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Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde

Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde

Titel: Herzenssünde - Silver, E: Herzenssünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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erzählt?“
    Dagan stellte sich ihr in den Weg.
    Roxy hob die Hände und zuckte die Schultern. „Dreckstück? Keine Ahnung, von wem du sprichst. Ich kenne eine ganze Menge davon.“
    „Frank Marin!“
    Was sie bloß alle mit diesem Marin hatten. Roxy schaute Dagan fragend an, aber er war offenbar damit beschäftigt, die anderen Feuerdämonen im Auge zu behalten, die nur auf einen Wink zu warten schienen, um sich auf Roxy zu stürzen.
    „Viel hat er nicht gesagt“, meinte Roxy.
    „Es ist ganz egal, ob und was er gesagt hat. Du sagst kein Wort darüber“, mischte sich Dagan sichtlich aufgebracht ein.
    „ Dich geht das Mädchen gar nichts an“, herrschte Naamah ihn an. „Sie ist nichts weiter als ein sterbliches Menschenkind.“ Dann fuhr sie fort, Roxy zu verhören. „Sag mir, wohin du das Mädchen gebracht hast.“
    Allmählich dämmerte es Roxy. Die Abordnung Xaphans war nicht Dagans wegen gekommen, auch nicht ihretwegen. Sie wollten Dana. Roxy fragte sich, ob Dagan wusste, wasgespielt wurde, aber seine Miene blieb undurchdringlich. Gleichzeitig beglückwünschte sich Roxy im Stillen, weil sie Calliope gebeten hatte, Dana und ihre Mutter an einen sicheren Ort zu bringen. Es war rein aus Intuition geschehen, denn Roxy hatte von dieser Gefahr, die Dana drohte, nichts ahnen können. Und dass Xaphans Gespielinnen die Kleine bislang vergeblich gesucht hatten, beruhigte sie. Es bestätigte sie in ihrer Überzeugung, dass Calliope so clever war, Mutter und Kind so gut zu verstecken, dass sie auch für diese Mächte unauffindbar blieben.
    Das alles erklärte natürlich nicht, wie es kam, dass sich alle Welt für das Kind zu interessieren schien. Außerdem wusste Roxy immer noch nicht, was Frank Marin nun wirklich widerfahren war, nachdem sie ihn lebend in dem Motel zurückgelassen hatte. Eines schien allerdings klar zu sein: Der dunkle, kaum wahrnehmbare Schatten, den sie bemerkt hatte, als sie sich mit Dana aus dem Motel davongemacht hatte, musste eine von den Xaphan-Bräuten gewesen sein, wahrscheinlich sogar Naamah selbst.
    Sie schien Roxys Gedanken erraten zu haben. „Wir haben uns nur um Sekunden verpasst“, meinte sie. Ein böses Grinsen erschien auf ihrem schrecklichschönen Gesicht. „Dich aufzutreiben war dann ein Kinderspiel. Du glaubst gar nicht, was Big Ralph alles zu erzählen hatte, als er meine Zähne an seinem …“
    Angewidert wandte Roxy sich ab. „Erspar mir die Einzelheiten.“
    „Dass du dich so leicht einfangen lässt“, lästerte Naamah weiter. „Eine große Unterstützung kannst du für deine Auftraggeber nicht sein.“
    Der Hohn berührte Roxy nicht. Xaphans Oberhexe hatte nichts begriffen. Eine von Roxys wichtigsten Aufgaben bei der Isisgarde war es, Kontakt zu gewissen Sterblichen zu halten, die eventuell eine Spur von übernatürlichen Kräften besaßen und von den Unterweltfürsten dafür benutzt wurden,die Drecksarbeit in der Oberwelt zu erledigen. Dass Roxy da nicht vollkommen im Verborgenen wirken konnte, verstand sich von selbst. Und dass sie ein kleiner Fisch war, war entschieden von Vorteil. Denn niemand nahm sie für voll, und dadurch flog sie praktisch unter dem Radar hindurch und konnte umso ungestörter Informationen sammeln.
    Roxy machte eine wegwerfende Handbewegung. „Weit kann es mit dir selbst nicht her sein. Denn wenn es so einfach war, wie du sagst, warum hast du dann eine ganze Woche gebraucht, um mich zu finden?“
    Die anderen Feuerdämonen fauchten wütend und waren kaum mehr zu halten. Roxy ließ sich jedoch nicht von ihnen ablenken und konzentrierte sich ganz auf Naamah. Sie stellte in diesem Moment die größte Bedrohung und auch die größte Herausforderung dar, der sie je gegenübergestanden hatte. Roxy konnte nur hoffen, dass Dagan ihr den Rücken freihielt, wenn sich die Lage wieder zuspitzte. Sie rechnete damit, dass er ihr beistand. Nicht so sehr, weil sie ihm grenzenlos vertraute, sondern vor allem, weil sie wusste, dass er noch Informationen von ihr erwartete.
    Wenn sie nur wüsste, warum plötzlich alle Welt hinter diesem Mädchen her war! Erst die Setnakhts, dann ihre eigenen Leute und nun auch noch Xaphan, der bisher überhaupt noch nicht in Erscheinung getreten war. Roxy kamen Zweifel daran, dass sie alles richtig gemacht hatte. Dana zu befreien und zu ihrer Mutter zurückzubringen, war gar nicht ihr Auftrag gewesen. Sie hatte aus Frank Marin ausschließlich so viele Informationen wie möglich herausquetschen sollen, weil die Isistöchter

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