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Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Herzensbrecher: Roman (German Edition)

Titel: Herzensbrecher: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danielle Steel
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optimistisch, dass sie es schaffen wird.«
    Maxine stieß einen kleinen Jubelschrei aus und fiel Charles um den Hals. Er drückte sie lächelnd an sich. Er war erschöpft, spürte aber auch eine seltsame Befriedigung. Maxine machte einen wirklich harten Job, und er hatte ihr zur Seite gestanden.
    Maxine informierte Eloises Eltern, und kurz nach sechs verließ sie mit Charles das Krankenhaus. Sie würde schon in ein paar Stunden wieder herkommen. Die nächsten Tage waren kritisch, doch es bestand Hoffnung. Maxine glaubte fest an den Sieg. Eloise war den Klauen des Todes entrissen.
    »Ich bin sehr beeindruckt von Ihrer Arbeit«, sagte Charles während der Heimfahrt im Taxi. Er hatte den Arm um Maxines Schultern gelegt, und sie lehnte sich an ihn. Sie war immer noch aufgedreht von den Ereignissen der Nacht, spürte jetzt aber auch die Müdigkeit. Es würde ein paar Stunden dauern, bis sie zur Ruhe kam, und dann musste sie schon wieder ins Krankenhaus. Möglicherweise hatte sie bis dahin kein Auge zugetan. Das wäre nicht das erste Mal.
    »Danke«, sagte sie und lächelte ihn an. »Danke, dass Sie geblieben sind. Das hat mir gutgetan. Normalerweise bin ich in solchen Nächten allein. Ich hoffe, dass wir es schaffen. Mein Gefühl sagt mir, dass wir gute Chancen haben.«
    »Das glaube ich auch. Der Herzchirurg ist hervorragend.«
    »Ja, das stimmt.« Maxine nickte.
    Das Taxi hielt vor dem Apartmentgebäude, und erst als sie ausstieg, spürte sie, wie müde sie war. Die bleischweren Beine und die hohen Absätze brachten sie beinahe um. Sie trug immer noch den Arztkittel über dem Cocktailkleid und hatte den Mantel über den Arm gelegt. Charles trug einen dunklen, klassischen Anzug, ein weißes Hemd und eine dunkelblaue Krawatte. Maxine gefiel seine Art, sich zu kleiden. Und selbst nach der langen Nacht sah er makellos aus.
    »Ich fühle mich, als wäre ich von einem LKW überfahren worden«, sagte sie.
    Er lachte. »Das sieht man Ihnen aber nicht an. Sie haben heute Nacht phantastische Arbeit geleistet.«
    »Danke. Aber das Lob gebührt dem ganzen Team, nicht nur mir. Und wir hatten Glück. Man weiß nie, wie es läuft. Du gibst dein Bestes und betest. So halte ich es immer.«
    Er schaute sie voller Respekt an. Es war halb sieben morgens, und plötzlich wünschte er sich, sie könnten jetzt gemeinsam nach Hause gehen und sich ins Bett legen. Nach einer solchen Nacht wäre es schön, wenn sie in seinen Armen einschlafen würde. Stattdessen standen sie vor der Tür des Apartmentgebäudes, in dem ihre Wohnung lag. Er beugte sich hinunter und strich mit den Lippen über ihre. Diese Nacht hatte einiges verändert. Es gab jetzt etwas, das sie miteinander verband. Charles küsste Maxine noch einmal, fester, und sie schlang die Arme um ihn.
    »Ich rufe dich später an«, flüsterte er.
    Maxine nickte, löste sich aus seiner Umarmung und ging ins Haus.
    Noch lange saß sie in der Küche und dachte über die vergangenen Ereignisse nach. Über die vielen Stunden in der Klinik, den Kampf um das Leben des Mädchens und über Charles’ Kuss. Sie hätte nicht sagen können, was sie am meisten aufwühlte. Der Kuss hatte sie getroffen wie ein Schlag, ein Blitzschlag, der sich gut anfühlte. Es hatte ihr geholfen, Charles im Krankenhaus bei sich zu wissen. Auf vielerlei Weise war er genau der Mann, den sie immer gewollt hatte. Doch jetzt, wo er da war, fürchtete sie sich plötzlich. Sie hatte Angst vor dieser Erkenntnis und vor dem, was daraus erwachsen könnte. Sie wusste nicht, ob es in ihrem Leben einen Platz für Charles gab.
    Es war fast neun Uhr morgens, als sie endlich zu Bett ging. Die Kinder schliefen, und Maxine hoffte, dass es noch eine Weile dauerte, bis sie aufwachten.
    Als sie gegen elf wieder in der Küche saß und einen Kaffee trank, traf Daphnes Attacke sie völlig unvorbereitet. Ihre Tochter starrte sie wütend an. Maxine hatte keinen blassen Schimmer, was der Grund dafür war, aber das würde sie sicher jeden Moment erfahren.
    »Wo warst du letzte Nacht?«, fragte Daphne. Sie wirkte außer sich.
    »Im Krankenhaus. Warum?« Maxine sah sie verständnislos an.
    »Warst du nicht! Du warst bei ihm! «, stieß Daphne hervor wie ein eifersüchtiger Ehemann. Es gab wohl kaum etwas Schlimmeres als die Wut eines Kindes über den neuen Partner eines Elternteils.
    »Ich war mit ›ihm‹ Abendessen«, antwortete Maxine ruhig. »Auf dem Nachhauseweg erhielt ich einen Notruf aus dem Krankenhaus. Es ging um eine meiner Patientinnen.

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