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Herzflimmern

Herzflimmern

Titel: Herzflimmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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sich ein paar Tage freinehmen und herkommen. Das würde Sondra bestimmt guttun.«
    Mickey lächelte. Es ging ihr schon wieder besser. Dann fiel ihr auf, daß Sondra gar nicht von Derry geschrieben hatte. Würde er mitkommen, oder auf der Missionsstation bleiben?
     
    Es war eines jener glanzvollen Ereignisse, wo die großen und die weniger großen Stars sich gegenseitig auf die Füße treten. Mickey kannte einige von ihnen, die meisten durch Harrison, der durch seine Verbindungen zu Film und Fernsehen in diesen illustren Kreisen aufgenommen worden war. Andere kannte sie durch ihre Praxis; sie war ihre Zauberin, die ihnen Schönheit und neue Jugend bescherte. Die gefeierte Rocksängerin beispielsweise, die gegenwärtig der höchstbezahlte Star von Las Vegas war, verdankte ihre Wespentaille Mickeys Kunst; einige der jugendlich glatten Gesichter waren ebenfalls Mickeys Werk; genauso wie die aristokratische Nase der Gattin eines Senators.
    Die Zeitungen würden am folgenden Tag in aller Ausführlichkeit über diesen Gala-Abend berichten. Wer etwas auf sich hielt, wer gesehen werden wollte oder gesehen werden mußte, weil er die Publicity gebrauchen konnte, war gekommen. Dies nämlich war nicht einfach eine gewöhnliche Weihnachtsparty, sondern eine Wohltätigkeitsveranstaltung zugunsten der Opfer der Alzheimer’schen Krankheit. Positive Publicity dieser Art konnte nur guttun.
    Als Mickey auf der anderen Seite des Swimming-Pools Sam Penrod sah, ließ sie Harrison im Gespräch mit dem Bundesrichter zurück, der beim Essen an ihrem Tisch gesessen hatte, und bahnte sich einen Weg durch die Menge.
    {293}
    Als Mickey Sam Penrod erreichte, wollte er gerade weggehen, um sein leeres Glas aufzufüllen.
    »Hallo, Sam«. Sie legte ihm die Hand auf den Arm.
    »Mickey!«
    Sam Penrod war orthopädischer Chirurg, Hände- und Fußspezialist, mit einer luxuriösen Klinik in Palm Springs, die zu den besten der USA zählte. Er hatte Mickey in den vergangenen drei Jahren zweimal ernsthafte Anträge gemacht.
    »Du siehst blendend aus, wie immer«, sagte er und drückte vielsagend ihre Hand.
    »Wie geht es dir, Sam? Läuft das Geschäft?«
    »Es könnte nicht besser sein. Solange die Baseballspieler gesunde Arme brauchen und Filmschauspielerinnen beim Gehen wie die Engel schweben müssen, geht mir die Arbeit nicht aus. Und du? Immer noch dem Jugendkult verpflichtet?«
    Sie lachte. »Mehr denn je.«
    »War die Frau bei dir, die ich dir letzte Woche geschickt habe? Mrs. Palmer.«
    Mickey entzog ihm sanft, aber bestimmt ihre Hand.
    »Ja, aber sie entschied sich dann doch gegen eine Operation. Ich konnte ihr nicht garantieren, daß hinterher nicht eine sichtbare Narbe bleiben würde.«
    »Sie war früher unheimlich dick, weißt du. Ich kenne sie seit Jahren. Ich spiele mittwochs immer mit ihrem Mann Golf. Jetzt lernte sie im Klub einen Zwanzigjährigen kennen und jetzt möchte sie wieder ein Teenie sein. Ich habe sie gewarnt, als sie mit ihrer Abmagerungskur anfing, aber sie wollte nicht auf mich hören. Und jetzt steht sie da mit ihren Armen.«
    Mickey nickte. Sie kannte das Problem von anderen Frauen, die zu ihr gekommen waren: Schwere Falten schlaffer Haut an den Oberarmen, entweder altersbedingt oder durch zu radikale Abmagerungskuren. Man konnte die Haut straffen, aber es blieben immer entstellende Narben zurück.
    »Aber komm, reden wir nicht vom Geschäft.« Sam nahm wieder ihre Hand. »Du bist wohl mit deinem Wachhund hier, wie?«
    »Ja, Harrison ist auch hier«, antwortete sie lächelnd. »Du änderst dich wohl nie, Sam, hm? Aber weißt du, genau vom Geschäft wollte ich mit dir reden.«
    Sam Penrod spielte den Enttäuschten und ließ demonstrativ ihre Hand los. Ebenso demonstrativ stellte er sich in Positur, ganz der sachliche Kollege.
    {294}
    »Worum geht’s Mickey?«
    Sie öffnete ihr Abendtäschchen und nahm Sondras Brief heraus. »Das wird dir alles erklären.«
    »Was, das ist dein Ernst? Du willst wirklich fachsimpeln?«
    Mit einem übertriebenen Seufzer nahm er ihren Arm und führte sie an einen freien Tisch. Nachdem sie sich gesetzt hatten, las er Sondras Brief.
    Er studierte die Fotografie mit zusammengezogenen Brauen, dann reichte er Mickey Brief und Foto zurück.
    »Du meine Güte. Das ist ja schrecklich. Ein großer Teil des Schadens hätte wahrscheinlich vermieden werden können, wenn beim Schienen mehr Rücksicht auf Funktion und Streckung der Handgelenke genommen worden wäre. Ihre Informationen sind nicht ausreichend.

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