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Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde

Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde

Titel: Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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denken musste. Ihr war, als hätte sie diesen Satz schon ausihrem Munde gehört. Aber das musste vor fünfundzwanzig Jahren gewesen sein. „Hast du die Gelder so auf die Konten verteilt, wie ich es gesagt habe?“
    „Ja.“
    „Gut. Für heute Nacht suchst du euch ein Motel. Irgendeines, das nicht so teuer und einigermaßen sauber ist. Morgen gehst du zum Sicherheitsdepot. Dort liegen Papiere, Bargeld und weitere Anweisungen bereit, die du peinlich genau ausführen musst.“
    „Das werde ich.“
    Sie klang nun so zuversichtlich, dass Roxy zufrieden war.
    Sie war davon überzeugt, dass Dana so in Sicherheit gebracht werden konnte. „Denk dran, dass du unter keinen Umständen jemanden anrufen darfst, ganz gleich, wer es ist. Auch nicht die Nummer, über die du mit uns in Verbindung getreten bist, als Dana entführt worden ist.“
    „Ich denke bestimmt daran.“ Danas Mutter lachte bitter auf. „Die Versuchung ist ja auch nicht besonders groß. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal darüber froh sein würde, dass Dana und ich keine Familie haben. Aber im Augenblick macht es vieles leichter. Wir lassen niemanden zurück, der sich um uns sorgt oder auf uns wartet.“
    Roxy wusste nur zu genau, was damit gemeint war, und musste trocken schlucken. Dann sagte sie in sachlichem Ton: „Ja, es hat manchmal auch seine Vorteile. Aber ihr habt ja euch bei de.“
    „Die Mafia wird uns nicht finden, nicht wahr?“, fragte Danas Mutter so leise, dass Roxy sie kaum verstand.
    „Nein, bestimmt nicht“, versicherte sie ihr. Wenn die Frau glaubte, dass der Vater ihres Kindes in irgendwelche Machenschaften der Mafia verstrickt gewesen war, war das bestimmt besser für sie, als die Wahrheit zu erfahren. „Wenn du dich genau an die Anweisungen hältst, kann euch nichts passieren. Niemand wird euch finden.“
    Nur ich, wenn ich wollte, dachte Roxy. Dazu genügte der kleine Blutstropfen, den sie von Dana genommen hatte.
    „Danke, danke. Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich dir bin. Ich werde alles genau so machen, wie du es gesagt hast.“
    Roxy war ihre überschwängliche Art ein wenig unangenehm. „Mach das Handy kaputt und vernichte die SIM-Karte, sobald wir aufgelegt haben“, erinnerte sie sie noch. Dann verabschiedeten sie sich.
    Roxy zog die SIM-Karte aus ihrem Telefon, legte sie zusammen mit dem Handy auf den Boden und zertrat beides mit dem Stiefelabsatz. Anschließend sammelte sie die Reste sorgfältig wieder ein, um sie später aus dem fahrenden Wagen zu werfen. Sie hasste es zwar, wenn Leute ihren Müll einfach in die Natur warfen, aber dieses Mal ging es nicht anders.
    Während sie die Corvette aus der Garage fuhr, fiel Roxy plötzlich eine Bemerkung von Dagan ein, über die sie sich jetzt wunderte. Er hatte etwas davon gesagt, dass er sie an einen sicheren Ort bringen müsse, und sie dann trotzdem in ihr Haus gebracht und dort versorgt. Aber die Feuerdämonen kannten ihre Adresse. Sie verstand es nicht. Ihr Haus war doch alles andere als sicher gewesen. Es sei denn, Dagan verfügte über Insiderinformationen, denen zufolge Xaphans Mädels – aus welchem Grund auch immer – garantiert nicht wiederkommen würden.
    Sie zuckte die Schultern, trat aufs Gas und war bald auf dem Highway. Gewohnheitsgemäß nahm sie Umwege, fuhr Teile der Strecke in entgegengesetzter Richtung wieder zurück und machte den einen oder anderen Zwischenstopp hinter einer Abfahrt. Aber so sorgfältig sie auch immer wieder in den Rückspiegel sah, ihr fiel nichts Ungewöhnliches auf. Keine Verfolger, keine Feuerdämonen, niemand. Roxy spürte auch nicht die geringsten übernatürlichen Schwingungen. Dennoch blieb sie vorsichtig. Sicherheit ging vorEile. Erst als sie hundertprozentig sicher war, dass ihr niemand folgte, trat sie fester aufs Gaspedal und preschte mit dem Doppelten der erlaubten Geschwindigkeit nach Black-stock, wobei sie Glück hatte, nicht von den Cops erwischt zu wer den.
    Der Highway war unbeleuchtet und der Himmel wolkenverhangen. Wenn sie überhaupt einmal ein Haus sah, lag es weit von der Straße entfernt. Roxy kannte die Strecke so gut wie den Weg von der Gartenpforte zu ihrer Haustür. Trotzdem hätte sie um ein Haar die Abfahrt zu Calliopes Haus verpasst. Sie lag hinter Bäumen versteckt.
    Tatsache war allerdings auch, dass sie nicht ganz bei der Sache war. Immer wieder dachte sie an Dagan. Wohin sollte das führen? Dazu, dass ein Seelensammler sein Herz und seine Seele für sie hingab? Wohl kaum. Sie konnte nicht

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