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Herzensbrecher auf vier Pfoten

Herzensbrecher auf vier Pfoten

Titel: Herzensbrecher auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Dillon
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habe. Außerdem merkt man so was doch!« Natalie lächelte, als Bill endlich wieder das Haus verließ, jetzt mit einem anderen Mantel bekleidet, eine andere Leine in der Hand. »Ich habe das Gefühl, dass die beiden sich sehr gut verstehen werden. Wahrscheinlich muss man ihn nur ein wenig in die richtige Richtung lenken. In die häusliche, genauer gesagt.«
    »Seit drei Jahren versuchst du schon, ihn in diese Richtung zu lenken«, erwiderte Johnny skeptisch. »Aber du weißt doch genau, welch ein verdammter Perfektionist er … Hallo, Bill!«
    »Hi, Natalie, hallo, Johnny!« Bill nahm den Pudel auf den Arm.
    »Hi, Lulu!«, gurrte Natalie.
    »Hallo, Tante Nata–!«, wollte Bill mit verstellter Stimme antworten, bis er Johnnys bösen Blick bemerkte.
    Johnny stieg aus, damit Bill nach hinten auf die Rücksitzbank klettern konnte.
    »Schau mal, da ist ein kleiner Haken, an dem du Lulu befestigen kannst«, erklärte Natalie und beugte sich vor, um auf den Haken zu zeigen. »Ja, genau so.«
    »Der ist schon für Bertie. Nat hat bereits alles für ihn eingekauft.« Johnny mühte sich ab, den Motor zu übertönen. »Wir haben einen Zwischenstopp bei Pet World eingelegt. Als hätten sieben Stunden im Internet gestern Abend nicht genügt, um jedes noch so kleine Detail über Bassets zu erfahren. Jetzt besitzen wir die gesamte Hundeausstattung, inklusive eines sogenannten Clickers, mit dem Nat eine neue Karriere als Hundetrainerin starten will.«
    Bill zog die Augenbrauen hoch. »Das komplette ›Natalie Spezial‹ also.«
    »Yep«, seufzte Johnny. »Kumpel, ich sag dir: Das Ganze ist ganz schön kompliziert. Steig ein, dann wird sie dir mehr erzählen, als du jemals wissen wolltest.«
    Megan hatte Zoe Bertie und die Labradorhündin Treacle anvertraut, mit der Begründung, dass die beiden die Größe hätten, zu der Toffee einmal heranwachsen würde. Sie erinnerte Zoe daran, hart zu bleiben, immer an das strikte »Nein!« zu denken, und packte ihr zudem für den absoluten Notfall ein paar Hundekuchen für Bestechungsaktionen ein.
    Dann schickte sie sie auf die beinahe fünf Kilometer lange Runde, die auf den Fotokopien ausgewiesen war, die die Freiwilligen zur Orientierung in die Hand gedrückt bekamen.
    Auf dem Weg den Hügel hinunter und die erste Seite des Longhampton Park entlang lächelte Zoe anderen Hundebesitzern fröhlich zu, die den Samstagmorgen an der frischen Luft genossen. Aus lauter Freude und Übermut, endlich nach draußen zu kommen, drehten die Hunde beinahe durch – aber auch Zoe ging es ähnlich. Erschrocken stellte sie fest, dass dies das erste Mal seit der Geburt der Jungs war, dass sie vollkommen allein etwas unternahm. Und allem Anschein nach schien es ganz gut zu laufen.
    Tatsächlich funktionierte es sogar mehr als nur ganz gut. Sie hatte beinahe das Gefühl, im Urlaub zu sein, so leicht, befreit und ungebunden fühlte sich Zoe plötzlich. Noch besser war allerdings die Tatsache, dass die Hunde sie zu respektieren schienen. Sie hielten Schritt mit ihr und drehten sich gelegentlich zu ihr um, um nachzusehen, ob sie ihnen immer noch folgte.
    Sobald sie jedoch auf dem Rückweg den leicht verwilderten Teil des Parks erreichten, nahm Berties feine Nase irgendeine Spur auf. Mit einem Mal spurtete er wie ein Wildpferd los und zog dabei den Rest der ausziehbaren Leine heraus.
    »Langsam!«, schrie Zoe, als das Maximum der Leine erreicht war und ihr mit einem Ruck beinahe der Arm abgerissen wurde – jedoch vergebens. Sie lief schneller, um Bertie aufzuhalten, der so schnell sprintete, dass seine Ohren flatterten, und dabei so zog, dass er sich beinahe selbst erwürgte. »Langsam! Bei Fuß! Bei Fuß!«
    Was sollte sie rufen? Sie zermarterte sich das Hirn auf der Suche nach geeigneten Anweisungen. »Stopp! Bei Fuß! Stehen bleiben!«
    Nichts half. Entschlossen zerrte Bertie sie durch den Gemeindepark und lief auf ein paar Leute zu – und zu deren Hund.
    Jetzt rannte Zoe beinahe. Sie schaute zu Treacle hinunter, die trotz der seltsamen neuen Wendung, die der Spaziergang nahm, gehorsam neben ihr herlief. »Tut mir leid«, japste sie, doch der gutmütigen Labradorhündin schien der Spurt nichts auszumachen.
    Zoe merkte, dass in ihrer Jackentasche etwas vibrierte – ihr Handy. Mit einem Schlag war das Gefühl der Freiheit verschwunden, und ihr Gehirn begann, ihr schreckliche Visionen von Unfällen in Vergnügungsparks, Massenkarambolagen auf der Autobahn und von Leo, dem bei einer Achterbahnfahrt schlecht

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