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Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde

Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde

Titel: Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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Du bist gekommen.“ Zwei Ärmchen schlangen sich um sein Bein und hielten ihn so fest, sie konnten. Er war froh, dass sie da war. Und dennoch wünschte er nichts mehr, als dass sie an irgendeinem anderen Ort wäre, so weit weg wie möglich.
    „Ich will nicht, dass sie zusieht“, erklärte Lokan. „Das ist nichts für ein Kind.“
    „Natürlich.“
    Wieder diese bekannte Stimme hinter ihm, und ihm fiel immer noch nicht ein, wem sie gehörte.
    Hände zogen das Kind von ihm fort, und es begann zu weinen. Das kleine Gesichtchen war vor Schreck und Angst starr wie eine Maske.
    Er würde für sein Kind sterben.
    „Versprichst du mir, dass sie in Sicherheit gebracht wird? Sie soll zu ihrer Mutter zurückkehren.“
    „Ich verspreche es.“
    Wenn er sich nur umdrehen könnte, aber er konnte es nicht. Was Lokan erlebte, war seine Erinnerung. Es hatte sich in der Vergangenheit abgespielt, und auch damals hatte er sich nicht zu dem Sprecher umgedreht.
    Eigenartigerweise vertraute er jedoch auf das Versprechen, das sein Verräter gab. Er war sicher, dass er es halten würde. Dennoch brauchte Lokan Gewissheit.
    „Ich muss noch einmal telefonieren“, sagte Lokan. „Aber allein.“
    „Nun gut.“
    Das Kind weinte. Dicke Tränen kullerten dem Mädchen übers Gesicht und tropften ihm vom zitternden Kinn.
    „Daddy liebt dich“, sagte Lokan zu der Kleinen. „Ich hab dich lieb.“
    Liebe – konnte jemand wie er überhaupt so etwas empfinden? Er hätte es vorher nicht für möglich gehalten. Er hatte nicht einmal geglaubt, dass er oder seinesgleichen Kinder zeugen konnten. Aber der Gegenbeweis stand leibhaftig vor ihm und sah ihn mit seinen großen blauen, tränennassen Augen an.
    Sie brachten das Mädchen weg, und Lokan hatte das Gefühl, sein Herz müsse in tausend Stücke zerspringen.
    Jemand reichte ihm ein Handy. Er nahm all seine übersinnlichen Kräfte zusammen und baute einen Schild um sich herum auf, sodass die anderen weder seine Worte verstehen noch seine Gedanken erraten konnten. Er hatte die Fähigkeit dazu. Er war stark gewesen. Aber er hatte seine Stärke und seine Macht nicht eingesetzt, um sich selbst zu schützen. Denn das wäre für das Kind das Todesurteil gewesen.
    Die Nummer, die Lokan gewählt hatte, war die der Mutter gewesen, die ihn für ein Mafiamitglied hielt. Früher hatte ihn das amüsiert, und er hatte sie in dem Glauben gelassen.
    Als sie sich meldete, sprach er mit gepresster Stimme und in knappen Sätzen. Er nannte ihr einen Namen und eine Kontaktadresse und beschwor sie, niemandem sonst zu trauen. Weder sollte sie sich an seine Brüder wenden noch eine der Telefonnummern benutzen, die er ihr früher einmal als „sichere Nummern“ genannt hatte. Der Verrat hatte ihn ins Mark getroffen. Lokan konnte nicht ausschließen, dass es weitere Überraschungen aus den eigenen Reihen gab. Seine Tochter schien ihm, so paradox es auch sein mochte, wenn überhaupt nur in den Händen seiner Feinde, der Isistöchter und ihrer Garde, sicher zu sein.

20. KAPITEL
    R oxy räkelte sich wie eine Katze auf einer sonnenbeschienenen Fensterbank. „Hunger?“, fragte sie.
    „Was meinst du damit? Essen oder Sex?“, entgegnete Dagan, ohne die Augen zu öffnen. Er lag nackt mit ausgestreckten Beinen und ausgebreiteten Armen auf dem Bett.
    „Das eine hatten wir ja gerade.“
    Er wandte ihr den Kopf zu. „Ja, und?“ Sein Blick sagte ihr genug. Trotzdem wirkte er müde und erschöpft.
    „Ich meinte essen.“
    „Hast du irgendetwas Süßes im Haus?“
    „Hinten in der Speisekammer muss noch eine Packung von diesen gezuckerten Flakes sein.“
    Dagan schmunzelte, und Roxy sah das Grübchen in seiner linken Wange, das zu seinen harten, männlichen Zügen gar nicht recht zu passen schien. Roxy fand es entzückend und küsste ihn auf die Stelle.
    „Was denn nun? Sex oder Zerealien?“, fragte er, drehte sich auf die Seite und zog sie an sich.
    Seine Erektion drückte gegen ihren Oberschenkel. Roxy war erstaunt darüber, dass er so schnell wieder Lust auf sie hatte. „Bist du immer so?“, fragte sie.
    „Eigentlich nicht.“ Er küsste sie auf den Hals. „Deine Haut ist nur so … appetitlich.“
    „Wenn du jetzt sagst, sie ist wie Schokolade, bist du tot.“ Er fuhr mit der Zungenspitze vom Hals abwärts ihre Schulter entlang. „Würde mir nie einfallen. Ich denke eher an Toffee oder Karamellsoße auf Walnusseis.“
    „Du musst irgendwie zuckersüchtig sein.“
    „Stimmt.“ Er glitt mit seiner Zunge weiter

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