrerinnen nicht mehr retten können. Frauen lieben Männer mit Hunden.«
»Sagst du das auch noch, wenn ich mit Bertie eine Runde im Park spazieren gehe?« Johnny warf ihr einen schelmischen Blick zu, sodass sie ihm den Ellbogen in die Seite stieß.
»Ich werde dich keine Minute aus den Augen lassen. Wir werden gemeinsam mit Bertie Gassi gehen.« Natalie lehnte sich zurück und machte sich startklar. »Auf jeden Fall solltest du dafür sorgen, dass sich Bill noch einmal mit dieser netten Megan aus dem Hundeheim unterhält.«
»Bitte? Ach so, jetzt verstehe ich das erst … Es geht also gar nicht darum, die Auffangstation zu unterstützen?«
»Wir werden Bertie wiedersehen«, beharrte Natalie. »Aberich finde einfach, dass Megan gut zu Bill passen würde – sie ist genau sein Typ. Und wenn wir schon einmal da sind …«
»Bills Typ? Inwiefern?«
Bill fummelte an der Haustür herum, um zu prüfen, ob er die richtigen Schlüssel eingesteckt hatte. Was offenbar nicht der Fall war, da er sich zu Natalie und Johnny umdrehte, ihnen kurz zuwinkte, Lulu am Türgriff festband und dann wieder im Inneren des Hauses verschwand. Majestätisch ließ sich Lulu nieder.
»Megan scheint sehr nett und stets gut organisiert zu sein«, fuhr Natalie fort. »Sie hat keine Altlasten, kann gut mit Hunden umgehen, ist viel in der Welt herumgekommen und immer gut gelaunt …«
»Woher willst du das alles wissen? Du hast sie doch erst ein Mal getroffen?« Johnny sah sie verwundert an.
»Wir haben uns sehr nett am Telefon miteinander unterhalten, als ich wegen Bertie angerufen
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