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Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde

Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde

Titel: Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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eisig, dass einem das Mark in den Knochen erstarrte.
    Und sie war offensichtlich nicht die Einzige, die von seinen Worten beeindruckt war. Denn augenblicklich senkten sich die Flammen und wichen von ihr zurück.
    Sie hörte Naamah lachen, aber das Lachen klang falsch, und auch ihre Stimme klang eine Spur unsicher, als sie sagte: „Glaubst du im Ernst, ich lasse mich von deinen albernen Drohungen einschüchtern, du Nichts?“
    Dagan lächelte nachsichtig. „Ich bin Krayl.“
    Sobald er das ausgesprochen hatte, herrschte plötzlich ein Moment der Stille. Dann kniff Naamah die Augen zusammen und musterte ihn scharf. „Welcher Krayl?“
    „Der älteste.“
    Das Burgunderrot in Naamahs Gesichtsfarbe wurde deutlich um einige Nuancen fahler. Zurückweichend machte sie eine Handbewegung, die das Feuer weiter eindämmte, wenn sie es auch nicht ganz zum Erlöschen brachte. Wenigstens hatte Roxy wieder Luft zum Atmen.
    „Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Sohn des Sutekh.“ Ihr Tonfall war sowohl unterwürfig als auch sarkastisch, wobei Roxy das Gefühl hatte, dass der Sarkasmus noch überwog.
    „Ich entschuldige gar nichts.“ Dagan wies auf die Reste des Feuerrings. „Mach das aus.“
    Xaphans Gespielin gab eine Art Knurren von sich. Ihre Augen loderten in einem tiefen Orange, sodass Roxy meinte, die Hitze dieses Blicks spüren zu können. Dennoch merkte sie, dass es mehr ein letztes Aufflackern des Aufbegehrens war. Wie es aussah, hatte Dagan Xaphans Abgesandte dahin bekommen, klein beizugeben.
    Da die anderen Feuerdämonen spürten, in welcher Bedrängnis ihre Anführerin war, kamen sie langsam näher und fletschten die gefährlich spitzen Zähne. Ihre Augen leuchteten im Dunkeln, sodass es fast an einen Schwarm von Glühwürmchen erinnerte.
    „Bleibt zurück“, befahl Naamah ihnen in schneidendemTon. Dann ging sie bebend vor Zorn einmal um Dagan herum und betrachtete ihn von allen Seiten. „Der Pate wird entzückt sein zu erfahren, dass einer von Sutekhs Söhnen völlig aus der Art schlägt.“
    „Wie nennt ihr Xaphan? Den Paten ? Das soll ja wohl ein Witz sein.“
    Roxy begriff die Zusammenhänge nicht ganz, aber Dagan schien sich köstlich darüber zu amüsieren.
    Feindselig starrte der Feuerdämon ihn an und zuckte darauf bloß mit den Schultern. „Xaphan ist ganz wild auf diese Mafiageschichten. Jedes Mal wenn wir in der Oberwelt sind, müssen wir ihm alles besorgen, was damit zu tun hat: DVDs, T-Shirts und was weiß ich noch. Es ist manchmal sehr einfach, ihn zufriedenzustellen.“
    Roxy horchte auf. Demnach gehörten die Gespielinnen Xaphans zu der Klasse von Dämonen, die zwischen Ober-und Unterwelt frei verkehren konnte. Darüber hinaus deutete alles darauf hin, dass Naamah und ihre Artgenossinnen die äußere Gestalt wechseln konnten. Denn es war schlecht vorstellbar, wie sie in diesem Aufzug in einen Laden gingen, um DVDs und T-Shirts für ihren Boss zu kaufen.
    Dagan schüttelte den Kopf. „Xaphans Hobbys interessieren mich nicht. Und über mich kannst du ihm erzählen, was du willst. Aber eines kannst du ihm ausrichten und dir gleich selbst merken: Dieses Mädchen gehört mir.“
    Roxy traute ihren Ohren nicht, als sie das hörte. Sie war empört. Erstens war sie kein Mädchen mehr. Und zweitens hatte sie in ihrem ganzen Leben noch niemandem gehört , es sei denn sich selbst. Aber das war in diesem Augenblick nicht der Diskussion wert. Da die Flammen zurückgegangen waren, fiel es ihr nicht schwer, sich mit einem großen Satz aus dem Feuerkreis zu befreien. Die Landung allerdings erinnerte sie schmerzhaft an ihren geschundenen Knöchel. Das rohe Fleisch rieb an dem verschmorten Lederschaft des Stiefels. Vorsichtig und darauf bedacht, möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, zog Roxy sich zurück, um die Verletzung, so gut es ging, zu pflegen. Die anderen Feuergeister verharrten an der Stelle, wo ihre Anführerin sie zum Stehenbleiben aufgefordert hatte, und warteten ab.
    „Das Mädchen gehört – dir?“ Naamah war perplex. Ihr Blick ging zu Roxy hinüber, die erschrak, weil sie dabei ertappt worden war, wie sie sich davonstehlen wollte. „Wo ist sie, Otherkin?“, rief Naamah mit schneidender Stimme zu ihr herüber. „Wo hast du sie versteckt?“
    „Wer?“, fragte Roxy verwirrt.
    „Das Mädchen“, zischte der Feuerdämon ungeduldig. „Was für ein Mädchen?“, entgegnete Roxy unschuldig. Drohend trat Naamah einen Schritt auf sie zu. „Und was hat dieses Dreckstück dir

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