Herzensstürme - Roman
standhaft sein wollen, doch der Sog seines Körpers war allzu groß, ohne dass sie wusste, wie es geschah, lag sie in seinen Armen, und als er sie an sich presste, spürte sie an seinem raschen Atem, wie sehr er sie vermisst hatte.
»Ich wünschte, wir wären miteinander allein, meine süße Braut«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ich komme noch um vor Sehnsucht nach dir.«
Sie gab keine Antwort, doch sie schmiegte sich dicht an ihn und es war ihr in diesem Augenblick völlig gleichgültig, dass Kelvin und Rona mit ihnen im gleichen Raum waren. Als sie den Kopf hob und zu ihm aufsah, war es auch mit seiner Beherrschung vorbei, sein Mund suchte begehrlich ihre Lippen und umschloss sie mit solcher Leidenschaft, dass sie kaum zu Atem kam. Sie spürte seine heiße Zunge, die in sie eindrang, ihren Mund in Besitz nehmen wollte, und sie focht eine kleine Weile gegen den zärtlichen Eindringling, bis sie sich endlich ergab und ihm die Herrschaft über das ließ, was er so glühend begehrte. Dankbar bedeckte er ihre Stirn, ihre Wangen und ihren Hals mit Küssen und als sie seine heißen Lippen in ihrer Halsgrube spürte, hatte sie Mühe, nicht vor Sehnsucht aufzustöhnen.
»Wenn ihr beide ein Weilchen miteinander allein sein wollt«, hörte sie durch den süßen Rausch hindurch Kelvins spöttische Stimme. »Dann steigen Rona und ich auf den Dachboden hinauf.«
»Wo denkst du hin?«, rief Connor ärgerlich, und er schob sie sanft von sich ab. »Brianna ist meine Braut - wir werden nicht heimlich beieinanderliegen - erst in der Hochzeitsnacht wird sie mir ganz gehören.«
Brianna wurde rot, doch sie schwieg. Oh, wie er schwindeln konnte, dieser Highlander! War er ganz
sicher, dass niemand auf der Burg ahnte, was er mit ihr auf der Insel angestellt hatte?
»Ich kam, um mit Brianna zu sprechen«, verkündete er. »Und was ich ihr sagen will, dass könnt ihr beide gern mitanhören.«
Immer noch hielt er ihre Hand fest, wollte sie auch nicht freigeben und sie fühlte, wie seine Finger zärtlich ihr Handgelenk streichelten.
»Es ist leider wahr, Brianna - mein Vater sträubt sich noch gegen unsere Heirat. Er hatte andere Pläne, wollte mich mit Isla MacMorris verloben, Schwester eines Nachbarn, mit dem er nach jahrelangem Streit endlich Frieden schließen will.«
»Mit den MacMorris?«, mischte sich Rona ein. »Das wäre eine gute Sache. Gavin hat Seite an Seite mit dir und deinem Vater bei Falkirk gekämpft, aber trotzdem ist die alte Feindschaft zwischen den beiden Clans geblieben, und sie hat weiß Gott viel unnötiges Blut gefordert. Auch mein Verlobter …«
»Sei still, Rona!«, mahnte Kelvin sanft. »Niemand will diese alte Geschichte jetzt hören!«
Brianna schwieg - was hatte sie auch anderes erwarten können? Weshalb sollte Malcolm MacDean auf eine solche Gelegenheit verzichten, nur weil sein Sohn sich in eine Bardin verliebt hatte? Eine Heirat war keine Liebesangelegenheit, das war nicht nur in adeligen Familien so - man heiratete, um wichtige Verbindungen, Wohlstand oder Frieden zu schaffen. Wenn Connor sich gegen den Willen seines Vaters stellte, würde es nicht nur bösen Streit geben - es war vielleicht auch das Schicksal des Clans davon abhängig.
Connor sah die Betroffenheit in Briannas Miene, und er beeilte sich, ihre Sorgen fortzuwischen.
»Rona hat nicht Unrecht«, gab er lächelnd zu. »Aber vertrau mir, Brianna. Wir werden sowohl unsere Hochzeit feiern, als auch die Freundschaft mit den MacMorris erneuern. Wir werden sogar zwei Hochzeiten begehen - was sagst du dazu?«
»Zwei Hochzeiten?«
»Ganz recht. Ich habe mit Gordon gesprochen, und mein Bruder steht fest zu mir, ganz wie ich es mir erhofft habe. Nun - es wird auch sein Schaden nicht sein, denn Isla gefällt ihm schon seit langem. In wenigen Minuten werden wir gemeinsam mit dem Vater reden - Gordon wird Isla nehmen und damit Gavin MacMorris’ Schwager sein. Und ich werde die Ehe mit dir schließen, Brianna.«
Sie hörte, wie Kelvin überrascht die Luft ausstieß, von Rona war nur ein Geräusch wie ein leiser Seufzer zu vernehmen. Brianna war verwirrt. So leicht würde sich diese Angelegenheit lösen lassen? Man tauschte einfach die Rollen, Gordon sprang für seinen Bruder in die Bresche, und Connor bekam die Frau, die er sich erwählt hatte. Eine Bardin, eine Spielfrau …
Connors Hand umfasste ihr Handgelenk jetzt mit festem Griff und sein Blick war fragend und ernst auf sie gerichtet.
»Vertraust du mir, Brianna? Ich weiß, es ist
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