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Herzflattern im Duett

Herzflattern im Duett

Titel: Herzflattern im Duett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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dem Fanschal eine Träne aus dem Augenwinkel und legte den Arm um seine Frau. Verschwommen sah er, wie die Spieler auf dem Platz Florian Schwertfeger auf die Schultern nahmen und eine Ehrenrunde mit ihm liefen. Gustav Wagenzink stieß einen langen Seufzer aus. Es war der schönste Geburtstag seines Lebens.

Freudiges
Grunzen
    H ätte Jacob Barton nach dem Spiel sofort das Wiesenstadion verlassen, wie die meisten der frustrierten Blackcastle-United-Fans, wäre er nicht leichtsinnig in eine gefährliche Situation geraten. Eine lebensgefährliche Situation.
    Hätte Jacob nicht noch einen letzten enttäuschten Blick auf das Spielfeld geworfen und wäre mit seinen Freunden nach Hause gegangen, wäre alles anders gekommen.
    Doch so lief er mit gesenktem Kopf alleine auf den Stadionausgang zu. Er konnte gar nicht glauben, dass Trevor Ward beim Elfmeter gepatzt hatte. Nur den Kopf hatte er kurz bewegt, sonst nichts. So hielt man natürlich keinen Ball. Aber auch Weltklassetorhüter hatten mal einen schlechten Tag. Irgendwie, fand Jacob, war das auch beruhigend zu wissen.
    »Hallo!«
    Jacob blickte auf. Direkt in zwei lindgrüne Augen. Sofort waren Trevor Ward, der Elfmeter und das Spielende aus seinem Kopf verschwunden. »Hallo, Silvania!« Jacob musterte seine Nachhilfeschülerin. Irgendwie sah sie heute anders aus. Ihre Haut war noch blasser und hatte einen bläulichen Schimmer. Ihre Augen hatten einen seltsamen Glanz. Hätte sich Jacob in diesem Moment umgedreht und wäre weitergegangen, hätte er Silvania in blasser, aber guter Erinnerung behalten. Doch er sagte: »Herzlichen Glückwunsch.«
    »Danke.« Silvania wickelte eine Strähne um den Finger. »Äh ... wozu?«
    »Zum Sieg.« Jacob lächelte.
    Silvania starrte Jacob an und presste die Lippen aufeinander.
    »Schwertfeger war wirklich gut«, fuhr Jacob fort, da Silvania nichts sagte. »Ich glaube trotzdem, Ward hatte nur einen schlechten Tag. Sonst wäre die Sache ganz anders ausgegangen.«
    »Hm«, machte Silvania und nickte. Sie rückte ein Stück näher an Jacob heran.
    Sie sah auf seinen Hals. Hatte er dort etwas? Jacob fuhr sich mit der Hand über den Nacken.
    Silvania gab einen Grunzlaut von sich.
    Jacob zog die Augenbrauen hoch. »Wie bitte?«
    Silvania machte »grrr«.
    Grrr? Jacob wich ein Stück zurück.
    Aus Silvanias Mund lief Speichel. Ihre Nasenflügel zitterten. Jacob kannte Silvania zwar noch nicht lange, aber so hatte er sie noch nie erlebt. Sie grunzte, sabberte, zitterte. Und machte ›grrr‹. Drückte man in Transsilvanien so seine Freude aus? Auf einmal fiel Jacob die SMS von gestern Abend ein. »Stimmt ja! Du warst krank. Geht es dir wieder gut?«, fragte er. Obwohl die Antwort ganz offensichtlich nur Nein lauten konnte.
    Silvania reckte Jacob ihren Kopf entgegen. Sie war nur noch zehn Zentimeter von seinem Hals entfernt.
    Jacob neigte sich zu Silvania. »Willst du mir etwas sagen?« Wahrscheinlich wollte sie nicht öffentlich so laut über ihre Krankheit sprechen.
    Doch Silvanias Mund näherte sich nicht Jacobs Ohr. Er näherte sich Jacobs Hals. Er war nur noch einen Fingerbreit entfernt von der Haut und der pulsierenden Ader darunter.
    »Keine Angst«, flüsterte Jacob.
    In dem Moment riss Silvania den Mund weit auf. Zwei gewaltige Eckzähne kamen zum Vorschein, scharf wie Speerspitzen. Silvania zog den Kopf kurz zurück und holte zum kräftigen Biss aus. Eine Sekunde später stieß sie mit ihren Eckzähnen tief in Jacobs Fleisch.
    SCHMATZ!
    Das hätte sie getan. Hätte Ludo nicht alles vorausgesehen, sich durch die Massen zu Silvania gekämpft und sie in letzter Sekunde zurückgezogen (was gar nicht so einfach war, seit Silvania außerordentliche Kräfte hatte).
    Jacob starrte Silvania entsetzt an.
    Ludo redete auf Silvania ein.
    Silvania blickte entsetzt zu Jacob. Was hatte sie getan? Um ein Haar hätte sie ihren Nachhilfelehrer mitten im Wiesenstadion blutleer gesaugt.
    Ludo hakte sich bei der bestürzten Silvania ein und zog sie Richtung Ausgang. Er lächelte Jacob entschuldigend zu. »Tut mir leid. Silvania ist ein radikaler FC-Bindburg-Fan. Sie kann Fans der gegnerischen Mannschaft auf den Tod nicht ausstehen. Nimm es nicht persönlich.«
    Jacob nickte automatisch und sah den beiden nach. Hatte Silvania eben versucht, ihn in den Hals zu beißen? Oder war es ihm nur so vorgekommen? Wie auch immer: Er nahm es nicht persönlich. Ganz und rein gar nicht.

Frische Luft
macht hungrig
    B einahe wären aus Daka und Silvania Tepes Porci-Probas

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