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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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wurde, vor Augen zu führen.
    Zoe blickte nach vorn auf Berties anvisiertes Ziel – ein relativ freier Flecken Wiese ohne Büsche und Hecken, in die man hineinfallen konnte – und beschloss, es zu wagen. Sie nahm die Leine in die andere Hand und stöberte in der Jackentasche nach dem Handy. Doch es rutschte ihr aus den Fingern. Als sie es packen wollte, trat sie auf einen Maulwurfshügel, verlor das Gleichgewicht, fiel auf das nasse Gras und eine Gullyabdeckung aus Metall zu, die sie nicht gesehen hatte.
    Schützend riss Zoe die Arme hoch, doch es war bereits zu spät, um den Fall abzubremsen. Sie ließ das Handy und die Leinen los, während sie über den Boden glitt und mit dem Kopf auf dem Gullydeckel aufschlug. Sie hatte das Gefühl, Sterne zu sehen, und hörte in der Ferne aufgeregtes Gebell, als Bertie losrannte. Alles schien sehr weit entfernt zu sein.
    »Au!«, schluchzte sie und schmeckte Blut, da sie sich zu allem Unglück auch noch auf die Lippe gebissen hatte. Zudem verspürte sie einen stechenden Schmerz an der Stirn und den aufgeschürften Handflächen. Wären die Jungs gefallen, wäre dies nun der Moment, in dem sie mit ihnen reden würde, um sie von den Schmerzen abzulenken.
    Außerhalb ihrer Sichtweite klingelte das Handy noch zweimal, bevor es verstummte.
    Bei dem Versuch, sich aufzurichten, drehte sich alles um sie herum. Die Hunde! Wohin waren sie gelaufen?
    Zoe schaute auf und entdeckte Bertie, der freudig erregt um die drei Leute mit Hund herumtanzte, die zu ihr herübersahen, während ihr Pudel Berties Avancen ignorierte wie eine Dame in einer Bar, die ungewollt angesprochen wurde. Treacle stand jedoch beschützend vor Zoe, wackelte unsicher mit dem Schwanz und sabberte auf sie herab.
    »Bertie!«, schrie Zoe und erhob sich mühsam. Währenddessen schoss der Schmerz durch ihre Hände, das Bein und die Schulter, und sie merkte, wie die Beine unter ihr nachgaben. Sie fiel zurück.
    Das war nicht nur schmerzvoll, sondern auch reichlich peinlich. Denn jetzt kamen die Leute zu ihr herüber. Zoe schloss die Augen und hob zögerlich die Hand an die Stirn. Ihr war die Mütze vom Kopf gerutscht, und da, wo zuvor definitiv nichts gewesen war, befand sich nun eine große Beule.
    »Ist alles okay mit Ihnen?«, rief ein Mann von Weitem. »Bewegen Sie sich nicht, wir haben einen Arzt hier.«
    »Könnten Sie den Hund für mich einfangen?«, rief Zoe hoffnungsvoll. »Bitte?«
    »Ich habe ihn!«, rief eine Frau.
    Jemand kam im Laufschritt herbeigeeilt, und Zoe vernahm einen keuchenden Atem, der hundertprozentig nicht von Treacle stammte.
    »Das sah schlimm aus«, stellte ein Mann gequält fest. »Ein klarer Fall für ›Pleiten, Pech und Pannen‹ .«
    Zoe öffnete die Augen und sah den Mann an, der sich über sie beugte. Auch er trug eine Wollmütze, die er tief über die Ohren gezogen hatte. Über seinen dunkelbraunen Augen quollen dunkle Haarbüschel unter der Mütze hervor. Selbst die vom eisigen Wind dunkelrot gefärbte Nase konnte den Eindruck, den die leichten Bartstoppeln und die langen, dunklen Wimpern ausübten, nicht mindern.
    Warum triffst du eigentlich immer nur dann heiße Typen, wenn du dich gerade total lächerlich gemacht hast?, fragte sich Zoe über das dumpfe Brausen in ihren Ohren hinweg.
    »Ähm, ich bin zwar kein Experte, aber ich glaube, Sie haben sich Ihre Jeans zerrissen«, fuhr er fort. »Ich an Ihrer Stelle würde nur sehr vorsichtig aufstehen.«
    Zoe stöhnte zuerst innerlich auf und stieß dann einen lauten Schmerzensschrei aus, als allmählich wieder Gefühl in ihre aufgeschürften Handflächen zurückkehrte.
    Das Verhalten des Mannes wurde professioneller, als er neben ihr in die Hocke ging, ihr Kinn in die Hand nahm und ihr tief in die Augen sah. Peinlich berührt schaute Zoe zur Seite.»Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber würden Sie mir bitte in die Augen schauen?«, fragte der Mann. »Keine Sorge, ich bin Arzt.«
    »Ja klar, jede Wette, dass Sie Arzt sind!« Zoe schaffte es, matt zu lächeln. »Sie hängen bestimmt die ganze Zeit hier im Park herum und warten nur darauf, dass Frauen mit Hund hinfallen, sodass Sie sie hypnotisieren können.«
    »Nein.« Seine Augen waren echt süß, dachte Zoe. Wie Toffees Augen an guten Tagen: groß und braun und einfach zum Dahinschmelzen. Sie fragte sich, ob sich als Zeichen ihrer Zuneigung ihre Pupillen vergrößerten, wie es die Teeniezeitschriften immer behaupteten. »Bei diesem Wetter lohnt sich das nicht. Nein, ich denke, Sie

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