Herzensbrecher: Roman (German Edition)
Kind gesehnt hatte. Maxine wusste, dass Zeldas Bruder vor Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen war. Zelda hatte niemanden mehr, bis auf die Familie, für die sie arbeitete, und die Nannys, mit denen sie sich im Laufe der Jahre angefreundet hatte.
»Haben Sie Ihre Halbgeschwister je kennengelernt?«, hakte Maxine vorsichtig nach.
»Nein. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie der Grund für den Tod meiner Mutter waren. Deshalb wollte ich sie nie treffen.« Zelda hatte zuvor neun Jahre lang bei einer Familie gearbeitet, bis die Kinder alle aufs College gingen. Maxine fragte sich, ob sie es vielleicht bedauerte, keine eigenen Kinder bekommen zu haben.
Die beiden Frauen saßen am Küchentisch und plauderten miteinander, bis Maxines Teller leer war. Anschließend ging jede auf ihr Zimmer. Abends ging Zelda selten aus, selbst an ihren freien Tagen blieb sie meist zu Hause.
Maxine ging früh zu Bett. Der Gedanke an Hilary ließ sie zwar nicht los, aber sie empfand es als Wohltat, sich in den Schlaf flüchten zu können.
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sie sich etwas besser. Sie traf sich mit Blake und den Kindern am Rockefeller Center zum Schlittschuhlaufen. Später tranken sie in einem Restaurant neben der Eisbahn heißen Kakao und fuhren anschließend zurück in Blakes Wohnung. Die Kinder stürmten sofort in den Vorführraum, um sich vor dem Abendessen noch einen Film anzusehen. Sie fühlten sich bei Blake wie zu Hause. Daphne hatte zwei Freundinnen angerufen und sie eingeladen. Sie präsentierte gern das schicke Penthouse und ihren attraktiven Vater.
Maxine und Blake unterhielten sich ein paar Minuten lang angeregt und gesellten sich dann zu den Kindern in den Vorführraum. Der Film war selbst in den Kinos noch nicht zu sehen gewesen. Blake verfügte über geradezu sagenhafte Kontakte. Für ihn war so etwas mittlerweile selbstverständlich geworden. Am nächsten Tag wollte er zu einem Popkonzert nach London fliegen. Er kannte die Stars, die dort auf der Bühne standen. Manchmal schien es Maxine, als wäre er mit der ganzen Welt befreundet. Er hatte die Kinder bereits berühmten Rockstars und Schauspielern vorgestellt und wurde fast immer hinter die Bühne gebeten.
Als der Film zu Ende war, fuhren sie in ein neues Sushi-Restaurant, das erst wenige Wochen zuvor eröffnet hatte und als Geheimtipp galt. Maxine hatte noch nie davon gehört, aber Daphne wusste alles darüber. Sie wurden dort als VIPs behandelt, durch das Lokal geführt und erhielten einen eigenen Speiseraum. Das Essen war vorzüglich, und sie unterhielten sich gut. Anschließend verabschiedete sich Maxine vor ihrer Wohnung, und die Kinder fuhren mit Blake zum Penthouse.
Am nächsten Tag um fünf Uhr nachmittags brachte Blake die Kinder zu Maxine. Sie hatte den Tag am Schreibtisch verbracht. Als die Kinder eintrafen, saß sie immer noch am Computer und schrieb an einem Artikel. Blake hatte sich schon an der Haustür verabschiedet. Er war spät dran und musste zum Flughafen. Die Kinder waren aufgekratzt von den vielen Erlebnissen. Vor allem Sam war aber auch froh, endlich wieder bei seiner Mom zu sein.
»Über Silvester nimmt er uns mit nach Aspen«, verkündete er. »Dad hat gesagt, jeder von uns darf einen Freund mitbringen. Darf ich dich mitnehmen, Mom?«
Maxine lächelte über das Angebot. »Ich glaube nicht, Schatz. Vielleicht bringt Dad eine Freundin mit, und das wäre dann ein bisschen seltsam.«
»Er hat gesagt, dass er keine hat«, erklärte Sam pragmatisch und war enttäuscht, dass seine Mutter das Angebot ausschlug.
»Aber bis dahin ist er möglicherweise wieder mit jemandem zusammen.« Die Frauen fielen Blake zu wie reifes Obst von den Bäumen.
»Und wenn nicht?« Sam ließ nicht locker.
»Darüber sprechen wir, wenn es so weit ist.« Maxine hatte es genossen, gemeinsam mit Blake und den Kindern etwas zu unternehmen. Doch ein Urlaub mit dem Ex-Mann ging zu weit. Wenn Blake ihnen im Sommer seine Yacht überließ, war er nie dabei. Aber sie fand es hinreißend von Sam, dass er sie gefragt hatte, und freute sich insgeheim über die Einladung ihres Jüngsten.
Die Kinder erzählten ausführlich, was sie während der letzten drei Tage mit ihrem Vater unternommen hatten. Dieses Mal waren sie über seine Abreise nicht so traurig wie sonst. Schließlich würden sie ihn in einem Monat in Aspen wiedersehen. Maxine freute sich über diesen Plan, hoffte jedoch, dass nichts dazwischenkam und Blake die Kinder nicht
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