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Herzgrab: Thriller (German Edition)

Herzgrab: Thriller (German Edition)

Titel: Herzgrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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zurückgeben. Sagen Sie der Ärztin bitte, dass mit mir alles in Ordnung ist. «
    Monica übersetzte, doch die Ärztin bedachte Elena nur mit einem skeptischen Blick.
    » Ist das Piroli? « Elena reckte den Kopf. » Ist er bei Bewusstsein? «
    » Ja, er kommt durch … dank Ihnen « , sagte Monica.
    Unter den verschwitzten Haaren sah Elena erneut den Bluterguss. Von einem Schlag gegen die Schläfe! Oder war es bloß ein verschmierter Rußfleck?
    » Sie müssen ihn unbedingt etwas fragen « , bat Elena die Italienerin.
    » Hat das nicht Zeit? Sie sehen doch, dass er kaum Luft bekommt. «
    » Nein « , widersprach Elena. » Sobald die Polizei kommt, werden uns die Beamten vernehmen. Währenddessen liefern die Sanitäter Piroli in ein Krankenhaus ein, dann kommen wir mindestens einen Tag lang nicht an ihn ran. Also fragen Sie ihn bitte: Wer außer ihm und Vadini hat noch Materialien an Ihren Vater verkauft? «
    Monica schien entrüstet. » Wie können Sie ausgerechnet jetzt an so etwas denken? «
    » Wollen Sie Ihren Vater finden oder nicht? « , fragte Elena scharf. » Denken Sie an den erhängten Vadini und daran, was mit Piroli geschehen ist. Das Feuer war kein Zufall. Die anderen Männer, die Ihren Vater beliefert haben, schweben womöglich in Lebensgefahr! «
    Monica schluckte. Sie setzte sich neben den Arzt, der Pirolis Puls fühlte und ihm anschließend mit einem Tuch die Stirn abwischte.
    Elena stellte sich auf die Zehenspitzen.
    Es war kein Rußfleck …
    Währenddessen hörte sie, wie die junge Frau sich als Monica Del Vecchio vorstellte und ihre Frage an den Mann auf der Trage richtete.
    » No! « , rief der Arzt.
    » Sì! « , widersprach Elena laut.
    Pirolis Finger griffen nach Monica. Sie nahm seine Hand und redete auf den Arzt ein. Offensichtlich versuchte sie, ihn zu überzeugen, dass Menschenleben auf dem Spiel standen. Schließlich schob der Arzt die Maske von Pirolis Mund. Der alte Mann versuchte, etwas zu sagen, brach jedoch ab, kämpfte gegen die Tränen an und versuchte es erneut.
    » Er bedankt sich bei Ihnen « , übersetzte Monica.
    » Ja doch « , entfuhr es Elena. Im Moment war keine Zeit für rührselige Szenen. » Fragen Sie ihn! «
    Die Minuten vergingen, und Piroli presste mühsam seine Worte hervor. Währenddessen blickte der Arzt ungeduldig auf seine Armbanduhr und die Anzeige des EKG .
    » Normalerweise hat mein Vater die Farben in Signore Bugatis Laden gekauft « , übersetzte Monica. » Ich erinnere mich, von ihm gehört zu haben. « Sie wollte bereits aus dem Wagen klettern.
    Elena stoppte sie. » Was heißt normalerweise ? Fragen Sie nach! «
    Monica runzelte die Stirn, fragte jedoch weiter.
    » No! « , protestierte der Arzt. Diesmal klang es endgültig. Er wollte Piroli die Atemmaske eben wieder aufsetzen, als der alte Mann weiterredete.
    Indessen erschienen zwei Krankenpfleger an der Rückseite des Wagens. Einer war vermutlich der Fahrer. Der Arzt deutete auf Elena, und die Italiener begannen hitzig miteinander zu diskutieren. Elena verstand kein Wort, doch offensichtlich sollten sie schon längst ins Krankenhaus fahren.
    » Und? « , drängte Elena.
    » Diesmal hat mein Vater für sein Gemälde nicht Bugatis Farben verwendet. «
    » Sondern? «
    Der Arzt setzte dem Verletzten die Atemmaske auf und drängte Monica aus dem Wagen.
    » Piroli erinnert sich nur noch dunkel. Vor einem Jahr brachte er seine Spezialpinsel zu einem Farbhersteller in Florenz. Im Keller eines abbruchreifen Hauses wurde getestet, auf welchen Borsten die neue Farbe besser haften blieb. «
    Monica stand neben Elena auf der Straße. Der Fahrer warf die Hecktüren zu, danach sprang er in die Kabine und startete den Wagen.
    » Wie lautete die Adresse? «
    » Ich weiß es nicht « , antwortete Monica. » Aber der Farbmischer heißt Lyashenko oder so ähnlich – ich habe es nicht genau verstanden. «
    Elena wurde von einem merkwürdigen Gefühl erfasst. Falls sie nicht rasch etwas unternahmen, würde Lyashenko vermutlich als Nächster sterben.

41
    » Licht aus! « , zischte Gerink.
    Er schaltete seine Taschenlampe aus. Im nächsten Moment erlosch auch der Schein von Scatozzas Lampe.
    Mit einer langsamen Bewegung griff Gerink zum Gürtel, nahm das Nachtsichtgerät ab und setzte es sich auf. Scatozza tat es ihm gleich. Mit dem Kippschalter aktivierten sie die Apparate. Da die Tür zur Gruft geöffnet worden war und etwas Mondlicht die Treppe herunterfiel, hoben sich die Särge und der lange Tunnel mit grün

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